Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Eine Umfrage der FES Paris zeigt, dass insbesondere in Frankreich eine einwanderungskritische Stimmung herrscht.
Wie hat sich die öffentliche Meinung gegenüber Zuwanderung in einzelnen europäischen Ländern entwickelt? Eine von der Jean-Jaurès-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung Paris in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop befragte dazu Menschen in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Polen.
Migration wird anhalten und eher wirtschaftliche Ursachen haben – dies ist die Überzeugung einer steigenden Zahl der befragten Bürger_innen in allen Ländern. Die europäische Öffentlichkeit wird sich zunehmend bewusst, dass die Ankunft von Migrant_innen in Europa struktureller Natur ist, wahrscheinlich lange anhalten bzw. immer wiederkehren wird. Zudem rechnet in den meisten Ländern eine Mehrheit der Befragten damit, dass die Neuankömmlinge nicht nur vorübergehend bleiben, sondern dauerhaft: 60% in Frankreich, 59% in Großbritannien und 55% in Deutschland.
Unterschiede zeigen sich bei der aktuellen Aufnahmebereitschaft, die in Deutschland höher ausfällt als in den anderen Ländern mit großem Abstand zu Polen. Entsprechend stößt der Vorschlag, Migrant_innen im Rahmen einer Verteilungsregelung auf EU-Ebene aufzunehmen, nur in Deutschland mehrheitlich auf Zustimmung. In Deutschland stieg allerdings die Ansicht, die Grenze der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit des Landes sei erreicht, von 33% im September 2015 auf 49% zwei Jahre später.
Von einer Mehrheit der Befragten wird ein Zusammenhang zwischen Migration und Terrorgefahr hergestellt. Der Aussage „Unter den vielen Migranten, die nach Europa kommen, sind auch potentielle Terroristen“ stimmen zwischen 79% (Frankreich) und 90% (Großbritannien) der Befragten zu. Dies führt dazu, dass die meisten von ihnen eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen in der EU und damit die Abschaffung des Schengen-Abkommens befürworten – mit Ausnahme der polnischen Befragten.
In Frankreich zeigt sich eine sehr kritische Haltung gegenüber Einwanderung. Die mit Einwanderinnen und Einwanderern bzw. bereits Eingewanderten verbundenen Vorstellungen sind oft angstbesetzt, was eine große Hürde für die Aufnahmebereitschaft darstellt. So sind die ersten, spontan geäußerten Worte der in Frankreich befragten Personen meist negativ konnotiert. Die folgenden Begriffe werden am häufigsten genannt: „Unsicherheit/ Kriminalität“ (40%), „Problem“ (35%) und „Elend“ (33%).
Deutlich wird, dass sich diese negative Haltung nicht erst auf die neuankommenden Geflüchteten bezieht, sondern auf der Wahrnehmung von Defiziten bei der bisherigen Integration von Migrant_innen basiert. Nur 29% der in Frankreich befragten Personen glauben, dass frühere Migrant_innen gut integriert sind. Ältere sind dabei kritischer als Jüngere - nur 23 % der über 65-Jährigen finden, dass Menschen mit Migrationshintergrund gut integriert sind, gegenüber 34 % der unter 35-Jährigen. Genauso sehen Arbeiter_innen und einfache Angestellte die Integration kritischer als leitende Angestellte (24% zu 36%) und erwartungsgemäß die Anhänger_innen von Fillon und Le Pen (18%) negativer als die von Macron (41%) und Mélenchon (43%).
Nicht nur denken mehr als 70% der französischen Befragten, dass Menschen mit Migrationshintergrund schlecht in die französische Gesellschaft integriert sind, sondern die Befragten erklären dieses Scheitern auch in erster Linie mit Gründen, die den Migrant_innen selbst zuzurechnen sind, und weniger mit einer fehlgeschlagenen Integrationspolitik Frankreichs. Als Grundvoraussetzung für eine gelungene Integration nennen die französischen Befragten die Beherrschung der Sprache und gemeinsame kulturelle Referenzen. Eine stärkere Förderung entsprechender Integrationsbemühungen befürworten jedoch vor allem die Bürger_innen, die die Integration als eher gelungen ansehen und gerade nicht deren Kritiker_innen.
Die Ergebnisse der Umfrage, zusammengefasst von Jérôme Fourquet, finden Sie in der Publikation „Europa und die Zuwanderung. Die Wahrnehmung von Migration in Europa und die damit verbundenen Vorstellungen in Frankreich“.
Kontakt in der FES:
Stefan Dehnert, FES-Büro Paris
Freya Grünhagen, Referat Westeuropa und Nordamerika
Fourquet, Jérôme
die Wahrnehmung von Migration in Europa und die damit verbundenen Vorstellungen in Frankreich / Jérôme Fourquet. - Paris : Friedrich-Ebert-Stiftung Paris, November 2017. - 10 Seiten = 630 KB, PDF-File. - (FES Paris)Electronic ed.: Paris : FES, 2017
Zum Download (PDF) (630 KB, PDF-File)
Externe Auffangzentren und kein Asyl mehr an der Landesgrenze – die neue Strategie der dänischen Sozialdemokratie enthält viel Zündstoff.
Ein Interview mit Johannes Hillje, der für das Progressive Zentrum Menschen in rechtspopulistischen Hochburgen über Unmut und Ängste befragte.
Wirtschaft: Vera Gohla030 26935-8331Vera.Gohla(at)fes.de
Finanzen: René Bormann0228 883-8312Rene.Bormann(at)fes.de
Ökologie: Max Ostermayer030 26935-8319Max.Ostermayer(at)fes.de
Soziales: Iva Figenwald0228 883-8309Iva.Figenwald(at)fes.de