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Marokko, Algerien und Tunesien, die Länder im Herzen der Maghreb-Region in Nordafrika, waren 2016 in der deutschen Öffentlichkeit immer wieder in den Negativschlagzeilen. Ein Anstieg der Asylbewerberzahlen aus diesen drei Ländern, Vorwürfe rund um ein rückständiges Frauenbild, sexuelle Belästigung und Kleinkriminalität, islamistische Radikalisierung und Terrorverdacht prägten das Bild, vor allem seit den Vorfällen in der Kölner Silvesternacht. Das angrenzende Libyen gilt als Herd von Chaos und Krieg, von dem aus die nächsten Flüchtlingswellen auf Europa zurollen. Die Reduzierung der Länder im Maghreb auf ihre Rolle als Herkunftsländer von Geflüchteten und von Migrant_innen wird den Gesellschaften in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen nicht gerecht.
Ziel der Maghrebtage der FES im September 2016 war es, zu zeigen, dass die Länder Nordafrikas uns näher sind, als aus der Ferne den Anschein hat: Europa und den Maghreb verbinden nicht nur das Mittelmeer und seine lange Geschichte des kulturellen Austauschs, sondern auch ähnliche gesellschaftliche Fragen und Debatten. Der Wunsch nach Wohlstand und gesellschaftlicher Teilhabe, die Rolle der Frau, Perspektiven für die Jugend und die Gefahren von Radikalisierung und Terrorismus werden auch in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen diskutiert. Gemeinsam mit Aktivist_innen, Künstler_innen und Stimmen aus der Politik haben wir diese Fragen in einem vielfältigen Programm diskutiert.
Auftakt der Maghrebtage war am 14.9.2016 mit einer Podiumsdiskussion. Mit uns diskutierten Mahi Binebine, Schriftsteller und Künstler aus Marokko, Nadia Aït Zaï, Frauenrechtsaktivistin aus Algerien, Hassan Arfaoui, Präsidentschaftsberater aus Tunesien und Charlotte Wiedemann, Journalistin, über Migration, Armut und Radikalisierung, die Kämpfe und Errungenschaften der Frauenbewegung und die Einseitigkeit der deutschen Berichterstattung. Dabei wurde deutlich: Die Gesellschaften in Marokko, Algerien und Tunesien sind im Umbruch, und das nicht erst seit den Protestbewegungen und politischen Veränderungen des „Arabischen Frühlings“ vor fünf Jahren. Der Maghreb ist vielschichtig, diverses und dynamisch und entspricht in vielerlei Hinsicht so gar nicht den Klischees, die die deutsche Debatte prägen.
Fünf Jahre nach dem Sturz Gaddafis ist Libyen eines der Länder, die uns kritisch auf den „Arabischen Frühling“ blicken lassen. Libyen ist heute in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, die weit über die libyschen Grenzen hinaus Auswirkungen hat. Für die Medien in Europa ist Libyen ein Kriegsschauplatz, ein Hort des Terrorismus oder ein Durchgangsland für Flüchtlinge. Libysche Stimmen und Sichtweisen fehlen in dieser Debatte völlig, und nicht selten gerät Libyen angesichts anderer Krisen aus dem Blickfeld. Die Fotoausstellung der Lawyers for Justice in Libya zeigte eindrucksvoll, was die aktuelle Lage in Libyen für die Menschen und ihre Rechte bedeutet. Elf Fotograf_innen dokumentierten mit ihrem ganz persönlichen Blick den Alltag der Menschen und das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen. Die schwierige Situation von Migrant_innen und intern Vertriebenen ist dabei ebenso Thema wie die von Frauen und Kindern.
Zur Ausstellungseröffnung diskutierten mit uns die Aktivistin Zahra Langhwi von der Libyan Women’s Platform For Peace sowie die Fotografen Aimen Ashur und Mohamed Ben Khalifa. Gezeigt wurde auch der Kurzfilm „#Justice for Selwa“ über libysche Aktivistinnen für Frauenrechte. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit Lawyers for Justice in Libya statt.
Die Maghrebtage endeten mit einer Filmvorführung des tunesischen Kinoerfolgs "A peine j'ouvre les yeux", zu dem im Anschluss ein Gespräch mit der tunesischen Regisseurin Leyla Bouzid im Rahmen einer öffentlichen Podiusmdiskussion in den Räumlichkeiten des Centre Francais de Berlin stattfand.
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit AfricAvenir, ALFilm, LFJL und dem Internationalem Literaturfestival Berlin
Am 1. Juni 2017 diskutierten Expert_innen aus Algerien, Marokko und Tunesien in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin zu Wirtschaftspolitik und…
Leitung
Elisabeth Braune
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