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Wo Dörfer der Braunkohle geopfert werden sollen

Bei der Degrowth-Sommerschule 2018 in Sachsen tauschten sich Anwohner_innen und Aktivist_innen über sozial-ökologische Zukunftsvisionen aus.

Junge Menschen sitzen auf Gras im Kreis. Es scheint die Sonne. EIne Person scheint etwas zu erzählen.

Bild: DeGrowth Sommerschule 2018 von FES

Ein Zeltplatz auf einem Feld. Im Vordergrund hängt ein Schild auf dem "Workshop Allee" steht.

Bild: DeGrowth Sommerschule 2018 von FES

Ein Zeltplatz auf einem Feld. Darauf sind auch Solarzellen. Im Vordergrund hängt ein Schild, auf dem "Atom? Kohle? Anders geht es besser!" steht.

Bild: DeGrowth Sommerschule 2018 von FES

Auf einem großen Plakat steht "MIt Abschalten ist nicht euer Gehirn gemeint!".

Bild: DeGrowth Sommerschule 2018 von FES

Ein treppenartiger Aufbau aus Holz als Sitzgelegenheit auf einem Feld. Im HIntergrund hängen und liegen Plakate und Schilder.

Bild: DeGrowth Sommerschule 2018 von FES

von Manuela Mattheß

In Sachsen sollen ganze Dörfer verschwinden, um dem klimaschädlichen Braunkohleabbau Platz zu machen. Auch im Dorf Pödelwitz bei Leipzig wehren sich viele Anwohner_innen dagegen, dass ihre Heimat zerstört wird. Ende Juli bekamen sie Unterstützung von rund 1.000 Klimaaktivist_innen aus der ganzen Welt, mit denen gemeinsam sie die diesjährige Degrowth-Sommerschule ausrichteten.

Das gemeinsame Anliegen: Wie kann Strukturwandel sozial gerecht organisiert werden?

Die Pödelwitzer_innen und die Teilnehmer_innen der Sommerschule tauschten sich rege über Klimaschutz, die Zukunft der Kohle und die Gestaltung eines gerechten Strukturwandels in der Region aus. Denn sie alle bewegte die Frage, wie sie ihre Heimat erhalten und gleichzeitig Perspektiven für die Zukunft ohne Kohle entwickelt können. Die Frage, wie Strukturwandel im Sinne einer Just Transition inklusiv und sozial gerecht gestaltet werden kann, rückte auch die FES mit einem ihrer Workshops ins Zentrum, der unter dem Motto „Ensuring a Just Transition“ stand. Das eindeutige Ergebnis: Der Übergang in eine emissionsarme und nachhaltige Zukunft, die nicht auf der Ausbeutung fossiler Ressourcen wie Kohle und Öl basiert, kann viele Chancen und Vorteile mit sich bringen.

Dass die Sommerschule nach drei Jahren nicht mehr im Rheinland, sondern in Sachsen stattfand und von den Anwohner_innen mitgetragen wurde, trug zu einer ganz besondere Atmosphäre bei. Die aus aller Welt angereisten Klima-Aktivist_innen wurden herzlich willkommen geheißen. Der diesjährige Schwerpunkt, „Visionen für eine sozial-ökologische Transformation“, traf den Nerv. Denn sich darüber austauschen, wie eine Gesellschaft geschaffen werden kann, von der alle Menschen profitieren und die für alle ein gutes Leben garantiert, wollten alle – unabhängig von ihren diversen Hintergründen

Teilnehmer_innen aus aller Welt entwickeln „Visionen für eine sozial-ökologische Transformation“

In zahlreichen Kursen und Workshops diskutieren die Teilnehmer_innen darüber, wie ein gutes Leben für alle Menschen auf der Welt möglich gemacht werden kann und welche Wege es aus der akuten Klima-, Umwelt-, Wirtschafts- und Gerechtigkeitskrisen gibt. Thematisiert wurden beispielsweise die Frage, wie wir in einer Postwachstumsgesellschaft tätig sein wollen, wie Care und Degrowth zusammenpassen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Gesundheitssektor hat, ob und inwiefern der Ökofeminismus als Alternative zum gegenwärtigen Entwicklungsmodell gesehen werden kann oder wie eine Verkehrswende in Deutschland eingeleitet werden könnte.

Die FES unterstützte auch in diesem Jahr die Sommerschule mit drei Workshops zu den Themen Just Transition (gerechter Strukturwandel), Ökofeminismus und Jugend als Akteure im globalen Klimaschutz. Außerdem ermöglichte sie es 20 jungen Multiplikator_innen aus Ägypten, Bulgarien, Chile, Indonesien, Jordanien, Kenia, Madagaskar, Polen, Russland, Serbien, Tunesien, Uruguay und Vietnam, zur Sommerschule zu reisen und ihre Perspektiven einzubringen.

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen!

Die Sommerschule machte einmal mehr deutlich, dass Ungerechtigkeit, Ungleichheit und der Klimawandel zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zählen. Diese Probleme stehen nicht isoliert voneinander, sondern sind miteinander verwoben und können nur durch gemeinsame, gerechte und solidarische Ansätze gelöst werden. Auch in Pödelwitz.

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Manuela Mattheß
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