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Großen Ökonom_innen unserer Zeit. Karl Marx

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KARL MARX

REIHE: GROSSE ÖKONOM_INNEN

WOHLSTAND, WACHSTUM und KAPITALISTISCHE ENTWICKLUNG

22.06.2023 | 19:00 Uhr | Künstlerhaus | Sophienstraße 2 | Hannover
Moderation: Torsten Windels

Seit langem berufen sich Sozialisten aller Couleur auf Karl Marx (1818 – 1883). Marx gilt ihnen als Begründer einer wissenschaftlichen Kapitalismuskritik. Tatsächlich hat Marx sich zeitlebens geweigert, ein „sozialistisches System“ zu verkünden, von rein moralisierender Kritik des Kapitalismus hielt er gar nichts. Marx, von Haus aus Jurist und Philosoph, hatte den Ehrgeiz, ein besserer Ökonom zu sein als seine Vorgänger und Zeitgenossen.

Seine „Kritik der politischen Ökonomie“ sollte die innere Logik, die Gesetze des modernen Kapitalismus und seiner Entwicklung besser erklären, seine Stärken wie seine Schwächen präziser bestimmen als andere Kapitalismuskritiker das vermochten. Das neue Phänomen des etwa zehnjährigen „industriellen Zyklus“ von Prosperität, Boom, Krise und Depression in den Industrieländern sah er als notwendige Folge der inneren Instabilität des modernen Kapitalismus. Ebenso unvermeidlich und systemimmanent wie der ständige Drang der Kapitalisten, über alle Grenzen hinaus zu gehen und einen regelrechten Weltmarkt zu schaffen, der alle Länder und Völker in ein kapitalistisches Weltsystem hineinzwingen würde.

Marx analysierte einen idealtypischen Kapitalismus, der zu seiner Zeit selbst in England nur in Ansätzen existierte. Ihn interessierten die langfristigen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus. Zur historisch einzigartigen Dynamik des Kapitalismus gehörten für Marx die Krisen und Transformationen ebenso wie große und kleine industrielle, kommerzielle, finanzielle Revolutionen. Marx bezweifelte, dass es dem Staat gelingen könne, die kapitalistische Krisendynamik zu bändigen. Auf lange Sicht jedoch werde der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen, die Natur wie die Gesellschaft untergraben.

SPEAKER: MICHAEL R. KRÄTKE, studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft in Berlin und Paris, lehrte Soziologie in Berlin und Bielefeld und Politikwissenschaft in Kassel, war Professor für Politische Ökonomie an der Universität von Amsterdam, an der Universität Lancaster (UK) und an der Tohoku Universität in Sendai, Japan. Von 2009 – 2011 war er Direktor des Institute of Advanced Studies in Lancaster. Gegenwärtig Emeritus und Professor für Politische Theorie an der Universität von Wuhan, VRChina. Hat neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden etliche Bücher zur Politischen Ökonomie veröffentlicht und war an mehreren internationalen Forschungs- und Editionsprojekten beteiligt (u.a. an der MEGA2). Arbeitet seit vielen Jahren auch als Wirtschaftsjournalist für deutsche, schweizerische und französische Zeitungen. Lebt in Amsterdam.



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Termin

Donnerstag, 22.06.23
19:00-21:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Künstlerhaus, Sophienstraße 2
30159 Hannover

Ansprechpartner_in

Stephan Meuser

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Niedersachsen
Theaterstrasse 3
30159 Hannover
Tel. 0511-35770830 Fax. 0511-35770840

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