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Happy Birthday, Karl!

Ein Blick in unseren Tresor offenbart ein wahres Schätzchen: eine Erstausgabe des Kommunistischen Manifest aus dem Jahr 1848. Wenige, dünne Seiten stehen für den Anfang einer neuen Weltanschauung. Anfang „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“ und Ende „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ kennt heute wohl fast jede_r. Geschrieben wurde es seinerzeit von Friedrich Engels und Karl Marx.

 

Apropos Karl Marx:  

„Lieber Karl,

vor 202 Jahren hast du das Licht der Welt im elterlichen Haus in Trier erblickt. Du hast laufen und sprechen gelernt und kurze Zeit später hattest du dann dein Abitur in der Tasche – damit wurde es Zeit für dich in die Welt hinauszuziehen. Während deines Studiums in Bonn und Berlin hattest du allerhand Flausen im Kopf und dich doch schon früh mit Literatur, Politik und Geschichte beschäftigt.

Trotz deiner abgeschlossenen Dissertation über die „Differenz der demokratischen und epikureischen Naturphilosophie“ an der Universität Jena wurde dir aufgrund deiner politischen Überzeugungen keine Professur angeboten. Stattdessen hast du deinen politischen Standpunkt in der Rheinischen Zeitung vertreten. Doch der Zensur des preußischen Staates unterlag schließlich auch die Rheinische Zeitung.

Mit deiner frisch angetrauten Ehefrau Jenny bist du im Alter von 25 Jahren nach Paris gezogen um dich ganz neuen Herausforderungen zu stellen. Du hast deine Studien zu Ökonomie und Sozialismus intensiviert und gemeinsam mit deinem engen Freund Friedrich Engels Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft geübt. Zusammen habt ihr von London aus den Bund der Kommunisten gegründet und das Manifest der Kommunistischen Partei geschrieben, welches mit seiner Veröffentlichung im Jahr der Revolution 1848 den Zahn der Zeit traf. Das Kommunistische Manifest ist auch 170 Jahre später noch unvergessen. Eure Theorien und Ideen zum Kommunismus bezeichnen wir heute als „Marxismus“.

Die Revolutionen und politischen Veränderungen in ganz Europa hatten auch auf dich und dein Leben starke Auswirkungen. Nach Brüssel, Paris und Köln ging es schließlich erneut nach London. Immer mit von der Partie: deine Familie und Friedrich Engels. Als Auslandskorrespondent für die New Yorker Tribune hast du vor allem über die politische und ökonomische Situation in Europa berichtet. Ob durch deine Schriften zur Kritik an der politischen Ökonomie und Das Kapital oder durch deine führende Rolle in der Internationalen Arbeiter-Assoziation – du hast nie aufgehört dich politisch zu engagieren. Daneben warst du immer in direktem Kontakt mit den Gründern der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und hast diese tatkräftig unterstützt.

64 Jahre warst du Teil dieser Welt. Du hattest glückliche Jahre, aber auch einige weniger glückliche Jahre. Doch niemals hast du deine Ideale und Überzeugungen aus dem Blick verloren.

Wir möchten heute auf dich anstoßen. Auf dass wir uns auch in den nächsten 202 Jahren an dich und dein Werk erinnern. In diesem Sinne wünschen wir dir alles Gute und die herzlichsten Glückwünsche!“

Zurück zu unserer Erstausgabe des Kommunistischen Manifest: Zu finden ist es in der 2009 in die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung eingegliederten Bibliothek des Karl-Marx-Hauses Trier. Das Manifest der Kommunistischen Partei ist das Ergebnis der gemeinsamen Kritik von Marx und Engels an der politischen Ökonomie und der Gesellschaftsentwicklung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus entkräften sie die Kritik an Kommunismus und Sozialismus und erklären ihren Wert für die Gesellschaft. Das Werk entstand im Auftrag des Bundes der Kommunisten und fiel direkt in die Phase revolutionärer Strömungen im Deutschen Staatenbund. In unseren übernommenen Beständen aus dem Karl-Marx-Haus finden sich zahlreiche weitere Schätze, wie eine Erstausgabe des ersten Bandes von Das Kapital mit handschriftlichen Anmerkungen von Marx und eine Erstausgabe der Frühschrift Die Lage der arbeitenden Klasse in England von Friedrich Engels.

Wir essen jetzt noch ein Stück Geburtstagstorte und freuen uns auf den letzten vor uns liegenden Monat mit weiteren spannenden Beiträgen zum Jubiläum des AdsD auf unserem Archivblog.

Archiv der sozialen Demokratie

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Erinnerungsort "Kommunistisches Manifest"

Das „Manifest der Kommunistischen Partei“ ist eine Art „Geburtsurkunde“ der Arbeiterbewegung, auch der mit ihren Wurzeln in die Revolution von 1848 zurückreichenden deutschen Sozialdemokratie, deren Programmgeschichte mit dem in London gedruckten Manifest beginnt. weiter

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