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Wer sich für Revolutionsgeschichte und beispielsweise den "Völkerfrühling" interessiert, findet viele interessante Schriften in unserer Bibliothek. Ein besonderer Bestand ist dabei die Sammlung von Primärquellen, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften, zur Revolution in Frankreich im Jahr 1848, von denen einige Beispiele in diesem Beitrag vorgestellt werden.
Bild: von FES-Bibliothek Zeitungen der franz. Revolution 1848 in der FES-Bibliothek
1848 ist nicht nur das Jahr, in dem Karl Marx und Friedrich Engels das kommunistische Manifest veröffentlicht haben, es ist auch das Jahr der Revolutionen in Mitteleuropa. In Frankreich begannen die Erhebungen im Februar 1848 und zogen sich bis zur Konstituierung der zweiten Republik unter Louis Napoleon Bonaparte Ende 1848 hin. Vorangegangen war eine Agrar- und Handelskrise im Jahre 1847, die in der Landbevölkerung und der Arbeiter- und Handwerkerschaft zu Verarmung und Unzufriedenheit geführt hatte. Auch das liberale Bürgertum war von der Regierung unter dem Bürgerkönig Louis Philippe, der seit der Julirevolution 1830 regierte, enttäuscht, zeigte sich der König doch immer mehr als autoritärer Herrscher.
Zu dieser Zeit gab es im liberalen Bürgertum eine Menge von Geheimclubs, die sich dem Gedanken von politischer Mitverantwortung verpflichtet fühlten, und es entstanden trotz erschwerter Bedingungen viele Zeitungen, um den Ideen von Nationalismus, Republikanismus, Liberalismus und Sozialismus Ausdruck zu verleihen. Eine sehr lebhafte Schilderung der Revolutionsereignisse gelingt Beatrix Bouvier in ihrem Vorwort zur Veröffentlichung unserer Bibliothek Zeitungen der Französischen Revolution von 1848.
Um 1985 konnte die Bibliothek eine Sammlung von Zeitungen und Zeitschriften dieser Jahre erwerben und in dem eben erwähnten Verzeichnis zusammenstellen. In ihrem Vorwort schreibt Beatrix Bouvier dazu: „Die politische Breite, die in diesem Zeitungsbestand deutlich wird bzw. mit ihm verdeutlicht werden kann, reicht von der Linken mit ihren Variationen über den breit gefächerten Republikanismus bis hin zum Konservatismus, Legitimismus und Bonapartismus“.
Durch die Übernahme des Bestandes der Studienbibliothek des Karl-Marx-Hauses in Trier wurde diese Sammlung im Jahre 2010 erweitert. Ebenso wird der interessierte Forscher weitere Materialien im Buchbestand der Bibliothek und im Archiv der sozialen Demokratie finden. Um einen Eindruck der Sammlung in der FES-Bibliothek zu vermitteln, wird im Folgenden beispielhaft eine Kassette aus dem Magazinbestand mit den darin enthaltenen Publikationen vorgestellt:
Die Sammlung der Zeitungen der französischen Revolution um 1848 lässt sich unter vielen Aspekten betrachten, sei es auf der Suche nach satirischen Blättern (etwa La carmagnole: journal des enfants de Paris) oder auch unter dem Aspekt der Frauen (ein Beispiel: L’opinion des femmes, herausgegeben von Jeanne Deroin, einer Frühsozialistin). Auch findet man viele bekannte Schriftsteller und Intellektuelle unter den Schreibern, stellvertretend seien hier Victor Hugo mit L'Événement: journal du soiroder Alexandre Dumas mit Le mois genannt.
Erstaunlich ist, dass diese alten Zeitungen trotz ihres Alters von nun 170 Jahren immer noch gut erhalten sind. Das liegt mitunter daran, dass bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auch Lumpen bei der Papierherstellung benutzt wurden und es noch kein säurehaltiges Papier gab. Eingeschränkte Benutzungsmodalitäten sollen diesen guten Zustand möglichst beibehalten.
Eine knappe Übersicht zu unserer Sammlung finden Sie auf unseren Internetseiten, und natürlich lohnt es sich weiterhin, in unserem Bestandsverzeichnis aus dem Jahr 1985 zu stöbern.
Um noch einmal auf Karl Marx zurückzukommen: Sein Werk Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848-1850befindet sich selbstverständlich ebenfalls und in verschiedensten Ausführungen in unserer Bibliothek.