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Der in Deutschland traditionell starke produzierende Mittelstand ist von den digitalen Umbrüchen in der Industrieproduktion besonders betroffen. Für Mittelständler ergeben sich viele neue Chancen – sofern sie das Thema als strategischen Erfolgsfaktor identifizieren.
Bild: Bild: godruma / Fotolia
Industrie 4.0 steht für die digitale Revolution in der Industrieproduktion, die durch die umfassende Vernetzung und Computerisierung aller Produktionsbereiche entsteht. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihren Fertigungsprozess viel effizienter zu gestalten und beispielsweise individuell gestaltete Produkte im Rahmen und zu den Kosten automatisierter Fertigung herzustellen. Auch können ganz neue Geschäftsmodelle entstehen, die etwa auf der Auswertung und Nutzung der massenhaft anfallenden Daten basieren.
Um nicht abgehängt zu werden, müssen Unternehmen rechtzeitig Strategien entwickeln, wie die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung konkret genutzt werden können, um etablierte Prozesse zu verbessern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Während viele Großunternehmen die Potenziale und Risiken der Digitalisierung für ihr jeweiliges Geschäftsmodell bereits zu antizipieren versuchen und Innovationsprozesse eingeleitet haben, scheinen mittelständische Unternehmen sich schwerer zu tun. Die Ursachen dafür sind vielschichtig, liegen zum Teil unternehmensintern, aber auch in den Rahmenbedingungen begründet.
Das derzeit größte Defizit besteht im flächendeckenden Angebot von Breitbandverbindungen, die sehr hohe Übertragungsraten ohne Leistungsabfall gewährleisten. Dieses Problem betrifft insbesondere kleine mittelständische Unternehmen – Großunternehmen verfügen über Ressourcen, ihr Unternehmen notfalls selbst an eine leistungsfähige Internetinfrastruktur anzubinden. Weitere entscheidende Rahmenbedingungen sind sichere, standardisierte bzw. normierte Schnittstellen und eine flexible Anpassung von Aus- und Weiterbildung an die neuen beruflichen Anforderungen.
Angesichts der großen volkswirtschaftlichen Bedeutung mittelständischer Unternehmen in Deutschland ist es auch für die Sicherung des Wohlstands zentral, dass Industrie 4.0 eine Erfolgsgeschichte für den Mittelstand wird. Das vorliegende Gutachten untersucht den Stand der Umsetzung von Industrie 4.0 im mittelständischen produzierenden Gewerbe, zeigt typische Hemmnisse und Herausforderungen für die Unternehmen auf und leitet politische Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ab.
Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, erstellt durch das IFM Bonn.Die englische Übersetzung können Sie hier herunterladen.
Verantwortlich: Dr. Robert Philipps
Schröder, Christian
Christian Schröder. - Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, 2016. - 21 Seiten = 850 KB, PDF-File. - (Gute Gesellschaft - soziale Demokratie #2017plus)Electronic ed.: Bonn : FES, 2016ISBN 978-3-95861-350-8
Zum Download (PDF) (850 KB, PDF-File)
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