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Für Afrika steht viel auf dem Spiel, wenn es um die Zukunft globaler Klimapolitik geht, da der Kontinent von den Auswirkungen der Klimakrise bereits heute stark betroffen ist. Expert_innen sprechen in unserem Videocast über mehr Klimagerechtigkeit und ihre Forderungen an und Eindrücke von der diesjährigen Weltklimakonferenz COP27.
Der Klimawandel trifft die Arbeiterschaft in besonderem Maße, sagt Lebogang Mulaisi vom Gewerkschaftsdachverband Congress of South African Trade Unions (COSATU) in Südafrika. Dürren führen zu steigenden Lebensmittelpreisen und einer verringerten Kaufkraft von Arbeiter_innen; extreme Wetterveränderungen zerstören Jobs und schaffen somit eine veränderte Arbeitswelt. Deshalb müssen sich Wirtschaftssysteme anpassen. Es bedarf endlich konkreter Ergebnisse nach Jahren der Verhandlungen.
All die Hoffnung versprechenden Eröffnungsreden von Regierungsvertreter*innen weichen massiv ab von den Inhalten, die später hinter verschlossenen Türen verhandelt werden, sagt Michael Okumu aus der kenianischen Delegation. Vor allem wenn es zu Finanzierungsfragen kommt, kann der Ton am Verhandlungstisch rau werden.
In Madagaskar gibt es zahlreiche Umweltinitiativen, gerade auch auf lokaler Ebene. Als Vertreter der kleinen Umweltorganisation Green N Kool fordert Andrianasinavolana Kevin endlich Klimagerechtigkeit. Die für die Klimakrise hauptverantwortlichen Länder sollen Madagaskar auch finanziell bei den Bemühungen unterstützen, die Folgen der Klimakrise für die Bevölkerung abzumildern.
Die stellvertretende namibische Umweltministerin Heather Mwiza Sibungo erwartet von der COP27, dass konkrete Lösungen für afrikanische Länder gefunden werden. Daher ruft sie die Industriestaaten auf, ihre finanziellen Versprechen auch einzuhalten. Die Ergebnisse zahlreicher Verhandlungsjahre müssen nun endlich in die Praxis umgesetzt werden!
"Wir haben die Wälder, die die weltweiten CO2-Emissionen senken können", sagt John Allotey, Direktor der Forestry Commission Ghana. Von der COP27 erwartet er, dass Länder mit hohen Emissionen ihren finanziellen Verpflichtungen u.a. zum Schutz der Wälder nachkommen. Nach all den Diskussionen auf internationalen Konferenzen hofft er nun auf entschlossenes Handeln, um die Bewätigung der Klimakrise endlich anzugehen.
Lorraine Chiponda, GroundWork Environmental Justice Action, hatte sich für die COP eine intensive Debatte zu Schäden und Verlusten gewünscht. Sie hatte erwartet, dass reiche Länder weiterhin zu ihrer Absicht stehen, finanzielle Unterstützung zu leisten, um die Auswirkungen der Klimakrise auf Entwicklungsländer abzumildern. Zu Beginn der COP bezweifelt sie allerdings, ob das Thema Klimagerechtigkeit noch Gegenstand der Verhandlungen sein wird.
Die Chance einer jeden COP liegt auch darin Menschen zusammenzubringen, die üblicherweise nicht in diplomatischen Kreisen verkehren. Dialikatou Diallo ist Vize-Präsidentin der Graswurzel-Organisation LEAD Senegal. Mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stehend erlebt sie in ihrer lokalen Community täglich die Auswirkungen der Klimakrise. Sie ist dieses Jahr zum ersten Mal auf einer COP und hat dabei sehr klare Vorstellungen hinsichtlich der Verhandlungsergebnisse sowie der künftigen Nord-Süd-Beziehungen. Hören Sie rein!
Man könnte denken, dass sich internationalen Klimaverhandlungen ausschließlich um Klimathemen drehen. Laut Richard Worthington, Programmkoorodinator der FES Südafrika, ist das jedoch selten der Fall. Aus eigener Erfahrung von "Nopenhagen", wie die COP15 aufgrund ihrer enttäuschenden Ergebnisse auch genannt wird, weiß er, dass die Delegationen oft ihre eigene, stark wirtschafts-geprägte Agenda verfolgen. Trotzdem kann dies auch zu Absprachen führen, die für Afrika und die internationale Klimakrise bedeutsam sind. Warum? Finden Sie es heraus!
Sucht man jemandem, der als Regierungsvertreter bei der COP27 tatsächlich am Verhandlungstisch sitzt, dann kommt man um Robert Muthami (Programmkoordinator der FES Kenia) nicht herum. Eigentlich ist er ein positiv denkender Mensch. Geht es aber um die erwartbaren Ergebnisse der diesjährigen COP, sinkt seine Stimmung merklich. Zu sehr richtet sich die allgemeine Aufmerksamkeit aktuell auf geostrategische Themen und den Krieg in der Ukraine. Wird Afrika nach den Klimaverhandlungen trotzdem einen Grund zum Feiern haben oder kehren die Delegierten mit leeren Händen nach Hause zurück? Hören Sie hier Robert Muthamis Ansichten über den Ausgang der anstehenden Verhandlungen der COP27.
Als nationaler Koordinator für Klimapolitik der senegalischen Gewerkschaft CNTS hat Babacar Sylla schon viel erlebt. Durch die gesellschaftliche Verantwortung, die Gewerkschaften in der Klimakrise tragen, ist er stark in die Debatten im Senegal involviert – thematisieren diese doch immer wieder die Balance zwischen Arbeitnehmerinteressen und Umweltschutz. Mit der Erfahrung von fünf COPs im Gepäck: Was sind seine Hoffnungen und Befürchtungen für die COP27 in Ägypten?
Politische Entscheidungsträger_innen, Klimaaktivist_innen, Gewerkschafter_innen und Journalist_innen verfolgen engagiert die 27. Verhandlungsrunde der Conference of Parties (COP), die vom 6. bis 18. November in Scharm-El-Scheich, Ägypten, stattfinden wird. Thema ist nichts Geringeres als die Zukunft globaler Klimapolitik. Für Afrika steht viel – wenn nicht sogar alles – auf dem Spiel. Werden die Regierungen einen gemeinsamen Weg für mehr Klimagerechtigkeit in Afrika finden? Unser GreenZone Videocast begleitet diese Diskussionen und lässt afrikanische Stimmen im Rahmen der COP27 zu Wort kommen.
Die Ergebnisse der COP27 aus Sicht der Verhandlungsführerin für die Delegation von Trinidad und Tobago Caroline Mair-Toby. Ihre größte Kritik: Warum…
Wir stehen nicht nur vor einer Klimakrise, sondern auch vor einer Krise der Ungleichheit. Warum auf der COP27 beide Krisen angegangen werden müssen,…
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