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Zum deutschen Wortschatz kommen fortlaufend neue Wörter hinzu. Dazu gehört auch das Wort woke. Es bedeutet „Wachsamkeit“ für Diskriminierung und Missstand. Insbesondere junge Leute verwenden es, weil sie sowohl Anglizismen als auch neuen Wörtern gegenüber offen sind. Vielfach wird woke zur Bezeichnung von Menschen genutzt, die sich intersektional gegen Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unterdrückung engagieren.
Woke ist die Vergangenheitsform des englischen Verbes to wake up und bedeutet „aufgewacht“. Im Zusammenhang eines „erwachten“ Bewusstseins für mangelnde soziale Gerechtigkeit und Rassismus wurde es zunächst in der afroamerikanischen Bewegung ab den 1930er Jahren bekannt. Die Black Lives Matter Bewegung in den USA hat es ab 2014 wieder benutzt, mit „stay woke“ im Sinne von „wachsam bleiben“: eine Warnung vor Polizeiübergriffen oder als Aufruf, wählen zu gehen. Ebenso dient es der Aufforderung, sensibel zu sein und entschlossen gegen systembedingte Benachteiligungen vorzugehen.
Das Wort woke ist vor allem in den sozialen Netzwerken präsent. Es schwappt von dort sogar in die Kommentarspalten konservativer Zeitungen — um wokes Verhalten oder die Woke-Bewegung zu kritisieren. Barack Obama hat in einem Interview mit der New York Times 2019 angemerkt, dass der Aktivismus junger Menschen heutzutage darauf beruhe, andere an den Pranger zu stellen. So entstehe eine Schwarz-Weiß-Sicht, bei der es an Raum für Dialog und Aufklärung fehle. Dabei mache jeder Mensch auch Fehler. Wie der frühere US-Präsident befürchten viele, die woke kritisch sehen, eine Unterwanderung der Meinungsfreiheit und erkennen eine Art neuen Moralismus aufgrund der Forderung nach politischer Korrektheit.
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