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#Angekommen | 6. und 7. März 2017 in der FES Berlin

"Wir ermöglichen ein Kennenlernen auf Augenhöhe"

Wir stellen Kitchen on the Run vor – den mobilen Integrationsinkubator von Über den Tellerrand e.V. Die Idee: Kochveranstaltungen sollen den persönlichen Austausch zwischen Geflüchteten und Beheimateten fördern und ein Kennenlernen auf Augenhöhe ermöglichen.

Kitchen on the Run ist der mobile Integrationsinkubator von Über den Tellerrand e.V. Wir fördern den persönlichen Austausch zwischen Geflüchteten und Beheimateten und ermöglichen ein Kennenlernen auf Augenhöhe. Konkret reisen wir mit einer mobilen Küche durch Deutschland und Europa und organisieren Kochveranstaltungen, bei denen sich Geflüchtete und Beheimatete am Küchentisch kennenlernen, Rezepte und Geschichten austauschen und Freundschaften beginnen.

Warum wir es tun
Viele Neuankömmlinge sind in Massenunterkünften untergebracht, in denen es kaum die Möglichkeit gibt, selbst zu kochen oder Gäste zum Essen einzuladen. Die Unterbringung in Unterkünften mit strengen Ausgangsregeln, die mangelnde Mobilität der Geflüchteten und die fehlenden Sprachkenntnisse führen meist zu gesellschaftlicher Isolation.

Wenn Kontakt zu Beheimateten besteht, findet dieser selten auf Augenhöhe statt. Oft sind die Beheimateten ausschließlich Helfer_innen oder Sprachlehrer_innen. Die Kulturen und Gesellschaftsformen der Herkunftsländer der Neuankömmlinge unterscheiden sich mitunter sehr von europäischen Lebensweisen. Ohne Erklärungsleistung entstehen daher viele Missverständnisse auf beiden Seiten. Beheimatete erfahren ihr Wissen über geflüchtete Menschen aus den Medien, Ängste und Vorurteile wachsen mit jeder schlechten Nachricht. Kontaktaufnahme aus eigenem Antrieb findet nur selten statt. Es gibt kaum Orte der Begegnung zwischen Geflüchteten und Beheimateten. Die Schwelle, sich gegenseitig einzuladen und aufeinander zuzugehen, ist für beide Seiten oft zu hoch.

Wie wir es tun
Kitchen on the Run schafft ein Angebot, das sich gleichermaßen an Beheimatete wie Neuankömmlinge wendet.

Wir...

  • ...organisieren Kochveranstaltungen, bei denen sich Beheimatete und Geflüchtete begegnen, gemeinsam kochen und unbeschwert Zeit miteinander verbringen.
  • ...sorgen für die nötige Umgebung und Atmosphäre, geben den Anstoß, aufeinander zuzugehen und in einen Dialog zu treten.
  • ...geben Geflüchteten die Möglichkeit, als Gastgeber_innen aufzutreten und den Beheimateten über landestypische Gerichte einen Einblick in die jeweilige Kultur zu geben. Oftmals bietet unser Angebot die seltene Gelegenheit für Geflüchtete, selbstbestimmt einzukaufen und ein selbstgewähltes Gericht zuzubereiten. Beheimatete erfahren durch die gemeinsame Zubereitung und den Genuss fremder Rezepte und Speisen einen einfachen und positiven Zugang zur Kultur und Lebenswelt der Geflüchteten, als Anfang für ein intensiveres Kennenlernen.
  • ...ermöglichen unseren Teilnehmer_innen durch den persönlichen Kontakt zu Geflüchteten beziehungsweise Beheimateten stereotypische Annahmen in Frage zu stellen. Durch den Austausch individueller Geschichten entsteht Empathie füreinander, Vorurteile werden abgebaut.
  • ...schaffen zudem lokale Netzwerke zwischen Organisationen und Institutionen und zeigen Verbindungen und Gemeinsamkeiten auf.
  • ...inspirieren die Gäste unserer Kochabende, sich ehrenamtlich zu engagieren oder eigene Projekte zu starten.
  • ...lassen über unsere Kommunikationskanäle unsere Fans und Follower in ganz Europa an unserem Projekt teilhaben.

Was wir schon erreicht haben
2016 reiste Kitchen on the Run durch Europa. Für jeweils vier Wochen besuchten wir die Städte Bari (Italien), Marseille (Frankreich), Duisburg (Deutschland), Deventer (Niederlande) und Göteborg (Schweden). Wir kochten, aßen und spülten täglich mit einer gemischten Gruppe von 20 bis 25 Geflüchteten und Beheimateten. Etwa 2.500 Menschen jeglichen Alters aus über 70 verschiedenen Nationen sind sich so bei fast 80 Kochveranstaltungen begegnet.

An allen fünf Standorten haben wir Spuren hinterlassen. Geflüchtete trafen erstmals Beheimatete auf Augenhöhe, Beheimatete begegneten erstmals Geflüchteten. Positive Erfahrungen und persönliche Begegnungen haben Vorurteile abgebaut und Neugier geweckt. Freundschaften wurden geknüpft, Telefonnummern ausgetauscht, Netzwerke geschaffen. Sich zunächst Fremde haben gemeinsam gelacht und geweint, getanzt und gesungen.

Die Reise geht weiter
Unter dem Motto "Next Stop: Heimat" reist der Küchencontainer 2017 und 2018 durch deutsche Kleinstädte. Die Modellprojekt-Förderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ermöglicht uns, weitere acht bis neun Städte zu besuchen. Wir planen weitere 5.000 Teilnehmende zu vernetzen und deutschlandweit "leckere" Freundschaften zu fördern.

Kontakt
hello(at)kitchenontherun.org

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