18. Britisch-Deutsches Gewerkschaftsforum
Der Tag begann mit einer Podiumsdiskussion über die Arbeitnehmer_innenrechte nach dem Brexit. Die TUC-Generalsekretär Frances O’Grady erklärte die möglichen Auswirkungen von Handelsabkommen mit den USA und mit der EU auf die Beschäftigten ebenso wie die Frage, wie aus gewerkschaftlicher Sicht eine enge Anbindung Großbritanniens an den EU-Binnenmarkt und starke Nichtregressionsverpflichtungen erforderlich sind, um einen „race to the bottom“, eine Abwärtsspirale bei den Arbeitsstandards zu verhindern.
Die zweite Podiumsrunde war ein Austausch über Best Practices, Prozesse und Institutionen, die für einen erfolgreiche „Just Transition“ erforderlich sind, also die Sicherung von Arbeitnehmer_innen und die Schaffung von grünen und guten Arbeitsplätzen im Prozess des Übergangs hin zu nachhaltigeren Wirtschaftsmodellen. Zu den diskutierten Themen gehörten u.a. Schulungen und Unterstützung beim Wechsel von Arbeitnehmer_innen, deren Arbeitsplätze verloren gehen oder verändert werden, sowie die Bedeutung der Konsensbildung und integrativer Entscheidungsprozesse für betroffene Arbeitnehmer_innen und Gemeinschaften.
Am Nachmittag gab es noch eine Podiumsdiskussion unter der Leitung des ehemaligen TUC-Präsidenten Taj Mohammad darüber, wie Gewerkschaften Populismus und Rechtsextremismus entgegenwirken können. Im gegenwärtigen Klima rechtsextremer Angriffe sowie der Wahlgewinne rechtsextremer Parteien in Europa finden rechtspopulistische Stimmungen und Erzählungen eine starke Resonanz auch bei den Werktätigen haben. Die Teilnehmer_innen diskutierten dazu praktische Lösungsbeispiele und Erfahrungen in den beiden Ländern. Dabei wurden schließlich der Wunsch und die Notwendigkeit eines verstärkten internationalen Austauschs auf allen Ebenen der Gewerkschaften deutlich.