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In der Bundesrepublik Deutschland verdienten im Jahr 2018 Frauen pro Arbeitsstunde ca. 20 Prozent weniger als Männer. Dieser Abstand in der Entlohnung ist seit den 1980er-Jahren nahezu konstant geblieben. Im europäischen Durchschnitt gehört die Bundesrepublik diesbezüglich zu den unrühmlichen Spitzenreitern, Existenz und Dauerhaftigkeit des Phänomens sind allerdings länderübergreifend. Die Tagung fokussiert auf die Frage nach Ausprägungen und Ursachen des Gender Pay Gaps im Sinn einer ungleichen Entlohnung von Arbeit. Der historische Blick auf den Gender Pay Gap ermöglicht es, seine vielfältigen Verflechtungen mit Entwicklungen von Ungleichheitsstrukturen auf Arbeitsmärkten und in der gesellschaftlichen Arbeitsorganisation im Allgemeinen zu diskutieren.
Die Tagung fragt nach den Politiken nationaler und internationaler Gewerkschaftsorganisationen hinsichtlich der Bewertung von Arbeit; sie fragt auf Grundlage eines weiten Verständnisses von „Wert“ danach, wie Arbeit bewertet und vergeschlechtlicht wurde und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterrollen dieser Wertung zugrunde liegen. Aufgeworfen werden Fragen nach der Anerkennung und (Selbst)bewertung von Arbeit jenseits von Entlohnung und nach der Institutionalisierung von Ungleichheit in und mittels gesetzlicher Regelungen.
Vorbereitungsgruppe: Rainer Fattmann (Bonn), Michaela Kuhnhenne (Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf), Stefan Müller (Archiv der sozialen Demokratie, Bonn), Mandy Stalder-Thon (Ruhr-Universität Bochum), Wiebke Wieder (Universität Trier), Johanna Wolf (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, Frankfurt).
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung per E-Mail unter public.history(at)fes.de bis zum 15.04.2021 an, um einen Link zur Videokonferenz zu erhalten.
Ankommen, Technikcheck
Begrüßung und Einführung in die Tagung
Keynote
Diskussion
Pause
Gewerkschaften und Gender Pay Gap international (1)
Gewerkschaften und Gender Pay Gap international (2)
Pause und virtueller Kaffeeklatsch
(Bürgerliche) Leitbilder und weltanschauliche Normsetzungen
Herstellung und Bestätigung geschlechtsspezfischer Normen – Bildung und Verberuflichung
Jenseits von Entlohnung? Anerkennung und Wertigkeit von Erwerbsarbeit
Institutionelle Regelungen und Politiken
Zurück in die Gegenwart – In der Entlohnung nichts Neues?
Verabschiedung
Susan Zimmermann ist University Professor an der Central European University in Wien und Budapest. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit internationalen sozialen Bewegungen und Institutionen, der Geschichte von Arbeit und Sozialpolitik, der Geschichte der Habsburgermonarchie und aktuell mit Gewerkschafterinnen und der Politik der Frauenarbeit im staatssozialistischen Ungarn. Ihr jüngstes Buch Frauenpolitik und Männergewerkschaft. Die IGB-Fraueninternationale und die internationale Geschlechterpolitik der Zwischenkriegszeit ist 2021 im Wiener Löcker Verlag erschienen.
Johanna Wolf arbeitet seit November 2019 am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main im Projekt „Nichtstaatliches Recht der Wirtschaft“. Ihre Dissertation, die 2017 mit dem Walter-Markov-Preis auszeichnet wurde, behandelt die globalen Herausforderungen von Metallgewerkschaften in der Schiffbauindustrie der 1970er und 1980er Jahre (Assurances of Friendship. Transnationale Wege von Metallgewerkschaftern in der Schiffbauindustrie, 1950–1980, Göttingen: 2018). Derzeit ist sie Research Fellow am International Institute of Social History in Amsterdam und beschäftigt sich mit der Mobilität kommunistischer Gewerkschaftsakteure nach 1945.
Silke Neunsinger leitet die Forschungsabteilung des schwedischen Archivs und der Bibliothek der Arbeiterbewegung (ARAB). Sie ist Privatdozentin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und die Herausgeberin der schwedischen Zeitschrift für Arbeitergeschichte Arbetarhistoria. Sie forscht im Bereich der globalen feministischen Arbeitergeschichte und arbeitet gegenwärtig an einem Forschungsprojekt zu Mindestlöhnen in Indien und Äthiopien.
Judith Holland ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Forschungsinteressen umfassen Arbeits- und Organisationssoziologie, Geschlechterforschung sowie Vergleichende Gesellschaftsanalyse. Zuletzt gab sie gemeinsam mit Ingrid Artus, Nadja Bennewitz, Annette Henninger und Stefan Kerber-Clasen den Sammelband "Arbeitskonflikte sind Geschlechterkämpfe. Sozialwissenschaftliche und historische Perspektiven, (Arbeit – Demokratie – Geschlecht), Münster: Westfälisches Dampfboot 2020“ heraus.
Arbia Selmi ist Soziologin mit einem Schwerpunkt in der Geschlechter- und der Gewerkschaftsforschung. Sie promoviert in Soziologie an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris und ist Mitglied des Zentrum Marc Bloch (Berlin) und des Centre Maurice Halbwachs (Paris). Zuletzt publizierte sie „Les syndicalistes femmes contre le plafond de verre dans la Tunisie (post) révolutionnaire/Women trade unionists combatting the glass ceiling in (post-) revolutionary Tunisia”, Ethnologie Française, special issue Gender, political crisis and revolutions, n° 174, p. 293-309 (https://www.cairn.info/revue-ethnologie-francaise-2019-2-page-293.htm).
Ingrid Huber-Ebner ist Dissertantin an der Paris Lodron Universität Salzburg - Fachbereich Geschichte. Sie promoviert dort zum Thema "Lohn und Geschlecht. Die Einkommenspolitik der Österreichischen Gewerkschaften 1945 bis 2005".
Michaela Bräuninger arbeitet derzeit an ihrem Habilitationsprojekt – einer Frauenkirchengeschichte Nordelbiens. Zuletzt veröffentlichte sie: „Wir gedenken der Frauen, der bekannten wie der namenlosen.“ Die Schwesternschaft Ordo Pacis als Beispiel für innerkirchliche Frauenemanzipation. In: Rainer Hering / Manfred Jakubowski-Tiessen (Hg.): „Erinnern, was vergessen ist“. Beiträge zur Kirchen- Frömmigkeits- und Gendergeschichte. Festschrift für Ruth Albrecht. Husum 2020 (Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte 64), 254-268.
Petra Betzien ist Historikerin und Dipl.-Betriebswirtin und bei einer Landesbehörde in NRW, bis vor kurzem im Krankenhauswesen, beschäftigt. Als freiberufliche Historikerin forscht sie zum Themenbereich Pflegegeschichte. In ihrer 2018 veröffentlichten Dissertation „Krankenschwestern im System der deutschen Konzentrationslager. Selbstverständnis, Berufsethos und Dienst an den Patienten im Häftlingsrevier und SS-Lazarett“ (kula Verlag, Frankfurt 2018) hat sie sich auch mit dem zeitgenössischen „Genderaspekt“ des Berufs der Krankenschwestern beschäftigt und den Unterschied und die Erwartungen an weiblicher und männlicher Krankenpflege herausgearbeitet.
Dr. Michaela Kuhnhenne ist Referentin in der Abteilung Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung für die Themenfelder Geschichte der Gewerkschaften; Bildung in der Arbeitswelt. Zuletzt veröffentlichte sie: Lebensbegleitendes oder lebenslanges Lernen? Herausforderungen der Weiterbildung. Report Nr. 8, Forschungsförderung, Hans-Böckler-Stiftung. Düsseldorf. 2020. Mehr zu ihrem Vortragsthema in: Frauenleitbild und Frauenbildung in der westdeutschen Nachkriegszeit. Eine Analyse am Beispiel der Region Bremen, (Reihe Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), Wiesbaden: VS-Verlag 2005.
Mareike Witkowski ist seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u. a. die Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert, DDR-Geschichte und Geschichtskultur. Zuletzt veröffentlichte sie „Die gewerkschaftliche Organisation der Hausgehilfinnen von 1918 bis in die 1960er Jahre, in: Ingrid Artus u. a. (Hg.): Arbeitskonflikte sind Geschlechterkämpfe. Sozialwissenschaftliche und historische Perspektiven, Münster 2020, S. 135-151“.
Susanne Kreutzer ist Professorin für Ethik, Wissenschaftstheorie und Geschichte am Fachbereich Gesundheit der FH Münster, Privatdozentin am Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Osnabrück und Adjunct Professor an der School of Nursing der University of Ottawa, Kanada. Sie ist Managing Editor des European Journal for Nursing History and Ethics.
Tom Heilmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Er promoviert dort zum Thema „Entwicklung der tariflichen Grundentgelte in Deutschland“. In diesem Zusammenhang veröffentlichte er zuletzt „Fachkräftemangel in der Krankenpflege. Weshalb nicht zu viele Hoffnungen auf die Digitalisierung gesetzt werden sollten“, in: Bildung und Beruf 3 (2020) 5, S. 171-176.
Anna Horstmann hat Journalistik, Geschichte und Gender Studies studiert. Aktuell promoviert sie als Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung an der Ruhr-Universität Bochum am Lehrstuhl für Sozialgeschichte und soziale Bewegungen bei Prof. Stefan Berger zum Thema „Frauen im Labor. Weiblichkeit und Geschlechterverhältnis in deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen von 1900 bis 1990“. Zuletzt veröffentlichte sie: Horstmann, Anna: Gleichberechtigung ohne Geschlechtergerechtigkeit. Weibliche Erwerbsarbeit in der DDR am Beispiel des Elektrochemischen Kombinats Bitterfeld, in: Psychologie und Gesellschaftskritik 3/4 (2020), S. 65-85.
Leonie Kemper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für öffentliches Recht und Politik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie promoviert über die Mitwirkung der ersten deutschen Parlamentarierinnen bei der Entstehung der Weimarer Reichsverfassung. Im Juli 2021 erscheint ein Beitrag von ihr in der Zeitschrift „Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte“ unter dem Titel „Wider den ‚schwächlichen Fortpflanzungswillen‘ – Legislative Ansätze zur Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Ersten Weltkrieg“.
Laura Moser ist Historikerin und promoviert seit August 2020 als Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Als Mutter zum Beruf wurde. Das Modellprojekt ‚Tagesmütter‘ 1974 – 1978“. Gemeinsam mit Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern forscht sie seit 2018 an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Universität Heidelberg) im Projektverbund „Frühe Kindheit im 20. Jahrhundert“ zur Formen der Elternschaft und Kleinkindbetreuung.
Katja Patzel-Mattern ist Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsinteresse gilt u.a. der Geschichte der Arbeit. Seit 2018 liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Geschichte der Frühen Kindheit mit besonderem Fokus auf Sorgebeziehungen und -arrangements in der Kleinkindbetreuung.
Andrea Jochmann-Döll betreibt als Freiberuflerin das Büro GEFA Forschung + Beratung (Gender.Entgelt.Führung.Arbeit). Seit 1990 sind Entgeltgleichheit und Gleichstellung der Geschlechter im Erwerbsleben zentrale Themen ihrer Arbeit. Sie ist Mitentwicklerin der gleichstellungspolitischen Prüfinstrumentarium eg-check.de (Entgeltgleichheits-Check), gb-check (Gleichbehandlungs-Check) und KMU-Gleichstellungscheck. Gemeinsam mit Alexandra Scheele hat sie die Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Auf dem Weg zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern. Daten, Ursachen, Maßnahmen“ (Berlin 2020) erarbeitet.
Christina Klenner ist Research Fellow am Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES Berlin). Sie war von 2000-2018 Referatsleiterin für Genderforschung im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechtsbezogene Einkommensungleichheit, berufliche Gleichstellung von Männern und Frauen sowie Geschlechterarrangements. Veröffentlichungen zu Einkommensungleichheit 2018: „Comparable Worth“ - Arbeitsbewertungen als blinder Fleck in der Ursachenanalyse des Gender Pay Gaps? (mit Ute Klammer und Sarah Lillemeier) sowie 2019„Wie wird das Entgelttransparenzgesetz in Betrieben umgesetzt? Eine Auswertung der WSI-Betriebsrätebefragung 2018“ (zusammen mit Helge Baumann und Tanja Schmidt).
Alexandra Scheele ist Akademische Oberrätin im Arbeitsbereich Arbeits- und Wirtschaftssoziologie der Fakultät für Soziologie an der Universität Bielefeld. Sie leitet derzeit gemeinsam mit Julia Roth und Heidemarie Winkel die Forschungsgruppe „Global Contestations of Women’s and Gender Rights“ am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld und das Projekt „Double Fragility: The Care Crisis in the Corona Crisis“, das von der VolkswagenStiftung gefördert wird. Zuletzt veröffentlichte sie gemeinsam mit Katharina Bolte und Kristina Vogt „Also es gibt keine weitere Frau“ – Prozesse der Geschlechterdifferenzierung auf der Führungsebene. In: Arbeits- und Industriesoziologische Studien, 13. Jg. H.2/2020, 12-25. Gemeinsam mit Andrea Jochmann-Döll hat sie die Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Auf dem Weg zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern. Daten, Ursachen, Maßnahmen“ (Berlin 2020) erarbeitet.
Karin Schönpflug ist als Ökonomin in der angewandten Forschung am Institut für Höhere Studien in Wien beschäftigt. Sie lehrt an der Internationalen Entwicklung in Wien und den Gender Studies in Klagenfurt. Ihre Forschungsinteressen beinhalten feministische Ökonomie, Utopieforschung, postkoloniale Methoden in der Ökonomie und die sozioökonomische Gleichstellung von LGBTIQ Personen. Zuletzt veröffentlichte sie gemeinsam mit C.M. Klapeer: „The significance of empowering social relations: challenges for LGBTIQ students in Vienna”, in: Interdisciplinary Perspectives on Equality and Diversity, 6 (1).
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