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Ein Film der FES Mosambik schildert die gelebte Erfahrungswelt von Arbeiter_innen und erklärt warum wir einen Systemwandeln brauchen.
Die Covid-19-Pandemie stellt unsere Art zu leben, zu arbeiten und als Gesellschaft zu interagieren auf den Kopf und schafft neue Diskurse. Einer davon steht sinnbildlich für eine eklatante Ungereimtheit in unserer Auseinandersetzung mit der Pandemie: die „Systemrelevanz der an vorderster Front Beschäftigten“. Gemeint sind Pfleger*innen, Lehrkräfte, Paketlieferant*innen, Reinigungskräfte und Kassierer*innen im Supermarkt um die Ecke, kurzum all diejenigen, die das System am Laufen halten, während unsere Normalität im Zeichen der Pandemie wegbricht. In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich hierbei um Frauen aus der Arbeiterklasse.
Während die öffentliche Infrastruktur (Gesundheit, Bildung, soziale Sicherungssysteme) in vielen Teilen der Welt im Zuge des neoliberalen Austeritätskurses der letzten Jahrzehnte immer mehr darniederlag, gelten die systemrelevanten Berufsgruppen in der Pandemie als ultimativer Schmierstoff im Getriebe des „Systems“. Doch auch wenn ihre Leistungen in politischen Sonntagsreden in den Himmel gelobt werden, lässt die Wertschätzung für Beitrag und Rolle der Sorgearbeit in unseren Gesellschaften noch immer auf sich warten. Ebenso wenig umgesetzt wurden angemessene Löhne und würdevolle Arbeits- und Lebensbedingungen für die menschennah Beschäftigten.
Im Rahmen des Projekts „The future is feminist – Für eine feministische Zukunft” hat sich die FES Mosambik in den vergangenen beiden Jahren mit feministischen Forscher*innen und Aktivist*innen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten zusammengetan, um eine Auseinandersetzung mit den Bedingungen für gute Arbeit und eine würdevolle Zukunft der Arbeiter*innen in Gang zu bringen. Daraus entstanden ist der Film “Das Leben in den Mittelpunkt stellen”, der eine grundlegende Frage aufwirft: Warum halten wir ein unzulängliches System am Laufen, anstatt es so zu verändern, dass das Leben, die Natur und der Mensch wieder im Mittelpunkt stehen?
Der Film schildert die gelebte Erfahrungswelt der Betroffenen und konfrontiert uns mit einer klaren Botschaft: Es reicht nicht, am „System“ herumzudoktern und systemrelevanten Berufsgruppen in Zeiten der Krise eine kleine Lohnerhöhung in Aussicht zu stellen. Vielmehr gilt es, den Nährboden der Krise von Grund auf umzupflügen, um die Würde der Frauen (und des Menschen) wiederherzustellen und gemeinsam den Weg zu bereiten für eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft.
#thefutureisfeminist
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Dr. Johannes Crückeberg
030 26935-8332Johannes.Crueckeberg(at)fes.de
Marcus Hammes
0228 883-7149Marcus.Hammes(at)fes.de