Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Große digitale Plattformen sind zu gesellschaftlich unverzichtbaren digitalen Infrastrukturen geworden. Sie fallen damit in die staatliche Daseinsvorsorgeverantwortung und sollten auch entsprechend reguliert werden.
Der enorme Einfluss der digitalen Plattformriesen auf Markt und Gesellschaft zieht zunehmend Kritik und Regulierungsvorschläge auf sich. Sowohl auf deutscher und europäischer Ebene ins Auge gefasste Gesetzesnovellen zeigen jedoch, dass Regulierung digitaler Plattformen vor allem als Reform des wettbewerblichen Rahmens verstanden wird. Dies wird der Bedeutung digitaler Plattformen als Bereitsteller wichtiger Infrastrukturen der Daseinsvorsorge nicht ausreichend gerecht.
Plattformen als Infrastrukturen der Daseinsvorsorge
Wettbewerbsrechtlichen Regulierungsansätzen geht es vor allem darum, die Marktmacht der Plattformen zu begrenzen und einen funktionierenden Wettbewerb zu sichern. So wichtig dieser Ansatz auch ist, Plattformmacht ist mehr als ein Wettbewerbsproblem: Große digitale Plattformen sind mittlerweile zu gesellschaftlich unverzichtbaren digitalen Infrastrukturen geworden. Sie dringen in immer mehr Lebensbereiche vor, in denen es um gesellschaftliche Teilhabe, Demokratie und die Grundversorgung der Bevölkerung mit wesentlichen Leistungen geht. Eine marktdominante Internetsuchmaschine kann etwa den Zugang von Milliarden von Menschen zum weltweiten Wissen kontrollieren und ist für die Meinungs- und Willensbildung in modernen Demokratien unverzichtbar geworden. Unabdingbar für die demokratische Teilhabe von Menschen ist auch der Zugang zu dominanten sozialen Medienplattformen. Handelsplattformen entwickeln sich immer mehr zu zentralen Infrastrukturen des Konsums und der Versorgung der Bevölkerung mit wesentlichen Gütern. Zudem drängen digitale Intermediäre immer häufiger auch in traditionelle Bereiche der Daseinsvorsorge ein, wie z.B. Gesundheit und Bildung.
Neue Regulierungsansätze erforderlich
Daher braucht es eine Debatte über neue Regulierungsansätze, die der Rolle von Plattformen als Akteure in der Darbringung von Leistungen der Daseinsvorsorge gerecht werden. Wie können faire Zugänge zu und die Teilhabe aller Menschen an den neuen Basisinfrastrukturen der digitalen Gesellschaft gesichert werden? Welche konkreten außerwettbewerbsrechtlichen Verpflichtungen sind Plattformen aufzuerlegen? Welche Regulierungsansätze können der Infrastrukturmacht der Plattformen gerecht werden? Eine Möglichkeit wäre die Ergänzung des wettbewerbsrechtlichen und medienrechtlichen Rahmens durch ein Plattforminfrastrukturrecht, dass der Regulierung netzgebundener Infrastrukturen nachempfunden ist.
Über den Autor
Prof. Dr. Christoph Busch, Maître en Droit, ist Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches und Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht sowie Internationales Privatrecht an der Universität Osnabrück.
Ansprechpartner in der FES: Dr Robert Philipps
Busch, Christoph
Christoph Busch. - Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, 2021. - 31 Seiten = 500 KB, PDF-File. - (WISO-Diskurs ; 2021,04)Electronic ed.: Bonn : FES, 2021ISBN 978-3-96250-800-5
Zum Download (PDF) (500 KB, PDF-File)
Matthias Kettemann und Martin Müller analysieren die Herausforderungen, die von Unternehmen und Behörden bei der Umsetzung der neuen Digitalgesetze…
Indiens Plattformökonomie wächst rasant. Das bringt neue Jobs aber auch Unsicherheit. Ein Beitrag von Anup Srivastava.
Die doppelte Transformation aus Digitalisierung und Dekarbonisierung stellt den Wirtschaftsstandort Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten…
Den Kampf auf dem Markt der digitalen B2C-Plattformen haben asiatische und amerikanische Unternehmen bereits für sich entschieden. Im B2B-Bereich ist…
Die nächste Generation der drahtlosen Konnektivität, 5G, ist bis zu 100 Mal schneller als der bisherige Mobilfunkstandard und wird die Industrie…
Der internationale Onlinehandel nimmt zu. Viele Produkte, die in den EU-Binnenmarktkommen, entsprechen nicht den europäischen Vorschriften.
Zentrale Genderkoordinatorin
Dr. Stefanie Elies
030 26935-7317Stefanie.Elies(at)fes.de
Redaktion
Dorina Spahn
030 26935-7305dorina.spahn(at)fes.de
Besuchen Sie uns auch auf Facebook und Instagram @gendermatters_fes