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„Revolution 1918/19 in Norddeutschland und Preußen“

Regionalstudien und Publikationsprojekt der Paul-Löbe-Stiftung Weimarer Demokratie

Bild: Ausgabe des "Vorwärts" (Berlin) vom 9. November 1918 von Wikimedia gemeinfrei

Die Paul-Löbe-Stiftung Weimarer Demokratie mit Sitz in Berlin bearbeitet seit 2016 ein doppeltes geschichtswissenschaftliches Buchprojekt zu einem Städtevergleich in der deutschen Revolution 1918/19. Dabei werden der Ausgangspunkt in Kiel, die sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den selbständigen Hansestädten Bremen, Lübeck und Hamburg sowie zusätzlich die kleineren Städte Lüneburg und Rostock als Regionalstudie in einem geplanten Band „Revolution 1918/19 in Norddeutschland“ zusammengeführt. Gewissermaßen eine (damals) preußische Städtekette, von Breslau über Berlin und Magdeburg nach Hannover und dann in die komplexe Städteregion Ruhrgebiet mit Verlängerung nach Köln sowie Abzweigung nach Frankfurt/Main, soll in einem zweiten Band „Revolution 1918/19 in Preußen“ verglichen werden.

Diese folglich insgesamt 13 Fallstudien, auf der Basis vor allem der Vollauswertungen des Hauptspektrums der örtlichen Tagespresse vom 1.10.1918 bis 31.3.1919, können zu einem wesentlich differenzierteren Bild der deutschen Revolution 1918/19 führen: im Sinne einer vergleichenden Analyse der Entwicklungsprozesse von der Entstehung einer (vor)revolutionären Situation seit allmählichem Bekanntwerden der Kriegsniederlage Anfang Oktober 1918 bis zum fast überall zu verzeichnenden Auslaufen der revolutionären Hauptkonflikte im Frühjahr 1919; dies nicht zuletzt wegen der in den öffentlichen Debatten eingehend zu betrachtenden Neuwahlen auf Reichsebene (Nationalversammlung) sowie der bislang eher vernachlässigten Landes- und Kommunalebene, und zwar jeweils mit dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht der Frauen und Männer ab 20 Jahren anstelle des zuvor geltenden preußischen Dreiklassenwahlrechts und ähnlicher Privilegiensysteme.

Da es sich um ein zweibändiges Buchprojekt mit einem abgeschlossenen Kreis von intensiv kooperierenden (selbst diverse einschlägige Fachkontakte unterhaltenden) Bearbeitenden handelt, wird nicht vor Erscheinen in der Reihe „Historische Demokratieforschung“ zum 100jährigen Jubiläum der Revolution im Herbst 2018 mit einer Präsentation oder Abfragbarkeit von Ergebnissen zu rechnen sein.

Zu manchen konzeptionellen Fragen kann hier zwecks Verknappung und zur Vertiefung auf einen jüngst erschienenen Beitrag von Dr. Volker Stalmann verwiesen werden, der an diesen beiden Projektteilen mitwirkt: Volker Stalmann, Die Wiederentdeckung der Revolution 1918/19. Forschungsstand und Forschungsperspektiven, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 64. Jg./Heft 6 (2016), S. 521–541.

Kontakt: Prof. Dr. Detlef Lehnert, FU Berlin, Vorstandsvorsitzender der Paul-Löbe-Stiftung Weimarer Demokratie


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