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Die Weltklimakonferenz (COP29) findet vom 11. bis 22. November 2024 in Aserbaidschan statt – einem Land, das für seine schwierige Menschenrechtslage, Korruptionsvorwürfe und seine starke Abhängigkeit von Öl und Gas bekannt ist. Die Entscheidung, ausgerechnet dort über Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels und die bisherige Umsetzung der Pariser Klimaziele zu diskutieren, mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, bietet jedoch die Chance, die Spannungen zwischen fossilen Abhängigkeiten und globalen Klimazielen deutlich sichtbar zu machen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht die Frage der Finanzierung des globalen Klimaschutzes – ein entscheidender Baustein für Klimagerechtigkeit. Hier gibt es große Differenzen zwischen den teilnehmenden Ländern. Zudem bleibt offen, ob ausreichend viele Staaten ihre nationalen Klimaschutzpläne (NDCs) bis Anfang 2025 verschärfen werden, sodass das 1,5-Grad-Ziel erreichbar bleibt. Und die Zeit drängt: Bisher haben nur wenige Staaten ihre Pläne konkretisiert. Weitere zentrale Themen sind: • Ein globales Ziel zur Klimaanpassung: Die Festlegung von Anpassungszielen soll besonders verletzliche Länder bei ihren Bemühungen stärken, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. • Der Gender Aktionsplan: Dieser soll sicherstellen, dass die COP-Beschlüsse geschlechtergerecht umgesetzt werden. Als Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), die eng mit der Sozialdemokratie und der Gewerkschaftsbewegung verbunden ist, setzen wir einen besonderen Fokus auf die sozial gerechte Transformation, die sogenannte Just Transition. Bei allen Verhandlungsthemen prüfen wir, inwiefern die Klimapolitik den Anspruch sozialer Gerechtigkeit erfüllt. Das während der COP28 in Dubai verabschiedete Just Transition Work Programme (JTWP) benötigt nun klare, messbare Ziele. Die Definition solcher Ziele ist eine dringende Aufgabe. Um sicherzustellen, dass Just Transition und Klimagerechtigkeit bei der COP29 höchste Priorität erhalten, sind wir mit einer internationalen Delegation von vierzig zivilgesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Partnerorganisationen vor Ort. Diese Akteur_innen des Wandels – „agents of change“ – bringen wichtige Stimmen und Perspektiven aus dem Globalen Süden in die Verhandlungsprozesse ein und stärken Austausch und Vernetzung. So ebnen sie den Weg für eine sozial gerechte Transformation. Zusätzlich organisieren wir auf dem COP29-Gelände Side-Events und Veranstaltungen, um der Diskussion zu diesen zentralen Themen Raum zu geben und auf deren Dringlichkeit aufmerksam zu machen. Eine Auswahl unserer Side-Events im Überblick:
Yvonne Blos, unsere Expertin für internationale Klima- und Energiepolitik und begleitet die internationale Delegation der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Weltklimakonferenz in Aserbaidschan. Sie bündelt die Expertise aus den unterschiedlichen Regionen auf globaler Ebene und trägt gemeinsam mit unseren regionalen Klimaexpert_innen dazu bei, dass Just Transition und Klimagerechtigkeit eine stärkere Rolle in der internationalen Klimapolitik spielen.
Auf dieser Themenseite FES@COP29 finden Sie Informationen rund um die Weltklimakonferenz, unsere Positionen und Perspektiven aus dem Globalen Süden.
#COP29 #UNFCCC #JustTransition #ClimateAction #ClimateJustice
Yvonne Blos Referentin für internationale Klima- und Energiepolitik030 26935-7470Yvonne.Blos(at)fes.de
Irène Sabarly Organisation030 26935-7415Irene.Sabarly(at)fes.de
Zina Arvanitidou Öffentlichkeitsarbeit030 26935-7474zina.arvanitidou(at)fes.de
weiter
Unsere sechs Botschaften für die Internationale Klima- und Energiepolitik weiter
IndustriALL Global, Südafrika
Royal Scientific Society, Jordanien
Presidential Climate Commission, Südafrika
Institute for Environmental Sciences (ISE), Schweiz
International Trade Union Confederation Africa (ITUC), Togo
Natural Gas World (NGW), Zypern
Condeferación Nacional de Unidad Sindical (CNUS), Dominikanische Republik
Friedrich-Ebert-Stiftung, Vietnam
Climate Action Network Southeast Asia (CANSEA), Südostasien
Center for Sustainable Rural Development (SRD), Vietnam
Transport Workers Union & Central Organisation of Trade Unions, Kenia
Alliance of Non-Governmental Radical Youth (ANGRY), Ägypten
Arab Trade Union Confederation (ATUC), Jordanien
Greenish Foundation for Development, Ägypten
FES Trade Union Competence Centre for Sub-Saharan Africa (TUCC), Südafrika
Friedrich-Ebert-Stiftung, Madagaskar
CliMates Madagascar, Madagaskar
Freiberuflicher Journalist, Türkei
Association for International Affairs (AMO), Tschechische Republik
Friedrich-Ebert-Stiftung, Georgien, Armenien, Aserbaidschan
Confederation of Independent Trade Unions of Bulgaria (CITUB), Bulgarien
OSHE Foundation, Bangladesch
Friedrich-Ebert-Stiftung, Indien
Friedrich-Ebert-Stiftung, Kenia
Friedrich-Ebert-Stiftung, Jordanien
Senatskammer La Paz, Bolivien
Nuestro Futuro A.C., Mexiko
Welche Rolle spielt die COP29 für eure Arbeit auf regionaler Ebene?
COP29 bietet die Chance, unsere Arbeit zur Klimagerechtigkeit in Subsahara-Afrika voranzubringen. Der Austausch mit afrikanischer Zivilgesellschaft und Gewerkschaften ermöglicht es, deren Perspektiven und Lösungen in unsere Projekte einzubinden und ihre Stimmen in der globalen Klimapolitik zu stärken.
Welche Themen sind für die COP29 besonders wichtig?
Thematisch stehen für uns „Adaptation Finance“ und „Loss and Damage“ im Mittelpunkt, also finanzielle Unterstützung für Klimaanpassung sowie den Umgang mit Verlusten und Schäden. Für afrikanische Länder ist es entscheidend, dass ausreichend Mittel zugesagt und der Zugang dazu fair geregelt ist.
Welche Erwartungen habt ihr an die COP29?
Wir erwarten, dass die Länder des Globalen Nordens ihrer Verantwortung gerecht werden und verlässliche Finanzierungszusagen machen. Denn die Menschen in Subsahara-Afrika erleben die Klimakrise längst im Alltag.
Als Friedrich-Ebert-Stiftung sehen wir in der COP29 eine bedeutende Gelegenheit, unsere Arbeit zur gerechten Energiewende in Asien auf eine globale Bühne zu bringen. Sie bietet uns die Möglichkeit, regionale Herausforderungen sichtbar zu machen und die Ansätze und Anliegen unserer Partner hervorzuheben.
Unsere Expert_innen bringen sich aktiv in die globalen Debatten ein, mit progressiven Perspektiven aus Südostasien. Themen wie der gerechte Übergang in der Energieversorgung und der Zugang zu Klimafinanzierung sind dabei aus unserer Perspektive von zentraler Bedeutung. Es geht darum, dass die asiatische Region nicht nur nachhaltig, sondern auch sozial gerecht auf den Klimawandel reagiert.
Unsere Erwartungen an die COP29 sind daher klar: Wir brauchen konkrete und umsetzbare Verpflichtungen, die regionale Initiativen stärken und die Klimaschutzambitionen der asiatischen Länder unterstützen, ohne dabei soziale Gerechtigkeit aus den Augen zu verlieren.
Dekarbonisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit – diese drei Ziele verfolgt die EU sowohl innen- als auch außenpolitisch. Dafür braucht es strategische Partnerschaften weltweit und eine konsequente "grüne" Diplomatie. Die COP wird zum Lackmustest, wie gut sie bereits aufgestellt ist.
Die COP29-Präsidentschaft hat drei globale Schlüsselinitiativen vorgeschlagen, die bei uns eine Rolle spielen werden: Wasserstoff; Grüne Energiezonen und -korridore; Energiespeicherung. Zudem drängt die EU beim zentralen Thema der COP29, der globalen Finanzierung von Klimamaßnahmen, darauf, dass sich wirtschaftlich starke Länder wie China und die Golf-Staaten mehr beteiligen.
Eine Einigung bei der Finanzierung wäre wichtig, ist aber eher unwahrscheinlich. Gleichzeitig richtet sich der Blick in Brüssel derzeit stark auf Fragen wie etwa die Stärkung strategischer Industriezweige und die Sicherung von Jobs. In Brüssel ist man zudem noch dabei, die Kandidat_innen für die Spitzenpositionen der neuen EU-Kommission zu bestätigen. Gleichzeitig spielt Trumps US-Wahlsieg eine wichtige Rolle für die weitere Klimaagenda spielen und sicher auch den Auftritt der EU bei der COP beeinflussen.
Das Interesse an COP29 ist bei unseren Projektpartnern in Lateinamerika gering; der Fokus liegt bereits auf COP30 in Brasilien. Daher entsenden wir nur eine kleine Delegation aus langjährigen Partnerinnen aus Zivilgesellschaft, Parlament und Gewerkschaften nach Baku, die über Verlauf und Ergebnisse berichten und unseren Projektpartnern als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung steht.
Aus unserer Sicht stehen auf der COP29 zentrale Themen im Fokus: die sozial ausgerichtete Energiewende, Just Transition und die Rolle lokaler, insbesondere indigener Gruppen. Angesichts des Bedarfs an Rohstoffen wie z.B. Lithium und Kupfer für die Energiewende im Globalen Norden sorgen sich Umwelt- und Menschenrechtsbewegungen über den Ausbau umweltschädlichen Bergbaus.
Die Erwartungen an COP29 sind gering. Wie in den Vorjahren findet die Konferenz in einem Land statt, das auf fossile Energien setzt und zivilgesellschaftlichen Spielraum einschränkt. Dabei sind die Klimakonferenzen wichtig für die Mitwirkung und Vernetzung von NGOs. Mit Spannung wird erwartet, wie sich Brasilien als nächster Austragungsort der COP 2025 innerhalb der Troika positionieren wird.
COP29 ist eine wichtige Plattform, um regionale Anliegen sichtbar zu machen. Besonders im Nahen Osten und Nordafrika, wo Wasserknappheit und Extremwetter zunehmen, wollen wir soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt der Klimapolitik verankern, denn nur so sind nachhaltige Lösungen möglich.
Klimagerechtigkeit ist für uns zentral: Länder, die wenig zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am stärksten. Wir fördern erneuerbare Energien und setzen uns ebenso für die Bewältigung sozialer Auswirkungen der Klimakrise ein. Es muss mehr Unterstützung für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels geben.
Wir erwarten klare Zusagen zur Finanzierung für Klimaanpassungsmaßnahmen in unserer Region. Es darf nicht nur um Versprechen gehen, sondern um konkrete Taten. Zudem hoffen wir, dass die Stimmen der am stärksten betroffenen Regionen mehr Gewicht bekommen.
Das Klimafinanzierungziel bleibt weit hinter dem Nötigen zurück. Auch sonst sind die Ergebnisse mager, geprägt von der wachsenden Unfähigkeit,...
Doch was bedeutet dieses ernüchternde Wahlergebnis so kurz vor der COP29 in Aserbaidschan? Yvonne Blos beleuchtet, worauf es nun wirklich ankommt.
Die COP29 in Aserbaidschan wird zum Schauplatz einer globalen Debatte: Wie lassen sich Billionen für Klimaschutz mobilisieren, während der Globale...
Für eine gerechte Energiewende mangelt es auf globaler und auch nationaler Ebene an Dialogmöglichkeiten. Gewerkschaften könnten vermitteln, stoßen aber auf große Herausforderungen.
Afrika wurde bitter enttäuscht von der Weltklimakonferenz. Hat die COP überhaupt noch eine Zukunft und welche Alternativen gibt es für gemeinsamen Klimaschutz?
Im Interview mit dem ipg-journal spricht FES-Klimaexpertin Yvonne Blos über die verhärteten Fronten auf der COP29 und den Konflikt um die Klimafinanzierung in einem Petrostaat.
Um die Klimakrise zu bewältigen, muss die weltweilte Abhängigkeit von Energie aus fossilen Brennstoffen enden, schreibt Vivienne Kigondu (FES Kenia)
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Schwörer, Jakob; Humrich, Christoph; Ronde, Jan Phillip
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Winther, Iselin Németh
Hilles, Ahmed H.
Saelim, Supawam
Jacobs, Marian
Kisbi, Dina; Dukhgan , Jawad
Die Conference of the Parties (COP) ist die jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC). Während die UNFCCC 1992 auf dem UN-Gipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro beschlossen wurde, treffen sich deren Vertragsparteien seit 1995, um auf multilateraler und internationaler Ebene über Antworten und Lösungsoptionen zur Bekämpfung des Klimawandels zu diskutieren. Besonders weitreichende klimapolitische Entscheidungen wurden dabei mit dem Kyoto-Protokoll auf der dritten COP (COP3) in Kyoto sowie dem Pariser Klimaabkommen auf der COP21 in Paris beschlossen.