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Ein faires und angemessenes Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familienleben, Freizeit sowie anderen sozialen Verpflichtungen zu finden, ist immer noch eine große Herausforderung für alle Arbeitnehmer_innen in Europa. Insbesondere Frauen, aber auch viele Männer, werden durch verfestigte Rollenvorstellungen und Geschlechterklischees in ihrer Wahlfreiheit einge-schränkt und davon abgehalten ein selbstbestimmtes Arrangement aus Arbeit, Familienleben und Freizeit zu finden.
Bild: Rebalance Team von -?-
Ein faires und angemessenes Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familienleben, Freizeit sowie anderen sozialen Verpflichtungen zu finden, ist immer noch eine große Herausforderung für alle Arbeitnehmer_innen in Europa. Insbesondere Frauen, aber auch viele Männer, werden durch verfestigte Rollenvorstellungen und Geschlechterklischees in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt und davon abgehalten ein selbstbestimmtes Arrangement aus Arbeit, Familienleben und Freizeit zu finden. Vor allem Frauen sehen sich häufig gezwungen, den Arbeitsmarkt (zeitweise) zu verlassen oder ihre Arbeitszeit aufgrund familiärer Verpflichtungen und mangelnder Unterstützung, zum Beispiel in der Pflege Angehöriger, zu reduzieren. Dies wirkt sich negativ auf ihre Erwerbsbiografie, ihr Einkommen und damit auch auf ihre soziale Absicherung aus. Besonders deutlich wird dies im Rentenalter und in niedrigeren Rentenansprüchen. Bisherige politische Maßnahmen konnten Verbesserungen in der Vereinbarkeit erreichen. Geschlechtergerechtigkeit und echte Vereinbarkeit, die es Müttern und Vätern erlaubt berufstätig zu sein und gemeinsam für ihre Kinder oder pflegebedürftigen Angehörigen zu sorgen, gibt es aber noch nicht.
Um den Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt zu erhöhen, hat die Europäische Kommission die „Richtlinie zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige“ vorgeschlagen, die aktuell in den europäischen Gremien beraten wird und bis April beschlossen werden soll. Die Richtlinie baut soziale Rechte in der Europäischen Union aus und zielt darauf ab, eine gerechtere Aufteilung von Betreuungs- und Pflegeaufgaben zwischen Frauen und Männern sowie der Gleichbehandlung und Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen. Mithilfe legislativer und nicht-legislativer Maßnahmen, wie dem Recht auf flexible Arbeitszeitregelungen und höheren Standards für Eltern-, Vaterschafts- und Pflegeurlaub, soll der bestehende EU-Rechtsrahmen zur Work-Life-Balance modernisiert werden. Der Vorschlag für eine Richtlinie zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben umfasst unter anderem Aspekte wie die Einführung von Vaterschaftsurlaub für mindestens zehn Tage, die mindestens in Höhe des Krankengelds vergütet werden sowie die Stärkung des bereits bestehenden Elternurlaubs, indem festgelegt wird, dass beiden Elternteilen jeweils mind. zwei Monate zustehen, wobei die Höhe der Vergütung von den Mitgliedsstaaten festgesetzt werden soll. Die neuen Regelungen sollen die Elternurlaubsrichtlinie von 2010 ersetzen. Das EU-Parlament und der Rat sind bereits zu einer vorläufigen Einigung über den Vorschlag der Europäischen Kommission gekommen, die nun durch das Europäische Parlament und den Rat förmlich angenommen werden muss.
Anlässlich der neuesten Entwicklungen lud die Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit dem Europäischem Gewerkschaftsbund (EGB) und dem Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Mehr Balance, bitte! - Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben in der EU“ („Strike the Balance! Reconciling Work and Life in the EU) ein. Den ausführlichen Bericht können Sie hier lesen
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