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Zum Tode von Herbert Ehrenberg

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Bundesarbeitsminister Herbert Ehrenberg im Jahr 1980 (Bild: J.H. Darchinger/FES)

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Herbert Ehrenberg Tonpfeife rauchend am 08.11.1979 (Bild: AdsD/FES)

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ca. 1980, Bundeskanzler Helmut Schmidt und Bundesarbeitsminister Herbert Ehrenberg (Bild: J.H. Darchinger/FES)

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27.02.1978, SPD-Vorsitzender Willy Brandt und Bundesarbeitsminister Herbert Ehrenberg (J.H. Darchinger/FES)

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Staatssekretär Konrad Porzner, Walter Hesselbach (BfG) und SPD-Parteivorstand Herbert Ehrenberg am 11.04.1973 beim SPD-Parteitag in Hannover (Bild: J.H. Darchinger/FES)

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Bundesarbeitsminister Herbert Ehrenberg und Bundesfinanzminister Hans Apel, ca. 1976 (Bild: J.H. Darchinger/FES)

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Horst Ehmke, Peter von Oertzen und Herbert Ehrenberg am 14.11.1975 beim SPD-Parteitag in Mannheim (Bild: J.H. Darchinger/FES)

Herbert Ehrenberg im hohen Alter von 91 Jahren verstorben

Der frühere Minister für Arbeit und Sozialordnung verstarb am Dienstag vergangener Woche. Herbert Ehrenberg war von 1972 bis 1990 Abgeordneter des Deutschen Bundestages sowie Mitglied des Vereins der Friedrich-Ebert-Stiftung. Zu seinen großen Leistungen zählte die Gründung der Künstlersozialkasse.

Herbert Ehrenberg wurde am 21.12.1926 im ostpreußischen Collnischken (heute: Kolniszki) geboren. Mit 18 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, holte er die Hochschulreife nach und studierte Volkswirtschaftslehre in Wilhelmshaven und Göttingen. Nach seinem Examen war Herbert Ehrenberg zunächst in der freien Wirtschaft tätig und promovierte nebenher über die Expansive Lohnpolitik als Mittel zur Einkommensverteilung. 

Seit 1949 Mitglied in der Gewerkschaft und 1955 der SPD nahm Herbert Ehrenberg die Möglichkeit wahr, unter Georg Leber Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden zu werden. In dieser Tätigkeit arbeitete er eng mit dem SPD-Parteivorstand zusammen und wechselte 1968 in die Ministerialverwaltung der ersten Großen Koalition. 1972 wurde Herbert Ehrenberg für den Wahlkreis Wilhelmshaven erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. Zunächst als parlamentarischer Staatssekretär tätig, ließ ihn Helmut Schmidt 1976 zum Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung ernennen.    

Eng verbunden mit seinem Namen sind die Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes und weitere gesetzliche Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen sowie zur Rentenkonsolidierung. Unter anderem wurde die Bundesanstalt für Arbeit unter seiner Ägide verpflichtet, für jeden Leistungsempfänger die vollen Renten- und Krankenversicherungsbeiträge zu übernehmen, und der Mutterschaftsurlaub wurde von acht Wochen auf sechs Monate verlängert. 

Obwohl Herbert Ehrenberg bereits 1988 bekannt gab, nach 28 Jahren aus dem Deutschen Bundestag ausscheiden zu wollen, blieb er politisch aktiv. Denn die unerwartete Wende führte zu einem neuen Aufgabengebiet. Regine Hildebrandt, Arbeits- und Sozialministerin in der ersten demokratisch gewählten Regierung der DDR unter Lothar de Maizière, berief Herbert Ehrenberg als Berater in ihr Ministerium. Nach der Wiedervereinigung warb Herbert Ehrenberg in den neuen Bundesländern für Verbesserungen der Infrastruktur und der Qualifizierung von Arbeitnehmern. Als Publizist setzte er sich kritisch mit Versäumnissen bei der Deutschen Einheit und den Reformen der Regierung Schröder auseinander.

Der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) war Herbert Ehrenberg in besonderem Maße verbunden. Als Vereinsmitglied der FES war er über 30 Jahre regelmäßig auf Veranstaltungen der Stiftung vertreten. Als Wirtschafts- und Sozialexperte hielt Herbert Ehrenberg Reden unter anderem zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und zu Konzepten für mehr soziale Gerechtigkeit. Seinen Nachlass, der etwa 10 laufende Meter umfasst, übergab Herbert Ehrenberg dem Archiv der sozialen Demokratie der FES. Dieser ist der wissenschaftlichen Forschung seither öffentlich zugänglich.

Über Herbert Ehrenberg mehr erfahren

Veröffentlichungen über und von Herbert Ehrenberg finden sich im Katalog der FES-Bibliothek. Wichtige Unterlagen werden in seinem Depositum im Archiv der sozialen Demokratie verwahrt.

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