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Entgegen der landläufigen Meinung sind Tech-Beschäftigte der IT-Branche empfänglich für kollektive Interessenvertretung und Zusammenarbeit mit Gewerkschaften.
Die Fallstudie aus Israel zeigt, dass die Umstrukturierung der Branche und die daraus resultierende Unsicherheit einen Einstiegspunkt für intelligente gewerkschaftliche Ansätze bietet, um Beschäftigte zu unterstützen und schließlich Tarifverhandlungen zu führen.
In anderen Tech-Unternehmen konnten Fragen der Identität, Erfahrungen von Diskriminierung, Sorge um die Umwelt und die Auswirkungen der Unternehmenspolitik mit Arbeitsfragen in Verbindung gebracht werden.
So sind, u.a. bei Google neue Gewerkschaften entstanden. Als YouTube, die größte Video-Sharing-Plattform, einseitige neue Richtlinien (sogenannte „Shadow Bans“) einführte, brachte das viele professionelle YouTube_innen in eine finanziell prekäre Lage.
Mirko Herberg+49 (0)30 26935-7458
Julia Schultz+49 (0)30 26935-7493
unionstransform(at)fes.de
Und was taten die kreativen Betroffenen? Sie organisierten sich in der YouTubers Union, um Informationen auszutauschen, Änderungen der Plattform zu diskutieren und um Kampagnen zu organisieren. Diese bis dato innovative Form der Selbstorganisation bei einem Internet-Giganten steigerte ihre Wirkmächtigkeit durch die Partnerschaft mit der IG Metall.
Mit der breitangelegten FairTube-Kampagne gelang es, gemeinsam dem Unternehmen mehr Rechte, mehr Transparenz und mehr Mitwirkung auszuhandeln.
Wie sich Gewerkschaften weltweit der neuen Welt der Arbeit stellen / Herausgeber ̲ innen: Uta Dirksen und Mirko Herberg. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, Globale Politik und Entwicklung, April 2021. - 78 Seiten = 2,7 MB PDF-File. - Electronic ed.: Berlin : FES, 2021ISBN 978-3-96250-883-8
Zum Download (PDF) (2,7 MB PDF-File)
Wenn Ihnen die Zeit fehlt, um alle Publikationen zu lesen, dann empfehlen wir Ihnen das Short Stories-Booklet: darin finden Sie die Essenz der Ergebnisse in pointierten Geschichten.
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Das Projekt „Gewerkschaften im Wandel 4.0“ wurde von der FES initiiert und hat zum Ziel, die Interessenvertretung von Beschäftigten im digitalen Kapitalismus zu verstehen. Das Projekt beleuchtet, wie Gewerkschaften und neue Organisationen von Arbeiter_innen ihre Machtressourcen mobilisieren, um sich der aufkommenden neuen Arbeitswelt zu stellen und sie zu gestalten. Die FES möchte zur Strategiebildung von Beschäftigten und Gewerkschaften beitragen und bietet ihre Zusammenarbeit an.
Das Projekt verdeutlicht, wie Arbeiter_innen und Gewerkschaften Veränderungen in der Industrie mitgestalten, wie Beschäftigte der Tech-Branche Teil der Arbeiter_innenbewegung werden, wie sich Transportarbeiter_innen der Umstrukturierung ihres Sektors über Plattformen entgegenstellen und welche digitalen Instrumente und Apps Gewerkschaften entwickeln, um ihre Stärken in der digitalen Wirtschaft auszubauen. Hier geht es zum Projekt.