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Alte Orientierungen verschwinden, neue gesellschaftliche Konfliktlinien verlaufen quer zu klassischen Parteigrenzen. Die Soziale Demokratie hat den Anspruch, für einen linken Gesellschaftsentwurf zu stehen. Aber was heißt das in Zeiten, in denen sich die Arbeitsgesellschaft rasant verändert und sich Teile der verbleibenden Arbeiterklasse rechtspopulistischen Parteien zuwenden? Was sind linke Antworten darauf, dass kulturelle Konfliktlinien die Gesellschaft spalten, die globale Vernetzung ein Denken über den nationalen Sozialstaat hinaus erfordert und die Digitalisierung Wirtschaft und Gesellschaft umkrempelt? Was heißt Linkssein für die Soziale Demokratie, wenn viele progressive Positionen zum common sense geworden sind, soziale Ungleichheiten aber stark zunehmen?
Was bleibt heute von der linken Utopie?
Mit unserer neuen Reihe What’s Left? begeben wir uns auf die Suche nach Antworten aus Philosophie und Politik. Den Anfang dieser heißen Debatte machten bei tropischen Temperaturen im Roten Salon der Volksbühne SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und die Philosophieprofessorin Lisa Herzog von der Hochschule für Politik München. Mit dabei waren ca. 120 meist junge Menschen, die deutlich machten, wie groß gerade in ihrer Generation das Interesse an einer progressiven Gesellschaftsvision ist. Die Podiums- und Fishbowl-Diskussion umriss zahlreiche gesellschaftliche Bereiche, die wir neu und mutig denken müssen: von Digitalisierung, neuer Arbeitswelt und Gestaltung von Arbeit und Einkommen über Demokratisierung der Wirtschaft und Vermögensverteilung bis hin zur Rolle Europas und globaler (Ressourcen)Gerechtigkeit.
Die Themen sind gesetzt und es bleibt viel zu diskutieren für die kommenden Runden von „What’s Left?“