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Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Novemberrevolution 1918/19 hat die Friedrich-Ebert-Stiftung das Projekt Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19 im Referat Public History (AdsD) eingerichtet.
Versteht man die Novemberrevolution nicht als ein historisches Datum – den 9. November 1918 – , sondern als einen historischen Prozess, dann lassen sich die vielen, tiefgreifenden Veränderungen aufspüren, die sie an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Zeitspannen nach sich gezogen hat. Aus diesen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen ging die Gründung der Weimarer Republik hervor. Mit dem ersten Reichspräsidenten, Friedrich Ebert, ist die FES dem Jubiläum auch in ihrer Stiftungsgeschichte verbunden. Ziel des Projekts ist es, ein Netzwerk von Hochschulen und Universitäten, Museen und Archiven, Stiftungen und Vereinen, Forschungsprojekten, Publikationsvorhaben und Jubiläumsbemühungen zu knüpfen, das sich anlässlich des Jubiläums mit der Geschichte der Demokratie in Deutschland beschäftigt und aktuelle Bezüge herstellt.
In der Geschichts- und Erinnerungspolitik Deutschlands dominiert bis heute die Beschäftigung mit den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Symbolhaft dafür steht der sog. deutsche Schicksalstag – der 9. November. Zum einen wird an diesem Tag an den 9. November 1989 erinnert, an dem die vom SED-Regime errichtete Berliner Mauer fiel. Zum anderen wird der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 gedacht, als das NS-Regime gewaltsam gegen jüdische Personen und Einrichtungen in Deutschland vorging. Kaum beachtet wird allerdings in diesem Zusammenhang der 9. November 1918, als unter dem Ansturm der Revolution die Hohenzollernmonarchie zusammenbrach und der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik ausrief. Das Projekt Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19 hat sich das Ziel gesetzt, dazu beizutragen, die Gründung der ersten deutschen Demokratie in der hiesigen Erinnerungskultur zu verankern.
Die zahlreichen Ausstellungsprojekte von Museen und Vereinen sowie die Digitalisierungsvorhaben von Archiven, die bis 2018 bundesweit umgesetzt werden, geben einen Eindruck davon, auf welche Weise sich Frauen, Männer und Organisationen 1918/19 vorbehaltlos zur Demokratie bekannt und für diese gekämpft haben. Bildungspolitisch ist es notwendig, insbesondere die Weimarer Republik nicht von ihrem Ende, das heißt von ihrem Scheitern her zu interpretieren, sondern wieder die Offenheit des historischen Prozesses zu betonen. Das Projekt Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19 sieht hier einen wichtigen Ansatzpunkt und richtet sich damit an Personen, Institutionen und Initiativen, die in dem oben beschriebenen Sinne an aktuellen Forschungsprojekten arbeiten. Folgende Projekte fanden seit 2015 statt oder sind aktuell in der Vorbereitung:
Wenn Sie Termine, Ausschreibungen oder Ihr Projektvorhaben in unsere Netzwerkarbeit einbringen möchten, wenden Sie sich bitte an
Peter Beule, Projekt Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19, FES Bonn
Friedrich-Ebert-Stiftung Archiv der sozialen Demokratie Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19
KontaktPeter Beule
Godesberger Allee 149 53175 Bonn
+49 228 883 8076peter.beule(at)fes.de
www.geschichte-der-sozialdemokratie.de