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Was geht mich das an?

Jetzt seid ihr dran!

Oma Maria und Deniz beobachten eine Demonstration von Fridays for Future. Sie sprechen über Umweltschutz. Obwohl beide etwas tun wollen, sind sie sich nicht einig, was der beste Weg ist.

Lest die weiteren Informationen. Hier erfahrt ihr mehr zum Thema.

 

Klimawandel? Ist das wirklich ein Thema?

Schauen wir uns die Entwicklung der globalen Lufttemperatur in den letzten 150 Jahren einmal an: Bis 2020 ist es im Vergleich zu den Jahren 1850 bis 1900 schon etwa 1,3°C wärmer geworden ist.

 

Das scheint auf den ersten Blick nicht viel zu sein, aber denkt einmal darüber nach: Genau wie unser Körper, befindet sich auch das Ökosystem in einem empfindlichen Gleichgewicht. Stellt euch vor, ihr habt 38°C Fieber. Das sind nur 1,5°C mehr als die normale Körpertemperatur. Eine solche Temperatur hat große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden.

 

Die Klimaforschung bringt den Temperaturanstieg mit der Industrialisierung in Verbindung. Die begann im 17. Jahrhundert mit der Erfindung der Dampfmaschine. Anstelle von Menschen wurden nun Maschinen eingesetzt, um Sachen herzustellen. Dafür brauchte man viel mehr Energie als vorher, und der Energieverbrauch stieg enorm an. Die Industrie verbrannte vor allem Braunkohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird viel klimaschädliches CO2 freigesetzt.

 

Auch heute brauchen wir Energie für die Herstellung von Waren und Lebensmitteln, den Transport und das Heizen. Auch elektrische Geräte wie Handys, Laptops oder Fernseher brauchen Energie. In der Europäischen Union (EU) ist der Energiesektor für den größten Teil der klimaschädlichen Treibhausgas-Emission (Ausstoß) verantwortlich – das sind 77 Prozent!

 

Seit dem Jahr 1900 zeigt die Temperaturkurve steil nach oben: Es wird immer wärmer auf der Erde. Das hat schwerwiegende Folgen.

Welche Folgen hat der Klimawandel?

Die Folgen des Klimawandels fasst Wikipedia so zusammen:

  • steigende Meeresspiegel
  • Gletscherschmelze
  • Verschiebung von Klimazonen, Vegetationszonen und Lebensräumen
  • stärkere oder häufigere Waldbrände
  • verändertes Auftreten von Niederschlägen
  • stärkere oder häufigere Wetterextreme wie Überschwemmungen, Stürme und Dürren
  • Ausbreitung von Parasiten und tropischen Krankheiten
  • mehr Klimaflüchtlinge

Obwohl Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bisher weniger von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist, spüren auch wir die Veränderungen. Erinnert ihr euch an das schreckliche Hochwasser im Juli 2021? Im Ahrtal und in der Eifel wurden nach heftigen Regenfällen ganze Ortschaften weggespült. Hunderte Menschen starben. Expert_innen sagen, dass solche Ereignisse wegen des Klimawandels häufiger passieren werden.

Außerdem haben wir immer öfter sehr heiße und trockene Sommer. Das ist vor allem für ältere Menschen gefährlich, weil ihre Gesundheit darunter leidet. In heißen Sommern gibt es bei uns viele Menschen, die wegen der Hitze sterben.

 

In einigen Regionen der Welt müssen Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie unbewohnbar wird. Es ist zu heiß und zu trocken. Es gibt nicht genug Trinkwasser. Es können nicht genug Nahrungsmittel angebaut werden. Küstengebiete und Inseln werden überflutet, weil der Meeresspiegel durch das Abschmelzen von Eis ansteigt. All das verschärft Konflikte und Kriege und gefährdet Demokratien.

 

Durch den Klimawandel müssen auch viele Tiere ihre gewohnten Lebensräume verlassen. Wenn sie dann in Kontakt mit Menschen kommen, können Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden und Pandemien auslösen, so wie es bei Corona der Fall war. 

 

Wer ist dafür verantwortlich?

Man kann die Verantwortlichen zum Beispiel am Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 ausmachen:

 

  1. Die USA und die EU haben in den letzten 250 Jahren mit Abstand das meiste CO2 ausgestoßen.
     
  2. China stößt aktuell das meiste CO2 aus. Aber wenn man sich ausrechnet, wie viel CO2 jeder einzelne Mensch in China ausstößt, liegt China nicht an erster Stelle.
    Im Jahr 2021 hat China fast 33 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der Welt zu verantworten. Auf Platz zwei und drei folgen die USA (12,5 Prozent) und die EU-Staaten (7 Prozent).
     
  3. 100 große Konzerne und Unternehmen weltweit sind für 71 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.
     
  4. Reiche stoßen mehr CO2 aus: Je reicher die Menschen sind, desto mehr CO2 stoßen sie aus. Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung stößt nur 15 Prozent des gesamten CO2 aus.
     

Wir müssen verstehen, dass der Klimawandel ernste Folgen hat, und wir alles tun sollten, um ihn zu stoppen. Dazu gehört auch, für mehr Klimagerechtigkeit zu sorgen.

Bildet jetzt Gruppen von zwei Personen.

Ihr werdet entweder eingeteilt oder ihr findet selbst zusammen

Tauscht euch aus: Welche Informationen aus den gelesenen Texten findet ihr besonders wichtig? Was hat euch am meisten überrascht und warum?

 

Lest jetzt diese Informationen. Ihr erfahrt, was man gegen den Klimawandel und für mehr Klimagerechtigkeit tun kann.

Klimawandel und Klimagerechtigkeit: Was tun?

Oma Maria hat viel für die Umwelt getan. Sie hat viele Dinge in ihrem Alltag verändert, um die Natur zu schützen. Und sie sagt, dass wir alle noch viel mehr tun können, um weniger CO2 auszustoßen.
Für Deniz geht es nicht nur darum, was jeder_r einzelne tun kann. Er meint, dass eine nachhaltige Gesellschaft ihre Wirtschaft und ihre Produktion verändern muss. Die Fabriken mit ihren Maschinen erzeugen viel mehr CO2, als eine einzelne Person im Alltag jemals einsparen kann.

Aber können Fabriken daran etwas ändern? Solange sie im Wettbewerb miteinander stehen, müssen sie ihre Produkte so billig wie möglich herstellen, sonst gehen sie pleite. Sie sehen die Umwelt dannals Kostenfaktor. Es ist oft teurer, auf die Natur zu achten und erneuerbare Energien zu nutzen. Unternehmen, die umweltschonend arbeiten, haben dadurch einen Nachteil gegenüber anderen Firmen.

Hier muss die Politik helfen. Nur wenn wir die Wirtschaft grundlegend umgestalten, können wir dem Klimawandel begegnen. Wir dürfen die Natur nicht nur als etwas sehen, das wir benutzen können, um Geld zu verdienen. Und wir müssen verstehen, dass alle Menschen auf der Erde das Recht auf einen gesunden Planeten und eine sichere Zukunft haben - unabhängig von ihrem Wohnort, ihrer wirtschaftlichen Situation oder ihrem Alter.

 

Mehr Klimagerechtigkeit herzustellen bedeutet: 

  • Arme Länder aus dem globalen Süden unterstützen. Sie tragen am wenigsten zur Klimakrise bei und leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels.
  • Reichere Menschen, die mehr CO2 ausstoßen, in die Pflicht nehmen.
  • Klimapolitik für alle Generationen gerecht gestalten.

Welche Aufgabe hat die Politik?

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das heißt, er betrifft die ganze Welt. Alle Länder müssen aktiv, fair und kooperativ zusammenarbeiten, um es zu lösen. Wir brauchen eine globale Klimapolitik.


Ein Meilenstein dieser globalen Klimapolitik ist das Pariser Klimaabkommen von 2015:

  • Ziel ist, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten.
  • Die Länder wollen den Temperaturanstieg sogar auf maximal 1,5 Grad begrenzen, weil das für unseren Planeten sicherer ist.

Die EU – also die Gruppe der europäischen Länder, zu der auch Deutschland gehört – hat eine eigene Klimapolitik. 2019 beschloss sie den sogenannten Green Deal:

  • Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 um mindestens 50 Prozent gegenüber 1990 begrenzt werden.
  • Ein europäisches Klimagesetz soll das Ziel der Klimaneutralität für alle verbindlich machen.
  • Es soll eine CO2-Bepreisung für Einfuhren eingeführt werden. Das bedeutet: Importe, die viel CO2 produzieren, sollen teurer sein als lokale, nachhaltigere Produktionen.

Deutschland hat eigene Regeln aufgestellt, um den Klimawandel zu bekämpfen. 2019 wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Klimaschutzgesetz verabschiedet.

  • bis 2050 will Deutschland CO2-neutral sein
  • bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden.

Das Bundesverfassungsgericht hat im Frühjahr 2021 gesagt, dass das Gesetz nicht ausreicht und das Grundrecht der jungen Menschen auf Freiheit verletzt wird. Wenn wir jetzt nicht genug tun, um den Klimawandel zu stoppen, dann müssen die Menschen in der Zukunft viel härtere Maßnahmen ergreifen. Das könnte bedeuten, dass sie weniger frei sind in ihren Entscheidungen, wie sie leben, arbeiten oder reisen wollen, weil sie sehr strenge Regeln befolgen müssen, um CO2 zu sparen.
Das Gesetz wurde nachgebessert: Jetzt will Deutschland bis 2045 klimaneutral werden und seinen CO2-Ausstoß bis 2030 um 65 Prozent reduzieren.

 

Viele Menschen und Organisationen kritisieren diese Abkommen und Gesetze. Sie finden nicht gut, dass vereinbarte Punkteoftnicht verpflichtend sind. Man kann nur schwer überprüfen, ob sich die Länder an die Vereinbarungen halten. Und es gibt keine Gerichte, die gegen Verstöße vorgehen können. Sie wollen überprüfen, wie wirksam die einzelnen Regeln für mehr Klimaschutz wirklich sind. Und sie fragen, ob es „grünes Wachstum“ auf Dauer geben kann. Grünes Wachstum bedeutet eine Kombination von Wirtschaftswachstum und Klimaschutz. Sie finden es wichtig, weiterhin Druck auf die Politik auszuüben – regional, national, EU-weit und global.

Entscheidet euch für eines der folgenden Themen:

 

a) Was kann jede_r Einzelne gegen die Klimakrise tun? Wo braucht es grundlegende Veränderungen und politische Lösungen, die man allein nicht erreichen kann?

 

b) Was kann eure Generation tun, um zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen?

 

Sammelt dazu Ideen. Dreht ein kurzes Video, in dem ihr eure Meinung zum Thema deutlich macht.

Der Film sollte nicht länger als 1 Minute sein. Probt die Szene, bevor ihr sie filmt.

 

Kommt nun wieder in der großen Gruppe zusammen und folgt den weiteren Anweisungen. 

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