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Dieser Wahlslogan war 1979 weder inhaltlich neu noch ist er heute überflüssig geworden. Durch die erste Direktwahl des Europäischen Parlaments 1979 wurde das Parlament als demokratische Instanz gestärkt. Die Wahl durch die europäische Bevölkerung sorgte für eine europaweite Sichtbarkeit mittels eines Wahlkampfs. Als einzige Partei hatte sich die Parteienfamilie der Sozialen Demokratie zu einer gemeinsamen Kampagne durchringen können, die durch ein gemeinsames Logo gekennzeichnet wurde. Dies ist auf dem Plakat als stilisierter Pfeil erkennbar, abweichend von dem traditionellen Würfel, wie auf den späteren Wahlplakaten mit den Kandidatinnen erkennbar ist. Zugleich wurde hier auf diesem Plakat die Soziale Demokratie als traditionelle Partei der Gleichberechtigung und Gleichstellung symbolisch sichtbar mittels des Kandidatinnenplakats, das danach über Wahlkämpfe hinweg immer wieder als Motiv der Wahlkampagne für das Europaparlament aufgegriffen wurde.
Alle gezeigten Plakate sind Teil unserer großen Plakatsammlung, recherchierbar über den AdsD-iServer.
Unsere Bibliothek bietet darüber hinaus viele weitere Parteipublikationen zum Thema Wahlkampf und selbstverständlich zum Thema "Frauen in der SPD" zur Recherche bzw. Ausleihe an.
Bis dahin waren nur Gruppenfotos der gewählten weiblichen Mitglieder des Parlaments aufgenommen und publiziert worden – zuerst 1919, als nach der Durchsetzung des Frauenwahlrechts die weiblichen Mitglieder des Reichstags auf einem Gruppenfoto ablichten ließen. Während dieses Motiv auch in der Bundesrepublik wieder aufgegriffen wurde, kam ein gemeinsames Wahlkampffoto, zumindest für die Bundesebene, nicht zum Tragen.
In dieser langen Linie des Kampfes für Frauenrechte sahen sich die Kandidatinnen, die sich in den 1970er Jahren in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratische Frauen verstärkt engagierten. Mitte der 1970er Jahre wurde in diesem Kontext auch die Forderung nach einer Frauenquote laut, die aber erst auf dem Parteitag in Münster am 30. August 1988 per Beschluss verwirklicht werden konnte. In dem Slogan „Mit Frauen für die Sache der Frauen“ wurde auch der Anspruch sichtbar, wie er sich in der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts in Sozialdemokratie und Gewerkschaften herausgebildet hatte: Die Arbeiterbewegung war Träger und Plattform für Frauen, die sich für ihre ureigenen Recht im Sinne von Gleichberechtigung und Gleichstellung engagierten. Dieses Plakat signalisierte auch, dass es hier nicht nur um die Sache der Frauen ging, sondern auch um einen innerparteilichen Anspruch, diese Forderungen nach Gleichheit umzusetzen. In diesem Sinne stellt das Plakat 1979 vielleicht auch eine Art Kampfansage dar: Es zeugt öffentlich davon, dass Frauen sich (nach innen gerichtet) innerparteilich als Gruppe manifestieren und (nach außen gerichtet) Mandate erringen wollen und dies auch in diesem Plakat als Wille der SPD zum Ausdruck kommt – auch wenn die Kandidaten-Doppelspitze männlich besetzt war. Dafür folgte dann 1984 erstmalig überhaupt eine Frau als SPD-Spitzenkandidatin für eine Wahl, was heute in Vergessenheit geraten ist: Katharina Focke stellte sich 1984 nach der verlorenen Bundestagswahl 1983 als Spitzenkandidatin für die zweite Direktwahl zum Europäischen Parlament zur Verfügung, wohl wissend, dass die Europawahlen bis heute tendenziell als Schattenwahlen der Nation gelten.
Archiv der sozialen Demokratie
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