Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

Gewerkschaftsarbeit

weiterführende Links

Publikationen zum Thema

Soziale Ungerechtigkeit bleibt auch nach dem „Arabischen Frühling“ eines der bestimmenden Probleme im Nahen Osten und Nordafrika. Sie prägt das Zusammenleben in den Gesellschaften, bedingt soziale Konflikte und ist sogar Mitursache bewaffneter Konflikte. Dennoch ist sozial inklusive Entwicklung kaum auf der Agenda der Regierungen in der Region – umso wichtiger ist es, dass sich progressive Kräfte und insbesondere Gewerkschaften für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen. Die FES leistet dabei Unterstützung.

Politische Rahmenbedingungen und Situation der Gewerkschaften

Die politischen Rahmenbedingungen in der Region bringen es mit sich, dass freie, demokratische Gewerkschaftsarbeit keine Selbstverständlichkeit ist. In vielen Ländern waren Gewerkschaften über Jahrzehnte eng mit den Regierungen, darunter viele autoritäre Regime, verbunden. Die Vertretung von Arbeitnehmer_inneninteressen trat dabei oft in den Hintergrund. Einschränkungen von Vereinigungsfreiheit und grundlegenden gewerkschaftlichen Rechten sind weiterhin Teil des politischen Alltags.

Mit den politischen Umwälzungen des „Arabischen Frühlings“ sind diese verkrusteten Verhältnisse in einigen Ländern aufgebrochen, so dass heute eine neue Dynamik in der arabischen Gewerkschaftsbewegung zu erkennen ist. Im Zuge des Wandels hat sich etwa in Tunesien der alte Gewerkschaftsdachverband emanzipiert und den demokratischen Transformationsprozess im Land maßgeblich vorangetrieben und mitgestaltet. In anderen Ländern haben sich neue, unabhängige Gewerkschaften gegründet. Mit der Gründung eines Arabischen Gewerkschaftsbundes (ATUC) innerhalb des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) im Oktober 2014 sind auch neue regionale Strukturen zur besseren Vernetzung der arabischen Gewerkschaften geschaffen worden.

Die Gewerkschaftsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Region

Die Gewerkschaftsarbeit der FES in der Region wird derzeit zum einen von den Länderbüros umgesetzt, die nationale Dachverbände oder Branchengewerkschaften beraten und unterstützen. Hinzu kommen auf regionaler Ebene ein regionales Gewerkschaftsprogramm mit Sitz in Tunis sowie ein gewerkschaftliches Migrationsnetzwerk. Ziel der Gewerkschaftsarbeit der FES in der Region ist es, Gewerkschaften als demokratische Institutionen zu stärken und sie dabei zu unterstützen, sich aktiv in die Gestaltung von Politik und Gesellschaft einzubringen.

Erfahren Sie mehr über die Gewerkschaftsarbeit in den Projektbeispielen

Regionales Gewerkschaftsprogramm

Das regionale Gewerkschaftsprogramm der FES im Nahen Osten und Nordafrika mit Sitz in Tunis setzt sich für die Konsolidierung progressiver gewerkschaftlicher Ansätze sowie die programmatische Stärkung der Gewerkschaften ein. Im Mittelpunkt stehen Arbeits- und Sozialstandards, die Beteiligung von Frauen und Jugend und die Auseinandersetzung mit relevanten wirtschafts- und sozialpolitischen Themen, unter anderem Migration. Wichtige Partner sind der Arabische Gewerkschaftsbund (ATUC), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sowie internationale Gewerkschaftsverbände, die in der Region tätig sind. Über die internationale Gewerkschaftsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung informiert die Website des Globalen Gewerkschaftsprojektes.

Gewerkschaftliches Migrationsnetzwerk

Von Tunesien aus unterstützt die FES ein im August 2014 gegründetes Netzwerk europäischer, nord- und westafrikanischer Gewerkschaften, das Réseau Syndical Migrations Méditerranéennes Subsahariennes (RSMMS). Dieses Netzwerk geht darauf zurück, dass sowohl afrikanische als auch europäische Gewerkschafter_innen in ihrem Arbeitsalltag und im politischen Alltag ihrer Länder mit Migration konfrontiert sind. Ziele des Netzwerkes sind die gemeinsame Positionierung zu Migrationsfragen – im Vordergrund steht die Forderung nach einer inklusiven Migrationspolitik, die Rechte von Arbeitnehmer_innen schützt – und die Einflussnahme auf nationale und regionale Reformdebatten. In Zeiten verstärkter globaler Migrationsbewegungen ist die Arbeit des Netzwerks besonders relevant.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Projekts.

Weitere Informationen und weiterführende Links

Global Labour University

Die Global Labour University (GLU) ist ein Netzwerk von Gewerkschaften, Universitäten und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), das in verschiedenen Ländern Masterkurse und Fortbildungsprogramme rund um das Thema Arbeit anbietet.

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Global Union Federations

Global Union Federations sind globale Gewerkschaftsverbände, die nationale Branchengewerkschaften auf internationaler Ebene vertreten.

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Arabischer Gewerkschaftsbund (Arab Trade Union Confederation, ATUC)

Der Arabische Gewerkschaftsbund (Arab Trade Union Confederation, ATUC) ist ein Zusammenschluss arabischer Gewerkschaften innerhalb des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB).

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Internationaler Gewerkschaftsbund

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB), in dem sich Gewerkschaftsdachverbände aus aller Welt zusammengeschlossen haben, ist die globale Stimme der Arbeitnehmer_innen weltweit.

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Publikationen zum Thema Gewerkschaften in der MONA Region

Slaiby, Ghassan

[The crisis of the Lebanese Trade Union Movement in a time of collapse]

Beirut, 2024

Publikation herunterladen (760 KB, PDF-File)


Working out challenging situations - Labour relations at essential and emergency services

Held on November 17, 2022 at Academic College Ramat Gan
Herzliya;FES,2024, 2024

Publikation herunterladen (1 MB, PDF-File)


Working out challenging situations - Labour relations at essential and emergency services

[Held on November 17, 2022 at Academic College Ramat Gan]
Herzliya;FES,2024., 2024-Hebrewscript

Publikation herunterladen (800 KB, PDF-File)


The impact of war on labour relations

IIRRA conference 2023 in cooperation with the ILO and the Friedrich-Ebert-Stiftung, 7/12/23 by Zoom system
Herzliya;FES,2024, 2024

Publikation herunterladen (800 KB, PDF-File)


[The impact of war on labour relations]

[IIRRA conference 2023 in cooperation with the ILO and the Friedrich-Ebert-Stiftung, 7/12/23 by Zoom system]
Herzliya;FES,2024., 2024-Hebrewscript

Publikation herunterladen (3,2 MB, PDF-File)


Referat Naher/ Mittlerer Osten und Nordafrika

Anja Hornig

Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin

030/ 269 35- 7425

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