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Konferenz, Historisches Museum Frankfurt am Main, 13.-15.09.2017
Vor knapp 100 Jahren beteiligten sich Frauen in Deutschland erstmals an politischen Wahlen. Nach wie vor wissen wir recht wenig über die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland, obwohl es eine breite und fundierte Forschung über die deutschen Frauenbewegungen gibt. Die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel) und das Historische Museum Frankfurt organisieren nun zu dem Thema eine Tagung. Die Konferenz dient nicht zuletzt dazu, eine große Ausstellung über das Frauenwahlrecht in Deutschland zu unterstützen, die in Frankfurt und als Wanderausstellung in ganz Deutschland gezeigt werden wird.
Auf der Tagung fragen wir erstens danach, welche Rolle das Frauenwahlrecht auf dem Weg zur Gleichberechtigung gespielt hat und wie sich der Kampf darum in die Geschichte der Frauenbewegungen einordnen lässt. Zweitens geht es um die Frage, was das Wahlrecht in der Folge für den Lebensalltag der Frauen, aber auch für die Frauenbewegung bedeutet hat. Drittens schließlich soll untersucht werden, wie das Frauenwahlrecht konkret durchgesetzt wurde und warum es nach dem Ersten Weltkrieg relativ viele Staaten umgesetzt haben – so dass es sich empfiehlt, den Blick international zu weiten.
ProgrammMittwoch, 13.09.2017Gabriele Britz, Bundesrichterin (Gießen)Die Rolle des Rechts für die Emanzipation der FrauenAbendvortrag, 18.00 Uhr
Donnerstag, 14.09.20179.00 – 9.45 UhrGisela Bock (Berlin)Wege zur Demokratie: Deutschland in transnationaler PerspektiveEröffnungsvortrag
09.45 – 10.00 Uhr KaffeepausePANEL I DAS FRAUENWAHLRECHT IM KONZERT DER REFORMBESTREBUNGEN UM 190010.00 – 10.45 UhrKaren Offen (Stanford)The Adventure of Women’s Suffrage Worldwide10.45 – 12.00 Uhr Susanne Schötz (Dresden) Politische Partizipation und Frauenwahlrecht bei Louise Otto-PetersHedwig Richter (Hamburg) Aufbruch! Die Zeit um 1900 als internationale Reformära12.00 -13.00 Mittagessen
13.00 – 14.15 UhrAnne-Laure Briatte-Peters (Paris)Die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland – „der Schritt über den Rubikon“?Kerstin Wolff (Kassel)„Wir dürfen nicht abseits stehen“. Die Debatten und Aktionen der gemäßigten Frauenbewegung zum Frauenwahlrecht14.15 – 14.30 Uhr Kaffeepause
PANEL II DIE FOLGEN DES FRAUENWAHLRECHTS14.30 – 16.00 UhrKathleen Canning (Ann Arbor)Citizenship Effects: Gender and Sexual Crisis in the Aftermath of War and Revolution in GermanyTim B. Müller (Hamburg)Demokratische Aufbrüche in der Zwischenkriegszeit16.00 – 16.15 Uhr Kaffeepause
16.15 – 18.15 UhrKirsten Heinsohn (Hamburg) Gegenwind von Rechts: Das Frauenstimmrecht aus konservativer SichtMarion Röwekamp (Berlin) Vom Nutzen des Frauenwahlrechts für die Reform des Familienrechts nach 1918Malte König (Frankfurt a. M.)Frauenwahlrecht und Prostitution: Die Schließung der staatlich lizenzierten Bordelle in Deutschland, Frankreich und Italien
ab 19.30 UhrStummfilm „Die Suffragette. Mimisches Schauspiel“ (dt.), 1913, Regie: Urban Gad; Schauspiel u.a. Asta Nielsen. Mit Klavierbegleitung (Pianistin: Elvira Plenar). Fragment: 61 Min. - anschließend EmpfangAbendveranstaltung im Historischen Museum Frankfurt in Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen e.V.
Freitag, 15.09.2017PANEL III INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN9.00 – 11.00 Uhr Birgitta Bader-Zaar (Wien)Politische Rechte für Frauen vor der parlamentarischen Demokratisierung: Das kommunale und regionale Wahlrecht im langen 19. Jahrhundert in Deutschland, der Habsburgermonarchie, Großbritannien und SchwedenTobias Kaiser (Berlin)Die Suffragetten als „Eroberinnen“ des politischen Raumes. Zur Bedeutung von Straße und Parlament als Orte der Politik in der Frauenwahlrechtsbewegung um 1900 Harm Kaal (Nijmegen) Winning the Women's Vote: The Case of the Netherlands11.00 – 11.15 Kaffeepause
PANEL IV DIE AUSSTELUNG UND DER FALL HESSEN11.15 – 13.00 UhrBirte Förster (TU Darmstadt)Den Staat mitgestalten. Wege zur Partizipation im Großherzogtum und Volksstaat Hessen 1900–1933Dorothee Linnemann / Katja Koblitz (beide Historisches Museum Frankfurt)Sonderausstellung „Damenwahl! 1918/19 Frauen in die Politik“ (2018/19)Vorstellen des Konzeptes der Ausstellung
OrganisatorInnen + Kontakt:
Dr. Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museum (Frankfurt), Frankfurt am Main
PD. Dr. Hedwig Richter, Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg
Prof. Dr. Ulla Wischermann, Direktorin des Cornelia Goethe-Zentrums an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main
Dr. Kerstin Wolff, Forschungsleiterin im Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF), Kassel
Friedrich-Ebert-Stiftung Archiv der sozialen Demokratie Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19
KontaktPeter Beule
Godesberger Allee 149 53175 Bonn
+49 228 883 8076peter.beule(at)fes.de
www.geschichte-der-sozialdemokratie.de