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COP28 startete mit einem Ass im Ärmel. Es folgten lange Wege, noch längere Verhandlungstage und verdeckte Karten. 4 Take-Aways von Sarah Zitterbarth.
Nach einem Feuerwerk von Bekenntnissen und Zusagen an den ersten Tagen bleibt für die Abschlusserklärung noch vieles offen. Die bisher technischen Verhandlungen treten nun in die politische Phase. Im Mittelpunkt steht die Globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake), über die sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht viel sagen lässt. Folgende Punkte sind im Blick zu behalten:
Auf der COP28 wird erstmals ein umfassendes Arbeitsprogramm für einen sozial gerechten Übergang (Just Transition) erarbeitet. Es gibt jedoch noch Uneinigkeit darüber, wie weit dieses Konzept gefasst werden sollte. Einige Industrieländer möchten den Fokus auf Arbeitskräfte legen, während G77 und China eine gesamtgesellschaftliche nachhaltige Entwicklung betonen. Arabische Länder blockieren insbesondere bei der Frage von Menschen- und Arbeitsrechten. Diese anzuerkennen ist für eine Just Transition entscheidend, und dafür setzen sich ca. 150 Gewerkschaftsvertreter_innen aus der ganzen Welt auf der COP ein.
Die Zusagen wurden von Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Ländern in Höhe von rund 400 Millionen USD für Schäden und Verluste gemacht, die am ersten Tag der COP als großer Erfolg angesehen worden sind. Allerdings sind diese Mittel im Vergleich zu den geschätzten jährlichen Schäden von 400-580 Milliarden USD für ärmere Länder im Globalen Süden für 2030 immer noch unzureichend. Es wird gefordert, weitere finanzielle Zusagen und verbindliche Verpflichtungen der Staaten zur Einzahlung zu erhalten.
Während Klimaschutz und der Ausstieg aus fossilen Energien im Fokus stehen, droht die Anpassung an den Klimawandel aus dem Blick zu geraten. Die Operationalisierung des Loss & Damage Fund könnte das Momentum für ein umfassendes globales Anpassungsziel gefährden. Es ist entscheidend, klare Ziele für die Anpassung zu definieren und die Anpassungsfinanzierung zu stärken.
Einige öl- und gasproduzierende Länder setzen sich auf der COP vehement für Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ein, was von einer großen Anzahl von 2400 Lobbyisten aus der fossilen Industrie unterstützt wird. Dies wird als Versuch gesehen, das fossile Zeitalter künstlich zu verlängern, anstatt den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu beschließen. Ein Fokus sollte auf einer Einigung für einen Komplettausstieg aus fossilen Energien liegen, eine Forderung, die bereits von 100 Ländern, einschließlich Deutschland, unterstützt wird.
Nach einem erfolgreichen Start der COP28 mit vielen Versprechungen, kommt es jetzt darauf an, freiwillige Zusagen in der Abschlusserklärung festzuhalten, um die Verbindlichkeit zu erhöhen. Zu Beginn der zweiten Woche sind noch alle (Spiel)karten auf dem Tisch. Vielleicht sind es dann die entscheidenden Hofkarten für die Klimagerechtigkeit: Bube, Dame, König, Ass.
Sarah Zitterbarth ist Referentin für internationale Klimapolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und nimmt an der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai teil.
Der Ausstieg aus den fossilen Energien bleibt eine Illusion. Die COP-Karawane zieht mit überwiegend schwachen Beschlüssen im Gepäck weiter.
Die Urbanisierung unserer Welt braucht ein Konzept. Die Städte sind hervorragende Akteure in der Klimaanpassung. Denkbare Wege auf der COP28.
Erneuerbare Energien weltweit verdreifachen: Maria Monsalve schreibt über die Potenziale und sozio-ökologischen Konflikte Lateinamerikas.
Die Weltgemeinschaft trifft sich in der Wüste, um über Klima-TÜV, Klimafinanzierung und den fossilen Ausstieg zu entscheiden. Wo stehen wir genau?
Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik
Dr. Andrä Gärber Sina Dürrenfeldt Max Ostermayer Dr. Robert Philipps Markus Schreyer
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an
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