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In einer repräsentativen Umfrage hat die Friedrich-Ebert-Stiftung 1.565 Hamburger_innen nach ihren politischen Einstellungen und den wichtigsten Themen der Stadt gefragt.
Hamburg verändert sich. Die Stadt wächst und schon bald werden 2 Millionen Menschen hier leben. Das Lebensgefühl sowie die Themen der Stadt angesichts dieser Entwicklung zeigt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die der 1.565 Hamburger_innen zu ihrem Bild der Stadt sowie ihren Wünschen für die Politik befragt hat.
Viele Hamburger_innen haben ein positives Bild der Stadt: 97% leben gerne hier. Als typisch hamburgisch werden am häufigsten Weltoffenheit und Toleranz genannt. Besonders positiv schneidet das Freizeit- und Kulturangebot (95%), die Parks und Grünanlagen (92%), die Innovationskraft (90%) sowie die beruflichen Perspektiven (88%) ab. Das schlägt sich auch in einer hohen Zufriedenheit mit der Arbeit des Senats von 60% nieder.
Dennoch haben die Hamburger_innen Sorgen. Die Angst, sich das Leben in der Stadt in Zukunft nicht mehr leisten zu können, äußert eine knappe Mehrheit der Befragten (51%). Insbesondere Mieter_innen (59%), Jüngere (61%) und Eltern (58%), aber auch Bezieher_innen höherer Einkommen (43% der Befragten mit einem Haushaltseinkommen über 3.000 Euro). Entsprechend steht Wohnen an erster Stelle der als wichtig genannten Zukunftsthemen, gefolgt von Mobilität. Auch Bildung und Soziales werden als wichtig eingeschätzt, während sich die Hamburger_innen wenig Sorgen um den Arbeitsmarkt, die Wirtschaftslage und die Sicherheit machen.
Die Studie hat erfragt, welche konkreten Probleme die Menschen in den genannten Themenfeldern sehen. Zwar sagen 70% der Hamburger_innen, es sei gut, dass die Stadt wachsen, zugleich bezweifeln aber auch 72% , dass die Stadt genug unternehme, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wo dieser Wohnraum geschaffen werden soll ist umstritten. 46% der Befragten stimmen dafür auch zu bauen, wenn dafür Grünflächen verschwinden müssen, 41% lehnen ebendies ab.
Auch beim Thema Verkehr zeigen sich zugleich Zufriedenheit und Reformvorschläge. Bemerkenswerte 81% stimmen zu, dass der ÖPNV in Hamburg gut sei, 53% sind der Ansicht, man könne gut Radfahren, nur 20% halten die Baustellen für gut koordiniert. Als prioritär auszubauenden Verkehrsträger nennen die meisten Befragten den ÖPNV. Konkret gewünscht werden eine Verringerung der Preise (45%) sowie der Ausbau des Netzes (39%).
60% der Befragten sind mit Hamburgs Schulen zufrieden. Geäußerte Wünsche an die Bildungspolitik sind mehr Lehrpersonal (39%) sowie eine bessere Ausbildung der Lehrkräfte (24%). Die Politikfelder Innere Sicherheit und Integration, die beide in Hamburg zu früheren Zeiten eine große Rolle gespielt haben, sind derzeit keine Konfliktthemen. 58% der Befragten zeigen sich zufrieden mit der Integration in Hamburg und nur 8% nannten Kriminalität als wichtiges Thema der Stadt.
Zusammenfassend zeigen die Studienergebnisse, dass die Hamburger_innen zufrieden mit ihrer Stadt sind. Alte Aufregerthemen wie Sicherheit und Integration spielen im Moment keine große Rolle Viele fragen sich aber, ob sie sich Hamburg in Zukunft noch leisten können. Wie man mehr Wohnraum schaffen und die Mobilität verbessern kann, ist bei den Bürgern umstritten.“, fasst Dr. Dietmar Molthagen die Studienergebnisse zusammen, Leiter des Hamburger Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung. Erfreulich ist außerdem, dass Politikverdrossenheit nicht zu erkennen ist. Im Gegenteil interessieren sich 77% für Politik und 73% möchten von den Parteien zu Diskussionen über aktuelle Hamburger Themen eingeladen werden. Das sind gute Nachrichten für Hamburgs Politiker_innen und Parteien mit Blick auf den bald beginnenden Bürgerschaftswahlkampf.
Die Studie wurde im Auftrag des Julius-Leber-Forums durchgeführt von der pollytix strategic research GmbH aus Berlin. Autor_in der Studie sind Rainer Faus und Leonie Schulz.
Methode: 1.565 Befragte, gemischte Telefon- und Online-Umfrage, maximale Fehlertoleranz bei einem 95%-Konfidenzintervall: 2,4%.
Die Studie ist in der digitalen Bibliothek der FES kostenlos online verfügbar.
Auf Wunsch versenden wir gerne Printexemplare. Schicken Sie dazu eine Mail an hamburg(at)fes.de.
Ansprechpartner in der FES:
Dr. Dietmar Molthagen Friedrich-Ebert-Stiftung Leiter des Julius-Leber-Forums Tel. 040/ 32 58 74 0 Mail: dietmar.molthagen(at)fes.de
Faus, Rainer; Schulz, Leonie
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage / Rainer Faus, Leonie Schulz. - Hamburg : Friedrich-Ebert-Stiftung, Julius-Leber-Forum, 2019. - 24 Seiten = 2,5 MB PDF-File. - Electronic ed.: Berlin : FES, 2019ISBN 978-3-96250-396-3
Zum Download (PDF) (2,5 MB PDF-File)
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