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In drei Dokumentarfilmen erzählt Barbara Trottnow von Menschen, die nach Deutschland oder in die Türkei emigriert sind.
Bild: Emine am Arbeitsplatz von Barbara Trottnow
Was bedeutet es für Frauen und Männer, wenn sie ihre Heimat verlassen müssen, wie gelingt ihnen die Integration in einer neuen Umgebung? Die Filme erkunden Migrationserfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven und ermöglichen dabei den Zuschauern, sich ein eigenes Bild zu machen, und fordern zur Diskussion heraus.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat in Rheinland-Pfalz eine Filmvorführung durchgeführt. Dadurch wurde in Zeiten starker Diskussionen um die aktuelle flüchtlingspolitische Situation der Horizont geweitet und die individuelle Dimension von Fluchtursachen und Migrationserfahrungen deutlich. Eine besondere Perspektive nimmt dabei der dritte Teil der Trilogie ein, der eine Migration aus Deutschland in die Türkei beschreibt. Der Pianist Eduard Zuckmayer, älterer Bruder des Schriftstellers Carl Zuckmayer, emigrierte 1936 in die Türkei.
Emine aus Incesu
Emine verließ 1966 ihr türkisches Dorf Incesu, um allein nach Deutschland zum Arbeiten zu gehen. Damals war sie 18. Mit knapp 60 Jahren blickt sie auf ihr Leben zurück. In großer Offenheit erzählt sie von ihren Ängsten als junge Frau allein in Deutschland. Ein Besuch in ihrem Heimatdorf zeigt, wie groß der Schritt war, den sie gewagt hat. Der Vater hatte sie nach Deutschland geschickt, um der Familie aus der Armut zu helfen.
Deutsch aus Liebe
Ein Deutschkurs in der türkischen Stadt Balıkesir ist der Ausgangspunkt für diese Langzeitbeobachtung. Mehrere junge Frauen lernen Deutsch, weil sie einen in Deutschland lebenden türkischen Mann heiraten und zu ihm ziehen wollen. Der Film begleitet drei von ihnen auf ihrem Weg von der Türkei nach Deutschland, in ein Land, das sie nie zuvor gesehen haben – aber mit dem sie große Hoffnungen verbinden. Und er zeigt, wie hart es für Menschen ist, Familie, Freunde und Heimat zu verlassen, um in einem anderen Land neu anzufangen.
Eduard Zuckmayer - Ein Musiker in der Türkei
Der angesehene Pianist und Dirigent ging 1936 in die Türkei, nachdem die Nazis ihm Berufsverbot erteilt hatten. Auf Wunsch von Staatschef Atatürk baute er in der jungen Republik die Musikausbildung nach westlichem Vorbild auf. Er blieb auch nach Kriegsende und ist in Ankara begraben. Noch heute genießt er insbesondere unter Musikern einen geradezu legendären Ruf. Der Film zeigt, welche Spuren er in der Türkei hinterlassen hat. Dieser Film ruft in Erinnerung, dass auch Deutsche ihr Land verlassen mussten, weil die politische Situation sie dazu zwang.
Die drei Filme sind erhältlich als DVD, BluRay oder DCP in den Sprachversionen Deutsch, Türkisch und zweisprachig. Für Vorführungen in größerem Rahmen werden Kopien auch ausgeliehen. Anfragen können gerichtet werden an die Produktionsfirma bt medienproduktion.
Die Dokumentarfilmerin Barbara Trottnow hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Themen Migration, Integration und Türkei beschäftigt. Sie lebt und arbeitet einen Teil des Jahres in der Türkei.
Kontakt: Stephanie Hepper, Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Mainz
„Im Exil besteht die Chance, die Schatten der Gewalt zu überwinden“. Kurzfilm über syrische Dissidenten, die sich um traumatisierte Kinder kümmern.
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