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Die Friedrich-Ebert-Stiftung führte 2016/2017 eine große repräsentative Umfrage unter 9.000 jungen Menschen aus Ägypten, Bahrein, Jemen, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina, Syrien und Tunesien durch. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden jetzt zum ersten Mal präsentiert.
Bild: von Konstantin Börner Mazzaj Rap Band
Bild: von Konstantin Börner Adam Mokrani
Bild: von Konstantin Börner Suha Almsimi
Mit dem Arabischen Frühling begannen in den meisten Ländern der Nahen Ostens und Nordafrikas politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse, deren Ausgang noch nicht absehbar ist. Dabei spielten junge Menschen, die politisch und wirtschaftlich marginalisiert sind und von den politisch Verantwortlichen nicht ernst genommen werden, eine zentrale Rolle. Sechs Jahre später fordern junge Menschen in der MENA-Region nach wie vor einen gleichberechtigten Zugang zu Politik und gesellschaftlicher Teilhabe. Mit diesen Forderungen stoßen sie jedoch auf Grenzen und erfahren Widerstand.
Vor diesem Hintergrund führte die Friedrich-Ebert-Stiftung 2016/2017 in acht Ländern der MENA-Region eine große repräsentative Umfrage unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch. Die Ergebnisse bieten spannende Einblicke in Lebensgefühl, Selbstverständnis und Zukunftsvorstellungen von rund 9.000 jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus Ägypten, Bahrein, Jemen, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina, Syrien und Tunesien. Diese wurden am 6. Dezember 2017 in der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals vorgestellt und diskutiert.
Musikalisch eingeleitet von dem syrischen Rapper Mohammad Abu Hajar (Mazaj), der die Phasen der Euphorie bis hin zur allgemeinen Ungewissheit in der MENA-Region nachzeichnete, präsentierte Prof. Dr. Jörg Gertel, Professor für Arabistik und Wirtschaftsgeografie an der Universität Leipzig und Mitherausgeber der FES MENA-Jugendstudie zentrale Ergebnisse:
So nimmt Religiosität unter jungen Menschen zu, wird jedoch vor allem auf individueller Ebene praktiziert. Weniger als zehn Prozent der jungen Menschen wollen auswandern. Jugendliche und junge Erwachsene distanzieren sich von Politik, sind aber zu sozialem und gesellschaftlichem Engagement bereit. Und: trotz aller Schwierigkeiten blickt die Mehrheit der jungen Menschen zuversichtlich in die Zukunft
Wie sich die Situation in den Ländern konkret darstellt und welche Schlussfolgerungen aus den Erkenntnissen der Studie zu ziehen sind, diskutierten Suha Almsimi, Jugendaktivistin und Medienexpertin aus Palästina, Adam Mokrani, tunesischer Jurist und ebenfalls aktiv in der Jugendförderung, gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Gertel und Dr. Friederike Stolleis, Friedrich-Ebert-Stiftung. Moderiert wurde die Diskussion von Julia Gerlach, Journalistin und Buchautorin.
Die FES MENA-Jugendstudie erscheint beim Dietz-Verlag mit dem Titel “Zwischen Ungewissheit und Zuversicht. Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika“.
Buchinformation
Unter dem Motto #JugendMacht fand in diesem Jahr die Gerechtigkeitswoche der Friedrich-Ebert-Stiftung statt. Wir haben Thema und Rahmen der…
Die zentralen Ergebnisse haben wir schon einmal für Sie zusammengestellt. Die komplette Studie ist beim Verlag J. H. W. Dietz erschienen.
Am 14. November 2017 wurde die 4. FES-Jugendstudie Israel der deutschen Öffentlichkeit in der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt.
Koordination Dr. Cäcilie Schildberg
Kontakt & Anmeldung Sergio Rakotozafygerechtigkeitswoche(at)fes.de
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