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Austausch mit dem Europäischen Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst in der FES

Die digitale Transformation definiert unser Verständnis von Arbeit neu - und wirft mit Blick auf die Rechte von Arbeitnehmer_innen komplexe Fragen auf. Wie können Gewerkschaften diesen Herausforderungen begegnen?

Gruppenbild der EPSU, Europäischen Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst, und der FES

Bild: EPSU in der FES von Mark Bollhorst

„Wie können Gewerkschaften Kollektivverhandlungen nutzen, um Arbeitsbedingungen im Kontext der digitalen Transformation von öffentlichen Dienstleistungen aufrechtzuerhalten und zu verbessern?“ war das Thema einer Konferenz die am 26. und 27. Juni 2018 vom Europäischen Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst (EGÖD / EPSU) zusammen mit ver.di und der FES in Berlin organisiert wurde. Mehr als 55 Teilnehmer von 35 Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aus ganz Europa diskutierten über Beispiele für innovative Ansätze kollektiver Verhandlungen zu den Auswirkungen der Digitalisierung am Arbeitsplatz. Ebenso diskutiert wurden die Ergebnisse einer von EPSU beauftragten Studie des European Social Observatory, OSE in Brüssel.

Die Referenten stellten ihre verschiedenen Strategien für Verhandlungen auf nationaler und kommunaler Ebene dar, mit denen sie versuchen die nachteiligen Effekte der Digitalisierung einzudämmen bzw. neue Technologien so zu nutzen, dass sie die Qualität der Arbeit verbessern. So stellte u.a. Colenzo Jarret-Thorpe von der Gewerkschaft „Unite“ stellte als Beispiel aus Großbritannien die Vorlage für ein draft technology agreement vor. Das kürzlich gesetzlich verankerte “Recht Abzuschalten“ (right to disconnect) wurde von der Vertreterin der französischen Gewerkschaft CFDT, Guillemette Favreau erläutert. Mikael Ruukel von der dänischen Kommunalgewerkschaft Vision präsentierte deren Strategie für Gesundheits- und Sicherheitsaspekte der Digitalisierung am Arbeitsplatz. Den Einfluss der Digitalisierung auf die deutsche Mitbestimmung debattierten Henning Lühr vom deutschen IT-Planungsrat und Nils Kammradt von ver.di.

Eine der Sitzungen konzentrierte sich auf das Thema “e-Government” und den digitalen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen durch die Bürger. Mehrere Gewerkschaften sind aktiv an der Entwicklung von öffentlichen Dienstleistungen und Verwaltungen beteiligt. Zwei Sitzungen widmeten sich der Diskussion, wie der Sozialdialog genutzt werden kann um einen fairen Digitalisierungsprozess für die Arbeitnehmer zu gewährleisten. Drei Arbeitsgruppen gaben dann Raum für vertiefte Diskussionen zu den verschiedenen Themen. Die letzte Plenarrunde galt dem Erfahrungsaustausch, wie technische Disruption die Zerstörung oder radikale Umstrukturierung von vielen Jobs im öffentlichen Dienst zur Folge haben kann. Es wurden dabei einige gute, praktische Beispiele für innovative Abkommen gegeben, die darauf abzielen Restrukturierungen vorwegzunehmen und dafür zu sorgen, dass keine Arbeitnehmer im Prozess der Digitalisierung zurückgelassen werden.

Den Veranstaltungsbericht gibt es auch zum Download, auf Deutsch und Englisch.

Ansprechpartner in der Stiftung:

Dr. Marc Meinardus


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