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2018/19 wurde an die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland erinnert. Damit gerieten (wieder einmal) die ersten Politikerinnen in den Fokus, die sich auf allen politischen Ebenen aufmachten, diesmal als Gewählte, die Geschicke der Gesellschaft mitzugestalten. Im Jubiläumsjahr wurde allerdings deutlich, dass außer den Galionsfiguren im Reichstag die diversen Landespolitikerinnen, vor allem aber die Kommunalpolitikerinnen oder die weiblichen Abgeordneten der Provinziallandtage fast vollständig unbekannt sind. Dabei ist gerade die alle politischen Ebenen umfassende „Vergeschlechtlichung der Politik“ eines der spannenden Experimente der Weimarer Republik. Auf diesen Umstand haben auch Gabriele Metzler und Dirk Schumann hingewiesen, für die die "Verschiebungen der Geschlechterverhältnisse [...] und die Versuche der Neudefinition von Männlichkeit und Weiblichkeit" in der Weimarer Republik Anlass sein sollte, nach diesen Veränderungen zu fragen. Um diesen Verschiebungen nachzuspüren, bieten sich u.a. kulturgeschichtliche Fragestellungen an. Denn wie sich die Etablierung und Praxis der Demokratie nach 1918 im Übergang vom Kaiserreich zur Republik genau ausgestaltete, wie sich Frauen in diesem Prozess der praktischen Demokratiegeschichte verorten lassen und welche Verfahren der Demokratie – auch auf Männerseite – wie angepasst werden mussten, dies alles ist nach wie vor sehr gering erforscht.
Deshalb halten wir es für notwendig, diesem Umbruch in der deutschen Demokratiegeschichte noch einmal neu nachzuspüren. Dabei geht es uns sowohl um das Entdecken von neuen, bisher unbekannten Politikerinnen, als auch darum, wie diese Frauen ihre Politik verstanden und durchsetzten. Wie waren sie innerhalb der Parteien organisiert? Auf welche Netzwerke vertrauten sie und gab es Verbindungen zu der nach wie vor aktiven Frauenbewegung oder zu anderen Netzwerken innerhalb und außerhalb von Parteien und Regierung? Daneben stehen Fragen wie die nach den Argumentationsstrategien und - praktiken, nach der politischen Sprache und nach dem reflektierten Selbstverständnis als politische Akteurinnen. Von Interesse sind aber auch Perspektiven, die auf die zeitgenössische und historische Bewertung der geschlechterinklusiven Demokratie, z.B. auf das Diktum, die Einbeziehung von Frauen habe im Politikbetrieb wenig bewirkt, zielen. Dazu zählt auch die Frage nach den policies, der Rolle(nzuweisung) der Frauen zu bestimmten Politikfeldern und den dort zustandegekommenen Gesetzesiniativen und -änderungen, an denen die wenigen Politikerinnen ihren Anteil hatten. Ist hier von einem Modernisierungsschub des Wohlfahrtsstaates auszugehen? Einen Zugang zu diesen Perspektiven bietet die Frage nach den konkreten Formen des politischen Handelns innerhalb der Demokratie. Gibt es ein weibliches „doing democracy“? Verändert sich die konkrete Wahlhandlung (oder die Sicht darauf) dadurch, dass Frauen nun in diese integriert waren? Was passierte vor Ort? Wie veränderte sich der Raum von Wahlen? Wurde überhaupt darüber gesprochen und debattiert, was es bedeutete, dass Frauen nun auch Mitglieder in Wahlkommissionen sein konnten? Wie wurden weibliche Kandidierende für die Wahllisten aufgestellt? Wie wurden Frauenquoten und möglicherweise Parität diskutiert und wie begründet? Ziel der Tagung ist es, einen Überblick über diese Forschung zu erhalten. Wir möchten aber auch Desiderate diskutieren und zusammentragen, was von wem mit welchen Quellen geforscht wird, inklusive der Frage, wo welche Quellen überhaupt liegen und wie diese genutzt werden können.
Verantwortlich Dr. Anja Kruke (FES)
Dr. Kerstin Wolff (AddF)
Dr. Barbara von Hindenburg (KGParl)Organisation
Heike Voos
Eine Kooperationsveranstaltung von Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv der deutschen Frauenbewegung und der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich bitte im Vorfeld an Heike Voos.
Ankommen im digitalen Tagungsraum
Einführung
Panel 1: Werkstattberichte
Moderation: Julia Paulus
Pause
Panel 2: Werkstattberichte II
Mittagspause
Panel 3: Biografisches
Moderation: Barbara von Hindenburg
Kaffeepause
Panel 4: Grundsätzliches I
Moderation: Kirsten Heinsohn
Abendveranstaltung
Frau Ministerialrat hat jetzt Twitter: Frauengeschichte auf Social Media. Ein Panel mit den Bloggerinnen, Podcasterinnen und Twitterstorians Laura Baumgarten, Bianca Walther und Jasmin Lörchner
Moderation: Christine Gundermann
Panel 5: Grundsätzliches II
Moderation: Ursula Bitzegeio
Panel 6: Lokales
Moderation: Kerstin Wolff
Panel 7: Roundtable: Demokratiegeschichte vor Ort
Moderation: Anja Kruke
Abschluss und Debatte im Plenum
Anja Kruke, Barbara von Hindenburg und Kerstin Wolff
Susanne Abeck ist freiberufliche Historikerin mit dem Büro abeck ׀ büro für geschichtskommunikation in Essen. Seit 2008 Lehrbeauftrag an der RUB (WiSe PÜ „Fraueninitiativen im Ruhrgebiet“), Redakteurin der Zeitschrift Forum Geschichtskultur Ruhr sowie der Forschungsplattform frauen/ruhr/geschichte. Dozentin für verschiedene Bildungseinrichtungen (DGB, MUSEALOG, Westf. Heimatbund u. a.), Kuratorin historischer Ausstellungen und Moderatorin. Durchführung von (Oral History-)Interviews.
Publikationen (Auswahl):
zusammen mit Uta C. Schmidt: Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie. Frauenwahlrechtsbewegungen im Ruhrgebiet, in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Heft 75, Kassel 2019, S. 28-43
Frida Levy / 1882–1942. "Ich protestiere gegen meinen Ausschluss von der Reichstagswahl", 2019 [zuletzt aufgerufen am 18.10.2021]
„Ein neues Bild zeigte das Stadtparlament, da erstmals auch Damen in diesem vertreten sind.“ Frauenwahlrecht in Mühlheim a. d. Ruhr, 2019 [zuletzt aufgerufen am 18.10.2021]
Abstract Politikerinnen in Weimar
Uta C. Schmidt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW, zugleich Kuratorin der historischen Ausstellungen im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst; Forschung und Vermittlung an den Schnittstellen von Raum, Wissen, Geschlecht und Macht; Expertise in Heimatfragen; Bloggerin auf www.gender-blog.de
„Für die Geschichte Gelsenkirchens ist ein neues Blatt aufgeschlagen“. Frauenwahlrecht in Gelsenkirchen, https://www.frauenruhrgeschichte.de/frg_wiss_texte/fuer-die-geschichte-gelsenkirchens-ist-ein-neues-blatt-aufgeschlagen-frauenwahlrecht-in-gelsenkirchen/?projekt, 2019 [zuletzt aufgerufen am 18.10.2021]
Zusammen mit Susanne Abeck, Von der "Industriegeschichte" zur "Heimat Ruhrgebiet". Authentizitätsdiskurse am Beispiel der sechs Geschichtswettbewerbe des "Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher" zwischen 1991 und 2014, in: Farrenkopf, Michael/ Meyer, Torsten (Hg.), Authentizität und industriekulturelles Erbe. Zugänge und Beispiele, Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Bd. 28, Berlin/ Boston 2020. S. 193–218.
Schmidt, Uta C., 1270: Kloster Gravenhorst und das Riesenbecker Patronat, in: Heimatverein Riesenbeck (Hg.), Reinhildis. Miterbin Christi. Der Grabstein und seine Geschichte in der St. Kalixtus Kirche Riesenbeck, Riesenbeck 2020, S. 92–106.
Dr. Ursula Bitzegeio ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin, derzeit leitet sie das Referat Public History im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung und ist Lehrbeauftragte am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der sozialen Bewegung, Arbeitswelten im Wandel und Sozial- und Wohlfahrtsstaaten im Vergleich. Herausgeberschaften und Publikationen finden Sie hier: https://www.fes.de/archiv-der-sozialen-demokratie/bitzegeio
Marc Bartuschka studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Jena, wo er 2010 mit einer Arbeit zum Zwangsarbeitereinsatz im NS-Rüstungswerk REIMAHG bei Kahla promovierte. 2011-2021 forschte und publizierte er als selbstständiger Historiker zur Geschichte Thüringens. Seit Sommer 2021 ist er Referent der „Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte“ (GEDG) im Teilprojekt „Weimar in den Regionen“.
Faludi, Christian/Bartuschka, Marc (Hrsg.): „Engere Heimat“. Die Gründung des Landes Thüringen 1920, Weimar 2020.
Bartuschka, Marc (Hrsg.): Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der StadtRegion Jena. Antisemitische Kommunalpolitik – Zwangsarbeit – Todesmärsche, Jena 2015.
Bartuschka, Marc: „Unter Zurückstellung aller möglichen Bedenken…“. Die NS-Betriebsgruppe „Reichsmarschall Hermann Göring“ (REIMAHG) und der Zwangsarbeitereinsatz 1944/1945, Göttingen 2011.
Abstract Beitrag "Weimar in den Regionen" - das politische Personal der Länder der deutschen Republik
Laura Baumgarten verfasst zur Zeit ihre Masterarbeit an der Uni Halle über die (Selbst-)Repräsentanz der weiblichen Mitglieder der Weimarer Nationalversammlung in der (Frauen-)Presse. 2018 begann sie für ihre Bachelorarbeit in den Lebensläufen der ersten 111 Reichstagsparlamentarierinnen zu recherchieren. Diese Arbeit bildete die Grundlage für das Instagram-Projekt @frauabgeordnete, das sie seit Frühjahr 2019 betreibt. Seit 2020 ist das Projekt auch auf Twitter vertreten; Anfang 2021 startete der gleichnamige Blog.
Veröffentlichungen: https://frauabgeordnete.wordpress.com/
Abstract Beitrag Frauengeschichte auf Social Media
Helke Dreier ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Archiv der deutschen Frauenbewegung. Forschungsschwerpunkte: Frauenfriedensbewegung nach 1945; Geschichte und politische Arbeit von Frauenorganisationen; Kommunalpolitikerinnen in der Weimarer Republik.
Publikationen (Auswahl)
gem. mit Regina Löneke: Karrieren von Frauen sind Drahtseilakte., Opladen u. a. 2014;
Die interzonalen Frauenkonferenzen der Jahre 1945 bis 1949, in: Ariadne, 2020, Heft 76, S. 118-135.
Abstract Kommunalpolitikerinnen im Volksstaat Hessen während der Weimarer Republik
Claudia von Gélieu ist Politikwissenschaftlerin, freiberufliche Frauengeschichtsforscherin und Mitinitiatorin und Mitwirkende des Netzwerkes "Frauentouren" in Berlin. Sie wurde mit dem Frauenpreis des Berliner Senats ausgezeichnet und recherchiert seit drei Jahrzehnten u.a. zu Politikerinnen und Parlamentarierinnen in der Weimarer Republik. Die Ergebnisse ihrer Arbeit vermittelt sie unter anderem bei Stadtführungen, in Vorträgen, Ausstellungen und Publikationen, z.B.:
Vom Politikverbot in Kanzleramt. Ein hürdenreicher Weg für Frauen, Berlin 2008
Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren in Treptow-Köpenick, Berlin 2019, Download: https://www.berlin.de/museum-treptow-koepenick/angebote/publikationen/artikel.783809.php
100 Jahre Frauenwahlrecht in Lichtenberg, Berlin 2019, Download: http://www.museum-lichtenberg.de/index.php/angebote/publikationen/870-frauenwahlrecht-in-lichtenberg
Abstract Beitrag Projekte zu Parlamentarierinnen in der Weimarer Republik
Christine Gundermann ist Juniorprofessorin für Public History an der Universität zu Köln. Sie hat an der Freien Universität Berlin zu deutsch-niederländischen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg promoviert und leitet das erste DFG-Netzwerk zur Public History als neuer Teildisziplin der Geschichtswissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der westeuropäischen Zeitgeschichte, memory studies, Wissenschaftskommunikation und populären Formen von Geschichtskultur mit einem Fokus auf Comics und Graphic Novels. Jüngste Veröffentlichung: Schlüsselbegriffe der Public HIstory, Göttingen 2021.
Kirsten Heinsohn, Historikerin, stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg.
Arbeitsschwerpunkte: Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie Sozial- und Politikgeschichte (19. und 20. Jahrhundert), Geschichte Hamburgs, Jüdische Geschichte
Publikationen u.a.: Konservative Parteien in Deutschland 1912 bis 1933. Demokratisierung und Partizipation in geschlechterhistorischer Perspektive, Düsseldorf 2010 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 155).
Kirsten Heinsohn/Rainer Nicolaysen (Hrsg.): Belastete Beziehungen. Studien zur Wirkung von Exil und Remigration auf die Wissenschaften in Deutschland nach 1945, Göttingen 2020 (Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Bd. 27).
Die eigene Geschichte erzählen. Erinnerungskulturen der deutschen Frauenbewegung. Arbeitspapier aus der Kommission „Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie“, August 2020. https://www.erinnerungskulturen.boeckler.de/forschung-14003.htm
Dr. Barbara von Hindenburg leitete an der Freien Universität Berlin das DFG-Projekt über die Biographien der Abgeordneten des Preußischen Landtags (1919-1933). Als freie Historikerin war sie u. a. für die Bundeszentrale für politische Bildung und das Historisches Museum Frankfurt (100 Jahre Frauenwahlrecht) tätig. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl) im Editionsprojekt: „Fraktionen im Bundestag“.
Publikationen (Auswahl): Die Abgeordneten des Preußischen Landtags 1919-1933. Biographie – Herkunft – Geschlecht, Frankfurt a. M. u. a. 2017; Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preußischen Landtags. Verfassunggebende Preußische Landesversammlung und Preußischer Landtag 1919-1933, 4 Bde., Frankfurt a. M. u. a. 2017; Politische Räume vor 1918 von späteren Parlamentarierinnen des Preußischen Landtags, in: Hedwig Richter/Kerstin Wolff (Hrsg.): Frauenwahlrecht. Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa, Hamburg 2018.
Leonie Kemper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für öffentliches Recht und Politik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Aktuell promoviert sie dort zum Thema: „‚Das Wort hat die Frau Abgeordnete‘. Das legislative Selbstverständnis der ersten deutschen Parlamentarierinnen und die Entstehung der Weimarer Reichsverfassung“
Wider den „schwächlichen Fortpflanzungswillen“. Legislative Ansätze zur Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Ersten Weltkrieg, in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, Heft 77 (2021), S. 6–25.
Abstract
Cora Cassandra Kleesiek ist Kulturwissenschaftlerin und aktuell bei der GEDG als wissenschaftliche Mitarbeiterin und im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig. Sie absolvierte ein Studium der Volkskunde und Kulturgeschichte sowie Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und hat Erfahrungen in ethnographischer, qualitativer Forschung und dem Führen von Interviews. Es folgte die Teilnahme an verschiedenen Ausstellungsprojekten während und nach dem Studium. Ehrenamtlich tätig in verschiedenen Bereichen, wie Umweltschutz, Kultur und Soziales.
Publikation (Auswahl):
Kleesiek, Cora Cassandra/Schönrock, Stefan: Lost Places? Erinnerungskulturelle Konzepte im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzraum, in: Volkskunde in Sachsen 30 (2018), S. 233-238.
Dr. Anja Kruke wurde 2004 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert und nahm 2004 bis 2011 Lehraufträge an den Universitäten Bochum, Hamburg und Köln wahr. Seit 2004 arbeitet sie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung; seit 2009 leitet Anja Kruke das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, zu der auch das Museum Karl-Marx-Haus gehört, das 2018 mit einer erneuerten Dauerausstellung eröffnete. Sie ist Mit-Herausgeberin des Archivs für Sozialgeschichte, Präsidentin der International Association of Labour History Institutions und Mitglied weiterer Beiräte und Kuratorien. Publikationen zur Politik- und Mediengeschichte der Bundesrepublik, zur Geschichte der Arbeiterbewegung, der Sozialen Demokratie, zur Demokratiegeschichte und zu Karl Marx. Zuletzt als Mit-Hrsg.:
Jasmin Lörchner ist freie Journalistin mit Schwerpunkt Geschichtsjournalismus. Ihre Arbeiten erscheinen u.a. bei Spiegel Geschichte, Geo Epoche und P.M. History. Sie bespricht in ihrem Podcast HerStory Frauen bzw queere Akteur:innen aus allen Epochen und von allen Kontinenten, die von der Geschichtsschreibung vergessen oder absichtlich übersehen wurden. Auf ihrem Twitter-Account @herstory_pod stellt sie täglich Kurzbiografien vor.
Lisa Neumann studierte Geschichte und Politikwissenschaften an den Universitäten Bonn, Würzburg und Freiburg und schloss im März 2021 ihr Masterstudium der Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Masterarbeit über die weiblichen Abgeordneten des Badischen Landtags (1919-1933) ab. Derzeit bereitet sie ihre Dissertation über die weiblichen Landtagsabgeordneten des deutschen Südwestens von 1919 bis 1980 vor.
Abstract Beitrag die weiblichen Abgeordneten des Badischen Landtags 1919 bis 1933
Julia Paulus, Dr. phil, Dipl. theol., ist wissenschaftliche Referentin am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster und Lehrbeauftragte für Neuere u. Neueste Geschichte an der dortigen Universität. Forschungsschwerpunkte sind: Geschlechter-, Sozial-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Weimar im Westen - Republik der Gegensätze‘, Münster 2019 (gem. mit Regina Göschl).
Politische Partizipation von Frauen in Westfalen während der Weimarer Republik, in: Historische Landeskunde des Westmünsterlandes 3 (2019), S. 155-174.
Abstract Beitrag Politische Partizipationskulturen in der Provinz (1918-1933)
Susanne Rappe-Weber, Geb. 1966, studierte Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften in Hannover. Nach ihrem Studium war sie 1993–1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam, 1997 folgte die Promotion (Dissertation zur frühneuzeitlichen Agrargeschichte). Von 1999–2002 absolvierte sie das Referendariat für den höheren Archivdienst am Hessischen Staatsarchiv Marburg, seit 2002 ist sie Leiterin des Archivs der deutschen Jugendbewegung.
Abstract Beitrag Katharina Hertwig (1878–1953)
Jutta Roitsch ist Diplom-Politologin und Autorin, von 1968 bis 2002 war sie leitende Redakteurin der Frankfurter Rundschau, danach schrieb sie weiterhin zahlreiche Essays zur Bildungspolitik und Bürgerrechtsfragen in Zeitschriften, jetzt aktuelle Beiträge und Buchbesprechungen online in "faustkultur" oder "bruchstuecke".
Dieter Wesp ist Dipl. Päd., Stadtführer und Stadthistoriker in Frankfurt am Main. Er ist Vorsitzender des Vereins für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V. mit den Forschungsschwerpunkten: Arbeits- und Sozialgeschichte des Rhein-Main-Gebiets, Das Neue Frankfurt, Gedenkkultur und Gedächtnis.
Publikationen:
Abstract: "Johanna Teschs Briefe 1919 bis 1925. Erfahrungen einer sozialdemokratischen Abgeordneten im Alltag von Parlament und Partei"
Judy Slivi ist Soziologin mit Schwerpunkt Biografie- und Generationsforschung, Regionalforschung Gotha/Thüringen und seit 2016 in der politischen Bildung bei Arbeit und Leben Thüringen (AuL) beschäftigt. Dort arbeitete sie unter anderem an den Ausstellungen: „Nur 100 Jahre – die Aktualität von Frauenwahlrecht und Frauenpolitik“ (AuL 2019/20), „Nur 100 Jahre – International (AuL 2020), „Hermann Brill“ (FES Thüringen 2020), „Jüdinnen und Juden in der Arbeiterbewegung Thüringens“ (AuL 2021)
„Gotha 1918 bis 1933 – Stadt der Gegensätze“ (2015), „Gothaer Kinogeschichte“ (2015)
Heike Stange studierte Theaterwissenschaft und Germanistik und absolvierte anschließend ein Museumsvolontariat. Von 2011–2019 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Regionalgeschichte im Kulturamt Steglitz-Zehlendorf und ist seitdem wieder freie Autorin und Ausstellungsmacherin und arbeitet an Vorträgen und Stadtspaziergängen, sowie der Sichtbarmachung von Frauen in der Geschichte. Thematische Schwerpunkte: Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Kulturgeschichte (Film, Theater, Literatur), NS-Geschichte und Alltagsgeschichte .
Ausstellung und Publikation (Auswahl):
Abgesägt. Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und -politiker in Steglitz und Zehlendorf 1933–1945, Berlin 2016
Ausstellung „Kampf um Heut und Morgen“ – 100 Jahre Frauenwahlrecht mit Claudia von Gélieu, inkl. Begleitprogramm, Ausstellungsgespräche, 2018/2019
Bericht und Dokumentation „Pionierinnen in der Provinz – Die ersten Politikerinnen in Brandenburg ab 1919, 2019 (nicht veröffentlicht)
Abstract: Blick auf Kommunalpolitik – Weibliche Abgeordnete sichtbar machen
Dr. Bärbel Sunderbrink, geb. 1966, Leiterin des Stadtarchivs Detmold. Duales Studium an der Archivschule Marburg und am NRW-Hauptstaatsarchiv:Dipl.-Archivarin (FH), Studium der Geschichtswissenschaft und Promotion an der FernUniversität in Hagen (2012). Lehrbeauftragte an den Universitäten Bielefeld und Hagen, Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen und im Vorstand des Brauweiler Kreises.
Literatur:
Bärbel Sunderbrink, Aufbruch der Frauen im revolutionären Lippe, in: Julia Schafmeister, Bärbel Sunderbrink, Michael Zelle (Hg.), Revolution in Lippe. 1918 und der Aufbruch in die Demokratie, Bielefeld 2018, S. 100-117.
Bärbel Sunderbrink, Der unbekannte Teil des Wahlvolks. Die Revolution 1918/19 und die Rolle der Frauen in Ostwestfalen-Lippe, in: Frank Bischoff, Guido Hitze und Wilfried Reininghaus (Hg.), Aufbruch in die Demokratie. Die Revolution im Rheinland und in Westfalen (Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen, NF 51), Münster 2020, S. 239-259.
Abstract Staatsbürgerliche Gleichberechtigung versus politische Teilhabe – ein Demokratiedefizit in der Weimarer Republik aus regionaler Perspektive
Dr. Lutz Vogel ist Historiker und seit 2016 am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde tätig. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen LAGIS. Seine Forschungsschwerpunkte sind Parlamentarismusgeschichte, Migrationsgeschichte und digitale Geschichtswissenschaft.
themenbezogene Publikationen (Auswahl):
Historische Parlamentarismusforschung digital: Das Projekt „MdL Hessen online“, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte NF 156 (2020), S. 539–549. Kampf um die Stimmen der Wählerinnen. Beobachtungen aus Hessen-Nassau im Winter 1918/19, in: Lutz Vogel/Ulrich Ritzerfeld/Melanie Müller-Bering/Holger Th. Gräf/Stefan Aumann (Hrsg.), Mehr als Stadt, Land, Fluss. Festschrift für Ursula Braasch-Schwersmann, Neustadt/Aisch 2020, S. 281–285. „... und wir Frauen werden immer rufen und immer wieder unsere Forderungen stellen“. Parlamentarische Arbeitsfelder der ersten weiblichen Landesabgeordneten in Sachsen, in: Konstantin Hermann/Mike Schmeitzner/Swen Steinberg (Hrsg.), Der gespaltene Freistaat. Neue Perspektiven auf Sachsen in der Weimarer Republik 1918 bis 1933, Leipzig 2019, S. 131–146.
Abstract Frauen im „Honoratiorenparlament“: Weibliche Abgeordnete im Provinziallandtag Hessen-Nassau
Bianca Walther ist Konferenzdolmetscherin und freie Historikerin und forscht schwerpunktmäßig zur bürgerlichen Frauenbewegung in Kaiserzeit und Weimarer Republik sowie zu weiblichen Lebensgemeinschaften und Liebesbeziehungen im europäischen Bürgertum um 1900. Sie betreibt den PodcastFrauen von damals und den Blog Streifzüge durch die Frauengeschichte und twittert unter @frauenvondamals aus ihrem Forschungsalltag. 2020 gab sie das indische Reisetagebuch der Frauenrechtlerin Anna Pappritz als kommentierte Edition heraus.
Dr. Kerstin Wolff ist Historikerin und Mitglied im geschäftsführenden Team des Archivs der deutschen Frauenbewegung in Kassel. Hier zuständig für Forschung und Vermittlung. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland zwischen 1860 und 1970. Hierzu zahlreiche Publikationen und Vorträge.
Kerstin Wolff: Hausarbeit als Nebenwiderspruch? Die internationale „Lohn für Hausarbeit“-Debatte der 1979er Jahre in der Bundesrepublik, in: ApuZ, 45/2020, S. 42-48. Kerstin Wolff: Ohne Frauen ist das allgemeine Wahlrecht nichts als eine Redensart. Argumentative Verschränkungen im Kampf um das Frauen- und das allgemeine Wahlrecht in Deutschland, in: 100 ans de suffrage universel au Luxembourg et en Europe, Museé national d’histoire et d’art, Luxembourg, Milano 2021, S. 25-36. Kerstin Wolff: Die Staatsbürgerschaft der Frau als Verpflichtung oder politische Selbstermächtigung. 100 Jahre Frauenwahlrechtsjubiläum in Deutschland, in: L’Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, 32. Jg., 2021, H. 1, S. 37-54.
Susan Zimmermann ist Professorin an der Central European University in Wien. In ihrer Forschung befasst sie sich mit internationalen sozialen Bewegungen, der Geschichte von Sozialpolitik und Arbeit, und aktuell mit Gewerkschafterinnen und der Politik der Frauenarbeit im staatssozialistischen Ungarn. Sie interessiert sich im Besonderen dafür, welche Wechselbezüge und Spannungsverhältnisse die Politiken und Debatten sozialer Bewegungen und internationaler Institutionen kennzeichneten, wenn sie auf Geschlecht, Klasse und globale Ungleichheit Bezug nahmen. Dieses Jahr ist im Löcker Verlag ihr Buch Frauenpolitik und Männergewerkschaft. Internationale Geschlechterpolitik, IGB-Gewerkschafterinnen und die Arbeiter- und Frauenbewegungen der Zwischenkriegszeit erschienen. Von 2020 bis 2025 leitet Zimmermann an der Central European University das vom Europäischen Forschungsrat geförderte Projekt „Women’s labour activism in Eastern Europe and transnationally, from the age of empires to the late 20th century (ZARAH)“.
Abstract Gertrud Hanna