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Fast ein Viertel der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. In den Behörden unseres Landes aber spiegelt sich diese Vielfalt kaum wieder. Denn hier sind es gerade einmal sechs Prozent der Beschäftigten. 2019 öffnet sich ein Zeitfenster, in dem wir diese Lücke schließen können. Denn die öffentliche Verwaltung steht vor einer beispiellosen Verrentungswelle. Bis 2036 wird über die Hälfte aller dort Beschäftigten in den Ruhestand eintreten (Mikrozensus 2016). Damit ergibt sich für die kommenden Jahre ein enormer Fachkräftebedarf. Das gibt uns die Chance, frei werdende Stellen für die Zukunft so zu besetzen, dass die öffentliche Verwaltung die Zusammensetzung der Gesamtbevölkerung angemessener widerspiegelt.
Dabei sind Konzepte zur so genannten interkulturellen Öffnung der Verwaltung schon seit vielen Jahren in der Diskussion. Auch existieren mittlerweile in allen sechzehn Bundesländer Konzepte, die diesen Prozess thematisieren. Was sind die Gründe, dass hier bisher kaum Fortschritte gemacht wurden?
Die Studie
Vor diesem Hintergrund hat die Friedrich-Ebert-Stiftung das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) mit der Erarbeitung der Studie Ein Zeitfenster für Vielfalt: Chancen für die interkulturelle Öffnung der Verwaltung beauftragt. Das Studienteam des DeZIM interviewte Integrationsbeauftragten und Personalverantwortlichen in Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie in ausgewählten Kommunen.
Die Studie fragt:
Die Ergebnisse der Studie zeigen u.a.:
Auf Grundlage der Studienergebnisse formulieren die Autorinnen, in Anlehnung an die Forderungen von Migrant_innenselbstorganisationen sowie das Netzwerk Neue Deutsche Organisationen Handlungsempfehlungen, wie der Prozess der interkulturellen Öffnung in den Behörden, vorangebracht werden kann.
Fazit ist:
Das Zeitfenster für Vielfalt in der öffentlichen Verwaltung ist weit geöffnet – es muss nur genutzt werden!
Studie herunterladen
Kurzfassung
Die Studie "Ein Zeitfenster für Vielfalt: Chancen für die interkulturelle Öffnung der Verwaltung" wurde mit qualitativen Methoden (v.a. Interviewauswertungen und Literaturanalyse) erarbeitet. Insgesamt konnten 39 Personen – 19 Integrationsbeauftragte sowie 20 Personalverantwortliche – befragt werden. Im Gegensatz zu quantitativ repräsentativen Studien, ermöglicht ein qualitatives Forschungsdesign die Herausarbeitung von Denkmustern, Motiven und Zusammenhängen.
Mit dem ProjektFür ein besseres Morgen entwickelt die Friedrich-Ebert-Stiftung politische Vorschläge für die große Herausforderung unserer Zeit. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie hier:
Für ein besseres Morgen
Susan Javad Referentin für Migration und Integration in der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik
+49 (0) 30 2 6935 8313Susan.Javad(at)fes.de
Johannes Damian Kommunikation und Grundsatzfragen
+49 (0) 30 26935 7047Johannes.Damian(at)fes.de
Publikation herunterladen
Faus, Rainer; Storks, Simon