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Aiko Wagner analysiert das Wähler:innenpotenzial des neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht und vergleicht es mit dem anderer Parteien.
Auf der Basis von Umfragedaten aus dem August/September 2024 analysiert Aiko Wagner das Wähler:innenpotenzial des neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und vergleicht es mit dem anderer Parteien.
Ausgewählte Ergebnisse der Studie präsentieren wir auf dieser Seite, die gesamt Studie ist hier abrufbar.
Vergleicht man die potenziellen Wähler:innenstimmen der Parteien und die Ausschöpfung des Potenzials, also wie viel Prozent der potenziellen Wähler:innen bei der Sonntagsfrage angegeben haben, diese Partei tatsächlich zu wählen, so erhält man folgende Ergebnisse: Die Unionsparteien hatten im Sommer 2024 mit 42 Prozent das größte Wähler:innenpotenzial, gefolgt von der SPD mit (im Zeitvergleich sehr geringen) 32 Prozent. Die Potenziale von Grünen, BSW und AfD liegen nahe beieinander, die der FDP mit 17 Prozent und der Linken mit 13 Prozent deutlich darunter.
Die Ausschöpfung unterscheidet sich erheblich zwischen den Parteien. Spitzenreiter ist die AfD mit 69 Prozent. Das bedeutet, dass von allen Befragten, die sich vorstellen können, in Zukunft einmal die AfD zu wählen, mehr als zwei Drittel die AfD auch in der Sonntagsfrage als ihre Partei genannt haben. An zweiter Stelle liegen CDU/CSU mit 60 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 46 Prozent und der SPD mit 43 Prozent. Das BSW liegt mit 40 Prozent etwas darunter. Deutlich schlechter gelingt es der FDP und der Linken, ihr Potenzial auszuschöpfen.
Hinsichtlich der meisten soziodemografischen und sozialstrukturellen Faktoren lässt sich kein spezifisches Profil des BSW erkennen. Die auffälligste Ausnahme ist das Ost-West-Gefälle. In den ostdeutschen Bundesländern ist das Potenzial mit 35 Prozent fast doppelt so hoch wie in den westdeutschen Bundesländern (19 Prozent). Damit ist das BSW knapp hinter der CDU die Partei mit dem zweitgrößten Wähler:innenpotenzial in Ostdeutschland, und die Ost-West-Differenz des BSW-Potenzials übertrifft die Unterschiede bei AfD und Linke, die bisher als Parteien mit besonderer Stärke im Osten beschrieben wurden. Auch wird das BSW-Potenzial im Osten besser ausgeschöpft. Allerdings ist das BSW-Potenzial keineswegs dominant ostdeutsch. Zwar ist das Potenzial in den ostdeutschen Bundesländern größer, aber da die westdeutschen Bundesländer wesentlich bevölkerungsreicher sind, liegen immer noch über 70 Prozent des BSW-Potenzials im Westen.
Betrachtet man die Überschneidungen des BSW-Potenzials mit anderen Parteipotenzialen sind drei Punkte hervorzuheben: Erstens ist die Konkurrenz des BSW zu Union und SPD asymmetrisch. Ein größerer Teil des BSW-Potenzials ist für die Volksparteien offen als umgekehrt innerhalb der Volksparteienpotenziale für das BSW offen sind. Asymmetrisch ist, zweitens, auch die Konkurrenzsituation zwischen dem BSW und der Linken. Während nur ein Viertel des BSW-Potenzials auch für die Herkunftspartei der BSW-Führung offen ist, können sich über 40 Prozent der potenziellen Linken-Wähler:innen auch eine Stimmabgabe für das BSW vorstellen. Drittens konkurriert das BSW mit der AfD symmetrisch und auf Augenhöhe: Jeweils mehr als ein Drittel des Potenzials der einen Partei ist auch Teil des Potenzials der anderen Partei. Hier gibt es also große Schnittmengen.
Aiko Wagner ist DFG-Heisenberg Fellow am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Er forscht zu politischen Einstellungen, Parteiensystemen, Wahlverhalten und politischem Wettbewerb.
Jan.Engels(at)fes.de
Wagner, Aiko
Analyse zur potenziellen Wählerschaft des BSW / Aiko Wagner ; Herausgeberin: Abteilung Analyse, Planung und Beratung. - Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, 2024. - 14 Seiten = 1 MB, PDF-File. - (FES diskurs)Electronic ed.: Berlin : FES, 2024ISBN 978-3-98628-657-6https://library.fes.de/pdf-files/a-p-b/21739.pdf
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