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von Chris Lahusen | 6. Oktober 2023 | Lesezeit: 7 Minuten
Disclaimer: Die Links im Text führen zu externen Quellen. Die Links zu Spielen, die durch die Form (Spiel, Erscheinungsjahr) gekennzeichnet sind, führen zur Videoplattform YouTube.
Gaming ist längst mehr als eine reine Freizeitaktivität, deren Sinn in Spaß auf- und vergeht. Gaming fordert Spieler*innen heraus und erschafft durch Interaktivität neue Räume, in denen verschiedene Kompetenzen vermittelt werden können. So werden beispielsweise in Minecraft (2009) spielerisch Grundlagen von Computerschaltkreisen vermittelt, während Spieler*innen in Medieval Dynasty (2020) in die landwirtschaftliche Arbeit des Mittelalter eintauchen. Games, deren Ziel nicht reine Unterhaltung ist, werden gemeinhin als Serious Games bezeichnet.
Serious Games …
Warum das nicht für die politische Bildung nutzen? Serious Gaming lässt Spieler*innen beispielsweise mit interaktiven Elementen politische Entscheidungsprozesse oder die Wechselwirkung von demokratischen Prozessen nachvollziehen (Democracy 4 (2020)). Das partizipative und interaktive Element von Gaming lässt Spieler*innen ihre eigene Entscheidungen in politischen Kontexten reflektieren, wie dieser Artikel des Grimme-Instituts näher erläutert.
Gaming verlangt von uns Entscheidungen ab, lässt uns unterschiedliche Perspektiven einnehmen und uns in verschiedene Rollen schlüpfen. Wir können interaktiv Gesellschaftsformen entwickeln (Civilization VI (2016)) , die Erfahrung einer geflüchteten Person auf ihrem Weg begleiten (Path Out (2017)) oder spielerisch einen Ausschnitt erfahrbar machen, wie es ist, mit Depression zu kämpfen (Celeste (2017)). Da das Medium selbst vielfältig ist, kann Gaming ebenso vielfältig in der politischen Bildungsarbeit genutzt werden. Weitere Beipsiele und Einsatzszenarien findet ihr bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
Wichtig ist, dass Serious Games nicht als reine Lernsoftware oder trockene Simulationen zu verstehen sind. Serious Gaming ist mit dem Medium Gaming verwurzelt und bedeutet auch, dass Serious Gaming Spaß machen kann und soll.
Serious Gaming ist ein Format, um mit interaktiven Elementen Bildungsinhalte zu vermitteln. Dabei ist Serious Gaming von anderen Formaten mit spielerischen Elementen, wie Gamification, zu unterscheiden.
Solltet ihr noch weitere Informationen zur Untertscheidung zwischen Gamification, Serious Games und Game Based Learning benötigen, findet ihr hier weiterführende Informationen.
Wichtig bei der Konzeption eines Serious Game ist, dass die Wissensvermittlung des Games von den Zielgruppen akzeptiert wird und mit dem Spielinhalt auch wahrgenommen wird. Aus diesem Grund ist die Unterscheidung, was ein Game zu einem Serious Game werden lässt, schwammig. Politische Bildner*innen müssen also den Rahmen schaffen, in dem ein Spiel auch als Serious Game angenommen werden kann. Dies bietet auch Potential, Games in den Blick zu nehmen, die zunächst nicht zur Wissensvermittlung konzipiert worden sind. So wurde mit Hilfe des Online-Spiels „World of Warcraft“ versucht, die Infektionsentwicklung von Covid-19 zu simulieren. Eine Erklärung des Spiels auf Englisch findet ihr hier.
Das Lernen durch Spielen hat sich zu recht zu einem Instrument der Wahl in der Bildung etabliert. Interaktivität, Immersion und das Lösen von komplexen Problemen in einer spielerischen Umgebung führt zu einem intensiven und einzigartigen Lernerlebnis.
Mit der "Keksdose" (dem ersten GameBoy von Nintendo) begann meine Leidenschaft für das Spielen. Das Feuer für interaktive Geschichten, fantastische Rollenspiele und actiongeladene Dramen lodert bis heute. Als Referent für Serious Gaming bekomme ich vom Team nicht nur ein Gamepad in die Hand gedrückt, sondern auch die Aufgabe, nach Spielformaten und Serious-Game-Konzepten zu suchen, die wir für die politische Bildung nutzen können.
Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn
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