90 Jahre „Preußenschlag". Hermann Heller, die Weimarer Demokratie und der soziale Rechtsstaat
Freitag, 17. Juni 2022, FES Berlin
Der „Preußenschlag“ des Sommers 1932 gilt als eine der wichtigsten Weichenstellungen auf dem Weg zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933. Hermann Heller (1881–1933) vertrat als Anwalt das Land Preußen im Prozess vor dem Reichsgericht gegen das von Carl Schmitt vertretene Reich. Den 90. Jahrestag dieses Prozesses möchten wir zum Anlass nehmen, Hermann Heller nicht nur als bedeutenden Vordenker der sozialen Demokratie und Verteidiger der Republik zu würdigen, sondern sein politisch-theoretisches Denken auch mit Blick auf aktuelle Debatten und Herausforderungen zu reflektieren. Im Mittelpunkt des Workshops wird daher der konsequent republikanische Staatsrechtslehrer, der Faschismus-Analytiker und Faschismus-Gegner sowie der führende Praktiker und Theoretiker der Volkshochschulbewegung stehen. Im Anschluss an Heller, der den Begriff des „sozialen Rechtsstaats“ prägte, stellen sich Fragen der sozialen Fundierung von Demokratie im deutschen wie internationalen Kontext mit ungebrochener Dringlichkeit. Hier gilt es Heller „weiter zu denken“.
Eine Veranstaltung des Archivs der sozialen Demokratie und des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung.
Programm – Freitag, 17. Juni 2022
Begrüßung
Hermann Heller – Anwalt des sozialen Rechtsstaats
- Thilo Scholle (Berlin)
Blick auf Leben und Werk – Vorstellung einer aktuellen „Jüdischen Miniatur“ zu Hermann Heller und der Theorie des sozialen Rechtsstaats - Prof. Dr. Ingo Müller (Berlin)
Hermann Heller als Anwalt der Demokratie im „Preußenschlag-Verfahren“
Pause
Zum materiellen Fundament einer demokratischen Verfassung
- Ridvan Ciftci (Bielefeld)
Homogenität und Nation als Vorbedingungen einer funktionierenden Verfassungsordnung? - Prof. Dr. Cara Röhner (Wiesbaden)
Welches materielle Fundament benötigt eine Verfassung?
Pause
Wehrhafte Demokratie und politische Bildung
- Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Dresden)
Faschismus-Analyse und Faschismus-Abwehr. Hermann Heller und die wehrhafte Demokratie - Dr. Frank Schale (Chemnitz)
Volksbildung zwischen Demokratie und Nation bei Hermann Heller
Hermann Heller weitergedacht
- Prof. Dr. Uli Schöler (Berlin)
Hermann Heller im verfassungspolitischen Denken Wolfgang Abendroths - Dr. Tamara Ehs (Wien)
Soziale Ungleichheit und Demokratie – von Hermann Heller bis in unsere Zeit
Schlussworte
Mike Schmeitzner
Thilo Scholle
Ausklang
Ansprechpartner_innen
Verantwortlich
PD Dr. Stefan Müller
Organisation
Heike Voos
Veranstaltungsort
Friedrich-Ebert-Stiftung
Haus 1, Konferenzsaal
Hiroshimastraße 17
10785 Berlin
Anmeldung
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 13. Juni 2022.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich bitte im Vorfeld an Heike Voos.