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Corona wirft ein Schlaglicht auf Ungerechtigkeiten. Welche Lösungen sich für eine gerechte Welt ergeben, hat die FES Genf in einem Podcast zusammengestellt.
Am 10. Dezember 2020 ist der »Internationale Tag der Menschenrechte«. Anlass genug, um sich die menschenrechtliche Dimension der Pandemie genauer anzuschauen: Unter dem Titel «Building Back Better – A Call for Courage» veröffentlicht die FES Genf eine Podcast-Reihe mit fünf Episoden, die ergänzt wird von einer Publikation. 13 Expert_innen aus internationalen Organisationen, NGOs und Gewerkschaften schreiben und diskutieren, wie sozial und wirtschaftlich benachteiligte Gruppen durch die Corona-Krise noch schutzbedürftiger geworden sind und welche solidarische Kraftanstrengung erforderlich ist, um das anfällige globale System zu einer fairer zu gestalten und für wirklich alle Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Yvonne Bartmann und Salome Lienert vom UN-Verbindungsbüro Genf haben Publikation und Podcast konzipiert und berichten von der politischen Relevanz dieses Projekts:
Yvonne Bartmann: Üblicherweise lassen wir nur einen oder maximal zwei Autor_innen in einer Publikation zu Wort kommen. Sie schauen sich eine bestimmte Problematik oder Prozesse an und erarbeiten Lösungsvorschläge. Das Besondere der vorliegenden Publikation ist die Vielschichtigkeit. Alle 13 leuchten auf jeweils unterschiedliche Bereiche hin. Das geht von Frauen im informellen Sektor über die jahrzehntelang bewusste Aushöhlung des öffentlichen Dienstleistungssektor bis hin zur digitalen Kluft in der Welt und der Rolle der öffentlichen Vergabe innerhalb der Vereinten Nationen um nur einige zu nennen. Da es sich um Beiträge von jeweils 2-4 Seiten handelt, ist es ein kurzes Draufleuchten. Aber es geschieht in einer – hoffentlich – auch für Laien verständlichen Art und Weise. Und jene, die keine Laien sind, finden dennoch anregende Denkanstöße und ganz konkrete Vorschläge, was umgesetzt werden muss.
Salome Lienert: Unsere Publikation durchbricht die unterschiedlichen Silos zwischen den ortsansässigen Organisationen. Hier in Genf arbeiten viele NGOs vornehmlich in ihrem eigenen thematischen Wirkungskreis, aber unsere Publikation hat eine Diskussion ermöglicht und kann so Synergien schaffen. Durch Corona wurden im Menschenrechtsbereich viele Rückschritte gemacht, aber gerade jetzt sind Reformen und gemeinsame Lösungen notwendig und wichtig. Wir haben versucht eine Bestandsaufnahme der Corona-Situation zu machen und unsere Expert_innen konkret nach Lösungsvorschlägen gefragt.
YB: Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit in Bezug auf die Themenbereiche, die in beiden Formaten natürlich gleich sind. Aufmerksamkeit auch auf ganz bestimmte Personengruppen, die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Durch die beiden unterschiedlichen sich aber ergänzenden Formate hoffe ich, dass wir möglichst viele erreichen können. Die in drei Sprachen (Spanisch, Englisch, Französisch) zur Verfügung stehende Publikation wird da hoffentlich auch helfen. Und schließlich hoffe ich, dass die Publikation und die Podcasts einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass sich tatsächlich etwas ändert; da draußen in der großen weiten Welt, und zwar zu einer echten gerechten Welt. Für alle.
SL: In der Publikation werden einerseits die Schwächen des Systems festgehalten, aber auch politische Handlungsempfehlungen gegeben, wie man eine Welt nach der Pandemie besser und fairer gestalten kann. Im Podcast kommen unsere Expert_innen dann ins Gespräch und diskutieren über genau jene Vorschläge. Ich hoffe, dass wir damit den Austausch zwischen internationalen Organisationen, NGOs und Gewerkschaften gefördert und im besten Fall sogar Optionen für Zusammenarbeit geschaffen haben. Ich würde mich freuen, wenn aus unserem Projekt Kooperationen entstehen und solidarische Lösungen für die Probleme der Corona-Pandemie erarbeitet werden, die in die Advocacy-Arbeit der verschiedenen Organisationen aufgenommen werden.
SL: Der Podcast bietet einen guten Überblick über das, was in der Publikation detaillierter ausgeführt wird. Die konkreten, politischen Handlungsanweisungen unserer Expert_innen werden im Podcast direkt diskutiert und machen Appetit auf eine tiefergehende Lektüre des Themas mit Hilfe der Publikation.
Der Podcast ist auf der Homepage der FES Genf nachzuhören.
Yvonne Bartman ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin zuständig für internationale Handelspolitik im UN-Verbindungsbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Genf, Brüssel.
Salome Lienert ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin zuständig für Menschenrechte und Entwicklung im UN-Verbindungsbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Genf, Brüssel.
A call for courage / hrsg. von - bearb. von Salome Lienert. - Berlin ; Geneva : Friedrich-Ebert-Stiftung, Global Policy and Development ; Friedrich-Ebert-Stiftung Geneva Office, October 2020. - 57 Seiten = 590 KB, PDF-File. - (Analysis). - (Global and regional order)Electronic ed.: Berlin : FES, 2020ISBN 978-3-96250-687-2
Zum Download (PDF) (590 KB, PDF-File)
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Ein Video der UN zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit zeigt, wieso es wichtig ist, Armut sichtbar zu machen.
Zentrale Genderkoordinatorin
Dr. Stefanie Elies
030 26935-7317Stefanie.Elies(at)fes.de
Redaktion
Dorina Spahn
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