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Gewalt im Wilhelminischen Kaiserreich – zwei Studien zur Rolle der Polizei

Dienstag 22. Juni 2021, 18-19:30 Uhr

Die Geschichte des deutschen Kaiserreichs wird anlässlich der 150-jährigen Wiederkehr der Reichsgründung in den Medien derzeit lebhaft diskutiert. Vor allem postkoloniale Blickrichtungen fragen verstärkt nach Dimensionen von Macht, (Un-)Recht, Dominanz und Gewalt in der politischen Kultur und im zivilen Leben und inwiefern sich Gewalt mit dem Wandel politischer Herrschaftsformen im 20. Jahrhundert verändert hat.

Deshalb widmet sich die Veranstaltung zwei neuesten Studien, die sich mit der Rolle der Polizei des wilhelminischen Kaiserreichs in Deutschland, aber auch in Namibia  auseinandersetzen.

Während die Arbeit von Amerigo Caruso vor allem das polizeiliche Vorgehen gegen Arbeiter_innenproteste untersucht, analysiert Marie Muschalek die Kolonialpolizei in Deutsch-Südwestafrika und deren Umgang mit den Einheimischen. Die Historikerin Nadine Rossol stellt die beiden Bücher vor, über die sie im Anschluss mit den beiden Autor_innen und Christine Krüger diskutiert.


Impuls

Dr. Nadine Rossol, ist Historikerin am Department of History der University of Essex in Großbritannien. Sie publizierte bisher zur Geschichte der Weimarer Republik, zur Demokratiekultur und zur deutschen Polizei. Ihr wichtigsten Veröffentlichungen sind u.a. die Bücher "Performing the Nation in Interwar Germany 1926-1936 (Palgrave 2010), "Kartoffeln. Frost und Spartakus. Weltkriegsende und Revolution 1918/19 in Essener Schüleraufsätze (be.bra 2028), die Aufsätze "Policing Traffic and Citizenship in pso-1945 West Germany" (Journal of Contemporary History 2016), "Polizei- als Erziehungsarbeir? Zu einem zentralen Motiv der deutschen Polizeiarbeit in der ersten Häfte der 20. Jahrhundert" (APuZ 2019). Nadine Rossol isr Mitherausgeberin des "Oxford Handbook of the Weimar Republic" (Oxford 2021)/ "Aufbruch und Abgründe. Das Handbuch der Weimarer Republik (WBG 2021).

Moderation

Prof. Dr. Christine Krüger ist seit April 2021 Professorin für neuere und neueste Geschichte an der Universität Bonn. An den Universitäten Tübingen und Aix-en-Provence studierte sie neuere Geschichte, mittelalterliche Geschichte und Romanistik. 2005 schloss sie ihre Promotion zum Thema „Deutsche Juden im nationalen Krieg 1870/71“, ab. 2005 erhielt Christine G. Krüger den Promotionspreis der Universität Tübingen und den Promotionspreis „Ethik und Religion“ des interdisziplinären Zentrums Religion der Universität Erfurt. Sie habilitierte 2015 mit einer Arbeit über Jugendfreiwilligendienste in Deutschland. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem jüdische Geschichte, Geschichte der Kriegserfahrungen, Jugend- und Geschlechtergeschichte.


Autor_innen

Dr. Amerigo Caruso ist seit April 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bonn. Er studierte Politikwissenschaften und Geschichte sowie Globalgeschichte an der Universität Mailand. Ab 2011 promovierte er an der Universität des Saarlandes mit einer Arbeit zu „Der konservative Diskurs in Preußen und Sardinien-Piemont, 1840–1870“. Ab 2016 lehrte er am Institut d'études politiques de Paris (Sciences Po). Er forschte als Postdoctoral Research Fellow am Historischen Seminar der Universität Padua (ERC-Projekt: „The Dark Side of the Belle Époque. Political violence and Armed Associations in Europe before the First World War“.

Dr. Marie Muschalek ist seit dem Sommersemester 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wissensgeschichte der Universität Konstanz. Sie studierte Neuere und Neueste Geschichte, Germanistik und Politik in Hamburg sowie Geschichte und Sozialwissenschaften am Institut d’Etudes Politiques in Paris (Sciences-Po).Die historische Gewaltforschung, (besonders historisch-anthropologische aber auch soziologische Zugänge zu Formen der Alltagsgewalt) sind seitdem eines ihrer Arbeitsschwerpunkte.

Marie Muschalek entwickelte gemeinsam mit Kolleginnen den Audio-Guide „Kolonialismus im Kasten?“ (www.kolonialismusimkasten.de), der sich kritisch mit der Darstellung deutscher Kolonialgeschichte im DHM auseinandersetzt (2013).  Sie ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Geschichte – Gesellschaft – Gewalt.


Hier sehen Sie ab dem 22.Juni 2021 den Livestream zur Veranstaltung

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