Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Unternehmen im Feld der sogenannten 24-Stunden-Pflege
Bild: von davidpereiras / Photocase.de
Die „24-Stunden-“ oder „Live-in-Pflege“ schließt in Deutschland eine Versorgungslücke in vielen Familien, in denen eine oder mehrere pflegebedürftige Personen leben. Aufgrund fehlender Möglichkeiten einer umfassenden Langzeitbetreuung wenden sich Betroffene häufig an private Vermittlungsagenturen, die eine unkomplizierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung versprechen. Diese Nachfrage hat in den letzten Jahren zu einem stark wachsenden Markt geführt, aus dem heraus sich transnationale Migrationsketten etabliert haben und entlang derer Care-Arbeit insbesondere auch durch polnische Arbeiter_innen temporär in deutschen Haushalten erbracht wird. Zuletzt hat die Corona-Krise ihr Scheinwerferlicht auf dieses in Deutschland zuvor häufig unterbelichtete Phänomen geworfen.
Die vorliegende Untersuchung diskutiert die Ergebnisse eines deutsch-polnischen Forschungsprojektes, das diesen ‚grauen Markt‘ erstmalig quantitativ abzubilden versuchte. U.a. wurden deutsche Vermittlungs- und polnische Entsendeunternehmen zu ihrem Gründungszeitpunkt befragt, um erste Daten in diesem Sektor zusammenzutragen: Die Branche der transnationalen „24-Stunden-Pflege“ ist jung: In Deutschland wurden erst nach dem EU-Beitritt Polens (2004) vermehrt Agenturen gegründet, in Polen haben sich Entsendeagenturen verstärkt mit der Verwirklichung der Arbeitnehmerfreizügigkeit (2011) auf dem Markt angesiedelt. Auch ist ein Wachstum in Bezug auf die Größe der einzelnen Vermittlungs-, bzw. Entsendeagenturen zu verzeichnen. Es handelt sich hier also längst um kein Randphänomen mehr, welches politisch ignoriert werden könnte.
Innerhalb dieses „grauen“ Marktes bestehen aktuell massive rechtliche Unsicherheiten, insbesondere in Bezug auf arbeitsrechtliche Regelungen. Das Modell beruht insgesamt darauf, dass die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit in der Häuslichkeit systematisch verschwimmen und Arbeitsverhältnisse sind längst nicht mehr nur informell, sondern sie sind komplexe rechtliche Konstrukte, die von Laien kaum mehr zu durchblicken sind. Schnell wird deutlich, dass eine unternehmerische Selbstregulierung allein nicht ausreicht – es bedarf politischer Impulse für eine Formalisierung, Professionalisierung und rechtliche Regulierung.
Ansprechpartnerin in der FES: Iva Figenwald
Leiber, Simone; Rossow, Verena; Frerk, Timm
Unternehmen im Feld der sogenannten 24-Stunden-Pflege / Simone Leiber, Verena Rossow, Timm Frerk. - Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, 2020. - 4 Seiten = 80 KB, PDF-File. - (WISO direkt ; 2020,13)Electronic ed.: Bonn : FES, 2020ISBN 978-3-96250-621-6
Zum Download (PDF) (80 KB, PDF-File)
Das deutsche Pflegesystem ist schlecht auf die Pandemie vorbereitet gewesen. Hohe Infektionszahlen und belastende Arbeitsbedingungen waren die Folge.
Von der Notwendigkeit einer eigenen Innovationskultur
Plädoyer für eine umfassende Systemreform
Ansprechpartner_innen
Mirko Herberg
+49 (0)30 26935-7458Mirko.Herberg(at)fes.de
Matthias Weber
+49 (0)30 26935-7744Matthias.Weber(at)fes.de
weitere Ansprechpartner_innen
Das Projekt „Gewerkschaften im Wandel 4.0“ wurde von der FES initiiert und hat zum Ziel, die Interessenvertretung von Beschäftigten im digitalen Kapitalismus zu verstehen. weiter