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SPD und AdsD brechen auf ins neue Jahrtausend - Zu den Herausforderungen der Webarchivierung

Der Bundestagswahlkampf von 1998 wurde aus sozialdemokratischer Sicht zu einem vollen Erfolg, der einen Macht-, aber auch Generationenwechsel einleitete. Mit Gerhard Schröder zog erstmals seit 1982 wieder ein Sozialdemokrat ins Kanzleramt ein, der 16 Jahre amtierende Helmut Kohl war abgewählt worden. Die rot-grüne Koalition verhieß Aufbruch ins neue Jahrtausend, das zunehmend von der Verbreitung digitale Technologien geprägt wurde und wird.

 

Dabei hatte der Wahlkampf auch gezeigt, dass die neue Technik sich ihren Platz in der politischen Arena sichern würde. Websites wurden als Schaufenster zur Selbstdarstellung genutzt. Hier präsentierten sich Kandidat_innen der Bevölkerung mit ihren politischen Positionen, aber auch als nahbare Personen mit Hobbys und Rezeptvorschlägen für die eigenen Lieblingsessen. Die Personalisierung des Wahlkampfs gewann einen Schub mit den Möglichkeiten, die Websites boten.

Zahlreiche Materialien und Informationen zum Wahlkampf der SPD und der Arbeit Gerhard Schröders im SPD-Parteivorstand finden sich in unseren Archivbeständen. Parteiinterne Veröffentlichungen und Publikationen zu allen Bereichen rund um das Thema Wahlkampf bietet unsere Bibliothek .

Für Fragen zur Nutzung unseres digitalen Archivs wenden Sie sich einfach an archiv.auskunft(at)fes.de.

 

Doch auch die Parteiorganisation der SPD auf Bundes-, Landes- und verschiedenen Regionalebenen, ihre Fraktionen und Arbeitsgemeinschaften betrieben Websites, auf denen sie ihre Programmatik sowie ihr Spitzenpersonal präsentierten. Sie konstituierten einen digitalen politischen Raum, der zwar bereits die Einbindung der Bevölkerung in einen Dialog zum Ziel hatte, von den partizipativen Kommunikationsformen heutiger sozialer Medien jedoch weit entfernt war.

Dieser Wandel war gleichsam ein neues Arbeitsfeld für das AdsD. Bereits 1999 – und damit als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland überhaupt – wurde mit der Archivierung von Internetseiten begonnen, die in Form des „Politischen Internet Archivs“ PIA in einer technischen Umgebung zusammengeführt wurde. Nutzer_innen können seither im Lesesaal des AdsD die in zum Teil enger Dichte erfolgten Spiegelungen der Websites aufrufen und Recherchen vornehmen.

In den folgenden Jahren wuchs das Internet Archiv rasch an. 2011 wurde schließlich die Webarchivierung auf die Online-Präsenzen der Gewerkschaften IG Metall und ver.di ausgeweitet, um auch im die seit den 1990er Jahren im AdsD vorhandenen Gewerkschaftsbestände um diese neue Quellengattung zu ergänzen.

Doch war und blieb das AdsD stets mit der Herausforderung sich wandelnder Technik konfrontiert, die nach neuen archivischen Lösungen verlangt. Dies gilt für die gesamte digitale Archivierung, also auch für jene Dokumente und Dateien, die üblicherweise unsere heutige Büro- und Arbeitswelt maßgeblich prägen.

Die Zukunft der Webarchivierung wird sich wandeln müssen, um in angemessener Weise die politische Kommunikation und Mobilisierung abzubilden. Dies gilt gerade mit Blick auf soziale Medien, die in verkürzter Textform, dafür in stärkerem Maße mit Bildern und Videodateien arbeiten. Das AdsD hat hierzu die Weichen gestellt und sich sowohl technisch als auch konzeptionell für diese neuen Erfordernisse vorbereitet.

Archiv der sozialen Demokratie

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