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"Aufbruch 1918. Liberale Gesellschaftsmodelle und der Weg zur Gleichstellung"

Konferenz, Universität der Bundeswehr München, 14.12.2018 - 15.12.2018

Das Ende des Ersten Weltkriegs wurde von den Zeitgenossen und Zeitgenossinnen als eine tiefe historische Zäsur wahrgenommen. Die Gegenwart eröffnete Möglichkeiten eines Aufbruchs im Sinne einer demokratischen, friedlichen Neuordnung Europas, barg aber auch die Gefahr sozialer und politischer Krisen der sich neu etablierenden Demokratien. Vor allem in Mitteleuropa traten im November 1918 liberale Verfassungsstaaten, erstmals mit allgemeinem Frauenwahlrecht, an die Stelle der alten konstitutionellen Monarchien.
Die Veranstaltung „Aufbruch 1918“ behandelt die bislang weitgehend vernachlässigte Frage nach der Verschränkung von liberaler Bewegung, Bürgertum und Nationalismus aus geschlechtergeschichtlicher, europäisch vergleichender und damit transnational-kritischer Perspektive. Ausgehend von geschlechter-, verfassungs- und rechtsgeschichtlichen Aspekten wird zunächst die weitaus offene Situation zu Kriegsende bezüglich der Transformation politischer Systeme, Wahlen und gesellschaftlicher Neuordnung diskutiert. Einen weiteren thematischen Fokus bildet die komplexe und oft ambivalente Beziehung zwischen Frauenbewegungen, Liberalismus und Nationalismus. Neue Forschungsperspektiven eröffnet schließlich die Erörterung des Verhältnisses zwischen nationalen liberalen Gesellschaftsmodellen und der Revitalisierung oder Neuentstehung transnationaler Frauennetzwerke seit 1918.

Programm

Tag 1: Freitag, 14.12.

14:00 – 14:15 Begrüßung
Mirjam Höfner / Ruth Nattermann

PANEL 1: Recht und Gesetz

14:15 – 14:45 Jens Späth (Saarbrücken):
Aufbruch im Recht: Frauen in europäischen Verfassungen um 1918

14:45 – 15:15 Magdalena Gehring (Dresden / Frank-furt a.M.):
Die Wahrnehmung des Frauenwahl- rechts und liberaler Gesellschaftsmodelle in den „Neuen Bahnen“ 1919

15:15 – 15:45 Diskussion

15:45 – 16:15 Kaffeepause

PANEL 2: Biografische Perspektiven

16:15 – 16:45 Anne-Laure Briatte (Paris):
Zur Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland aus der Sicht der „radikalen“ Frauenrechtlerin Minna Cauer

16:45 – 17:15 Mirjam Höfner (München):
„Weg[e] in eine neue Freiheit“ nach 1918? Dorothee von Velsen (1883-1970)

17:15 – 17:45 Diskussion

17:45 – 18:15 Pause

18:15 – 19:15 Keynote Angelika Schaser (Hamburg):
Aufbruch 1918. Liberale Zukunftsvorstellungen auf dem Prüfstand

Tag 2: Samstag, 15.12.

PANEL 3: Frauenbewegung zwischen Liberalismus und Nationalismus

09:00 – 09:30 Sylvia Schraut (München):
Nationalismus – Liberalismus – Feminismus in der Verschränkung? Parlamentarische Auftritte bürgerlicher Frauenrechtlerinnen in Weimar

09:30 – 10:00 Ruth Nattermann (München):
From liberal ideals to nationalist ambitions. Women’s organizations in post-war Italy

10:00 – 10:30 Johanna Gehmacher (Wien):
Streit ums Erbe der Frauenbewegung. Reformulierungen von Frauenrechtsforderungen in liberal-demokratischen und in nationalistischen Kontexten in Deutschland und Österreich nach 1918

10:30 – 11:00 Diskussion

11:00 – 11:30 Kaffeepause

PANEL 4: Transnationale Kooperationen

11:30 – 12:00 Ingrid Sharp (Leeds):
Divided and united: emerging political cultures and post-war cooperation in the international women’s movement

12:30 – 12:30 Maria Derenda (Berlin / Hamburg):
Künstlerinnen im Aufbruch? – 1918 als institutionelle und gesellschaftliche Zäsur

12:30 – 13:00 Diskussion

13:00 – 14:30 Mittagessen

14:30 – 15:00 Iwona Dadej (Warschau):
Für die Wissenschaft und den Staat? Deutsche und polnische Akademikerinnen-Netzwerke in der Zwischenkriegszeit und die Ambivalenzen des Liberalismus

15:00 – 15:30 Abschlussdiskussion

15:30 Tagungsende

Kontakt

Mirjam Höfner

Universität der Bundeswehr München, Historisches Institut
Werner-Heisenberg-Weg 39, 85579 Neubiberg

mirjam.hoefner@unibw.de


Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv der sozialen Demokratie

Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19

Kontakt
Peter Beule

Godesberger Allee 149
53175 Bonn               

+49 228 883 8076
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