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Das internationale Symposium widmete sich der Frage, wie das Menschenrecht auf soziale Sicherung realisiert werden kann. Konferenzbericht und Videos sind nun online.
Soziale Sicherung ist nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch eines der wichtigsten Instrumente zur Reduzierung von Armut und Ungleichheit. Doch die Umsetzung, der Auf- und Ausbau sozialer Sicherungssysteme stellt Politiker_innen, Praktiker_innen, Wissenschaftler_innen sowie Zivilgesellschaften vor großen Herausforderungen. Die zentralen Fragen: Welche Politiken und Ansätze funktionieren am besten und wirken Armut und Ungleichheit langfristig entgegen?
Systemische Ansätze erfordern übersektorale Zusammenarbeit
In den letzten Jahren rückten systemische Ansätze immer stärker in den Vordergrund. Nicht nur UNICEF und die Weltbank haben dazu Strategiepapiere verfasst, auch die UN legte ihr Konzept eines sozialen Basisschutzes (engl. „Social Protection Floor“) vor. Es ist eines der prominentesten systemischen Ansätze für den Aufbau universeller und nachhaltiger sozialer Sicherungssysteme – und wurde von der internationalen Gemeinschaft im Rahmen der ILO-Empfehlung 202 angenommen.
Stabile und gut funktionierende Systeme müssen in der Lage sein, Menschen über den gesamten Lebenszyklus hinweg abzusichern. Dazu müssen unterschiedliche Stränge sozialpolitischer Programme und Instrumente fest mit einander „verknotet“ werden – daher auch der Titel der Konferenz, „Tying the Knots“. Das erfordert politischen Willen und die Bereitschaft, die finanziellen Mittel dafür aufzuwenden. Eine besonders große Herausforderung ist es, die notwendige über-sektorale Zusammenarbeit und Koordinierung hinzubekommen.
Die Agenda 2030 als Referenzrahmen
Hierfür wird die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung einen wichtigen Referenzrahmen darstellen. Soziale Sicherung nimmt in ihr eine prominente Rolle ein, da soziale Sicherung durch ihre Brückenfunktion in zahlreiche weitere Entwicklungsziele hineinwirkt. Doch muss sich die Agenda in einem Umfeld behaupten, das durch anhaltende und häufig wiederkehrende politische, ökonomische und klimaverursachte Krisen geprägt ist.
Wie die Umsetzung der Agenda 2030 und die Realisierung des Menschenrechts auf soziale Sicherung vorangetrieben werden kann, waren zentrale Themen des zweitägigen Symposiums in Bonn am 5. und 6. September. Zudem diente es den anwesenden Politiker_innen, internationalen Wissenschaftler_innern, Vertreter_innen aus Zivilgesellschaft und Gewerkschaften sowie bi- und multilateralen Organisationen (u.a. UNICEF, ILO, FAO und Weltbank) dazu, sich miteinander auszutauschen - u.a. über Instrumente zur Analyse und Bewertung von sozialen Sicherungssystemen und -programmen (sogenannte Inter Agency Social Protection Assessment Tools- ISPA), Graduierungsansätze und Möglichkeiten der Verknüpfung von sozialer Sicherung mit anderen Sektoren wie Landwirtschaft, Ernährung und Beschäftigung.
Das Symposium war eine Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und der Maastricht Graduate School of Governance.
Konferenzdokumentation
Einen Kurzbericht und zahlreiche Videoclips zur Konferenz finden Sie auf der Website der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: www.h-brs.de/en/sv/social-protection-symposium-2016-documentation
Den Konferenzbericht finden Sie unter: SocialProtectionSystems_documentation_symposium_2016.pdf
Das vollständige Programm und weiter Informationen finden Sie im Flyer: SPS-Symposium2016.pdf
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