Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Seit 2012 veröffentlicht die Friedrich-Ebert-Stiftung das Mali-Mètre, eine jährliche Bevölkerungsbefragung, die Fragen zur politischen Situation, zur Sicherheit, zu guter Regierungsführung und zur Zukunft Malis stellt. Für die diesjährige 14. Ausgabe wurden 2295 Personen in allen Regionen Malis in lokalen Sprachen befragt.
Die Befragten werten Unsicherheit als größte Herausforderung. Darauf folgen Ernährungsunsicherheit, hohe Lebenserhaltungskosten, Jugendarbeitslosigkeit und Armut. Erstmals befinden sich die hohen Lebenserhaltungskosten auf der Liste. Als Ursache hierfür lassen sich die in den letzten Jahren immens angestiegenen Preise auf Grund von Inflation und der gegen das malische Übergangsregime erlassenen Sanktionen sehen (vgl. Grafik 1).
Die genannten Herausforderungen stehen im Kontrast zu der grundsätzlichen Bewertung der Gesamtsituation im Land, hier sehen 90% auf Nachfrage eine Verbesserung im Laufe der letzten zwölf Monate. Auch mit Blick auf die Sicherheitssituation sehen viele Befragte eine deutliche Verbesserung im letzten Quartal (70% geben an, die Sicherheitslage habe sich verbessert). Zu berücksichtigen ist, dass freie Meinungsäußerungen in Mali derzeit eingeschränkt sind.
Viele Menschen sind mit dem militärischen Übergangspräsident scheinbar zufrieden (98%). Auch werden hohe Erwartungen mit der Transition verknüpft. Fragt man direkter nach, was politische Prioritäten der Transition sein sollten, gibt die Mehrheit der Befragten die Präsidentschaftswahlen an. Das kürzlich verschobene Verfassungsreferendum wird an zweiter Stelle genannt.
Als effizientesten Wege aus der weiterhin dominierenden Unsicherheit wird die Stärkung der Armee sowie Dialog und Verhandlung mit allen beteiligten Akteuren gesehen (vgl. Grafik 2). Hierunter würden auch Gespräche mit bewaffneten Akteuren fallen. Ein Umstand, den vor allem westliche Partner_innen Malis für lange Zeit ablehnten. Die MINUSMA wird nicht als erste Lösung für die Sicherheitsherausforderungen gesehen. Wie auch in den Jahren zuvor, zeigt sich vor allem dort Unterstützung für die Mission wo diese aktiv ist.
Weiterhin Unterstützung für Übergangsregierung. Obwohl es der Übergangsregierung bisher nicht gelungen ist, viele der versprochenen Vorhaben umzusetzen, verzeichnen die Institutionen des Übergangs hohe Zustimmungsraten. Da das politische Klima immer weniger Kritik zulässt, sind diese Zahlen nur eingeschränkt aussagefähig, zu unterschätzen ist die Zustimmung jedoch nicht.
Paradoxe Einschätzungder Sicherheitssituation. In keinem der Fragenkomplexe scheinen die internationale und die malische Wahrnehmung so weit auseinander zu gehen, wie bei den Fragen der Sicherheit. Während die Befragten deutliche Verbesserungen der Sicherheitslage sehen, dokumentieren die UN und andere Beobachter_innen eine Verbreitung und ein Anwachsen von Unsicherheit im gesamten Land. Hier scheint sich das Narrativ der Übergangsregierung über die vermeintlichen Erfolge in der Terrorbekämpfung besonders niederzuschlagen.
Stärkung des Militärs und mehr Dialog. Zur Überwindung der Unsicherheit setzt eine Mehrheit der Befragten ihre Hoffnung auf das malische Militär, aber auch der Wunsch nach verstärktem Dialog und Verhandlungen mit bewaffneten Gruppen wird deutlich.
Wie bereits in der letzten Ausgabe scheint die Einschränkung der Meinungsvielfalt durch die Übergangsregierung zu einer Homogenisierung des geäußerten Meinungsbildes zu führen. Zudem sind kritische Stimmen im Lande deutlich weniger zu vernehmen als in den Vorjahren. Ob dies an einer gefühlt besseren Gesamtsituation oder einem repressiven Umfeld liegt, kann die Umfrage nicht beantworten.
In dieser ersten Folge der Neuauflage einer Kooperation der FES mit der International Crisis Group (ICG) zur Produktion von ausgewählten Folgen des…
Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchen diese Woche gemeinsam Niger und Mali. Im Interview erklärt…
Vielfältige politische Umbrüche und Konflikte wie in Äthiopien, Südsudan oder Sudan erfordern u.a. inklusive und realistische Friedensbemühungen,…
Die Lage in Mali ist unübersichtlich. Laut Bevölkerungs-Befragungen werde die Bundeswehr aber positiv gesehen, wo sie präsent sei, sagt Christian…
Leitung
Mirco Günther
Kontakt
Nicole Castillo
Referat Asien und Pazifik Friedrich-Ebert-Stiftung Hiroshimastraße 28 10785 Berlin
030 26935-7461
E-Mail-Kontakt
Wir freuen uns, wenn Sie mit uns in den Austausch treten.
Hier finden Sie unsere thematischen Ansprechpartner_innen
weiter