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Wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, werden die Folgen gewaltig sein. Laut dem UN-Weltklimarat IPCC muss der Ausstoß von Treibhausgasen spätestens bis zum Jahr 2050 auf Null reduziert werden. Mit dem Pariser Abkommen von 2015 haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, diese Warnung ernst zu nehmen.Eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050
Die Bundesregierung hat in ihrem Klimaschutzplan ein Jahr später die weitgehende Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050 als Leitbild deutscher Klimaschutzpolitik festgelegt. Als sechstgrößter Treibhausgasemittent der Welt steht Deutschland damit vor gewaltigen Herausforderungen. Das gilt nicht nur für den Stromsektor, sondern auch für den Gebäudebereich und mehr noch für die Landwirtschaft und den Verkehr.Beschäftigungseffekte für Leitmärkte und Regionen
Vor diesem Hintergrund untersuchen die Autor_innen nicht nur die quantitativen, sondern auch die qualitativen Beschäftigungseffekte der Energiewende bei einer Reduktion der Treibhausgasemissionen in Deutschland um 95 Prozent bis zum Jahr 2050. Sie differenzieren diese nach Branchen, ermitteln regionale Unterschiede und verdeutlichen diese anhand der zwei Fallbeispiele Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Darüber hinaus leiten sie auf Grundlage der Ergebnisse erste mögliche Handlungsempfehlungen ab, wie der notwendige Strukturwandel sozialverträglich gestaltet werden kann.
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Mit der Einführung des EEG im Jahr 2000 erhielt die Energiewende einen starken rechtlichen Rahmen für die Elektrizitätserzeugung. Das Gesetz führte u.a. das Vorrangprinzip für die Einspeisung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz ein und fixierte technologiespezifische Vergütungssätze.
In den Folgejahren kam es zu einem signifikanten Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Seit dem Jahr 2003 sind in der regenerativen Energiewirtschaft sowie den Leitmärkten Energieeffizienz und klimafreundliche Mobilität mehr als eine halbe Millionen Arbeitsplätze entstanden.
Bis zum Jahr 2050 wird sich der Anteil der in den Leitmärkten regenerative Energiewirtschaft, Energieeffizienz und klimafreundliche Mobilität Beschäftigten auf 4,9 Prozent erhöhen. Das ist ein größerer Anteil Personen als derzeit in der Automobilindustrie samt Zulieferern beschäftigt sind. Aktuell ist das jeder 25ste Erwerbstätige in Deutschland.
Ebenfalls werden durch Investitionen in Gebäudesanierung und Infrastruktur diejenigen Branchen, die dem Baugewerbe zuzuordnen sind, besonders stark profitieren. Außerdem ist in den Branchen Elektrizitäts-, Kälte-, Wärme- und Gasversorgung mit einem größeren Beschäftigungsaufwuchs zu rechnen, wenn die Energiewende engagiert vorangetrieben wird. Dabei zeigt sich, dass die zusätzlichen Jobs über alle Qualifikationsniveaus hinweg entstehen.
Dagegen werden, vor allem in den Branchen der konventionellen Energieerzeugung, der Verarbeitung von Kohle- und Mineralölerzeugnissen und in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufenweniger Menschen beschäftigt sein. Für die Betroffenen müssen daher Möglichkeiten geschaffen werden, um die Übergänge in neue Beschäftigungen zu gestalten.
Die Auswirkungen des Transformationsprozesses werden nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Regionen spüren. Die Berechnungen zeigen dabei, dass die ostdeutschen Bundesländer von einer ambitionierten Energiewende insgesamt etwas stärker profitieren würden als die westdeutschen Bundesländer.
Beispielhaft wurde für Nordrhein-Westfalen und Brandenburg untersucht, unter welchen verschiedenen Bedingungen dies geschieht. Beide Länder müssen den Ausstieg aus der Kohleverstromung schultern, haben dafür aber unterschiedliche Voraussetzungen.
Die Unterschiede der Wirtschaftsstruktur müssen sich in den wirtschafts- und strukturpolitischen Ansätzen widerspiegeln. Die beiden Bundesländer können als stellvertretende Beispiele für unterschiedliche regionale Entwicklungspfade herangezogen werden.
Nur wenn die neu entstehende Arbeit „gute Arbeit“ ist, wird die Energiewende bei den Beschäftigten dauerhaft Akzeptanz finden. Die Ergebnisse geben hier erste Hinweise, mit welchen Entwicklungen zu rechnen ist.
Zwar werden neue Arbeitsplätze stärker in Kleinen- und Mittelständischen Unternehmen entstehen, während Branchen mit traditionell hoher Tarifbindung an Bedeutung verlieren. Dennoch zeigt sich gesamt betrachtet, dass die Tarifbindung im Durchschnitt leicht steigen könnte.
Jedoch sollte in diesem Zusammenhang ein besonderes Augenmerk auf der Bauwirtschaftliegen liegen. Denn hier ist ein besonders großer Beschäftigungszuwachs zu erwarten, jedoch ist derzeit nur ein Drittel der Beschäftigungsverhältnisse tarifgebunden.
Unter dem Titel "Die doppelte Transformation" diskutierten am 2. Oktober 2019 Kajsa Borgnäs, Markus Hoch, Dr. Florian Lehmer und Anja Walter unter Moderation von Maike Rademaker.Die Diskussion zum Nachhören
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Max Ostermayer Referent für Klima-, Umwelt-, Energie- und Strukturpolitik in der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik+49 (0) 302 6935 8319max.ostermayer(at)fes.de
Sina Dürrenfeldt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik+49 (0) 30 26935 8321sina.duerrenfeldt(at)fes.de
Hintergrundinformationen, Analysen, Veranstaltungen und Projekte zu den Themen Wirtschaft, Finanzen, Ökologie, Soziales.
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