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Am 3. August 1914 beschloss die SPD-Reichstagsfraktion, den von der Reichsregierung beantragten Kriegskrediten zuzustimmen und damit die deutsche Mobilisierung für den Krieg zu unterstützen. Diese Entscheidung ist als „Burgfriedensschluss“ in die Geschichtsbücher eingegangen. Die radikale SPD-Linke hat sie umgehend als einen „Verrat“ an den Grundsätzen der sozialistischen Arbeiter:innenbewegung gegeißelt. Sowohl die KPD als auch viele marxistische Historiker:innen in der DDR und der BRD sind diesem Urteil gefolgt.
Benjamin Ziemann stellt in seinem Vortrag die Vorgeschichte und die Hintergründe dieser Entscheidung dar. Dabei fragt er auch, welche Erfolgschancen es dafür gab, die entschiedene Kriegsgegnerschaft der SPD durch den Aufruf zu Massenprotesten zu demonstrieren. Schließlich wird erörtert, wie die SPD-Parteibasis auf den Burgfriedensschluss reagierte. Ein ebenso wichtiges wie folgenreiches Datum in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie erscheint so in neuem Licht.
Die Veranstaltung wird Prof. Dr. Michael Schneider zum 80. Geburtstag gewidmet.
Begrüßung
Anja Kruke Leiterin Archiv der sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung
Michael Schneider Ehemaliger Leiter Archiv der sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung
Vortrag "Die SPD und der Burgfriedensschluss 1914"
Benjamin Ziemann University of Sheffield
Diskussion Moderation: Anja Kruke
Ausklang
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 2810785 Berlin Haus 2Konferenzsaal 2
Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte vorab an uns.
Dr. Anja Kruke Archiv der sozialen Demokratie Friedrich-Ebert-Stiftung
Bei Rückfragen, auch zur Barrierefreiheit, wenden Sie sich bitte anÖzlem Göksen
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung, auch für Begleitpersonen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Prof. Dr. Benjamin Ziemann ist Professor für neuere deutsche Geschichte an der University of Sheffield. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, zuletzt, als Mitherausgeber, Aufbruch und Abgründe. Das Handbuch der Weimarer Republik (2021); Gesellschaft ohne Zentrum. Deutschland in der differenzierten Moderne (2024).
Wir machen Fotos und Filmaufnahmen auf dieser Veranstaltung. Die Aufnahmen verarbeiten wir für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., also beispielsweise auf den Webseiten, in Printmedien und in den sozialen Netzwerken der Stiftung gem. den datenschutzrechtlichen Bestimmungen (insbes. Art. 6 Abs.1 DS-GVO).