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Call for Articles, Sammelband über Proteste, Streiks und Revolutionen gegen den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen in globalhistorischer Perspektive, vorauss. 2018
Bild: Kongress der Kommunistischen Internationale (Komintern) vom 19.7. - 7.8.1920 in Moskau; Teilnahme einer USPD-Delegation aus Deutschland als Beobachter von Nachlass Wilhelm Dittmann, Bildarchiv AdsD, FES
Im November 1918 brachten revoltierende Arbeiterinnen, Arbeiter und Soldaten die Monarchie zum Fall. Sie stürzten Kaiser Wilhelm II. sowie weitere 22 deutsche Könige und Fürsten, erkämpften das allgemeine und das Frauenwahlrecht und bereiteten der parlamentarischen Demokratie den Weg. Ihre Proteste hatten einen entscheidenden Anteil daran, dass der Erste Weltkrieg endete.
Galten die Ereignisse des November 1918 lange Zeit als „vergessene Revolution“ (Alexander Gallus), so zeichnet sich derzeit eine kleine Renaissance in der Forschung ab. Dennoch existieren auch hier noch Desiderate: So wurde die Revolution bislang kaum in ihrem internationalen Zusammenhang untersucht. Denn genau wie der Erste Weltkrieg ein globaler Krieg war, fand auch die Revolte gegen ihn und seine Auswirkungen im Weltmaßstab statt. In den Jahren 1917 bis 1921 gingen Millionen Menschen zwischen Moskau und Tokio, zwischen Barcelona und Buenos Aires auf die Straße, um ihrem Wunsch nach sozialer und politischer Veränderung Ausdruck zu verleihen.
Neben dem deutschen Kaiser mussten auch der russische Zar, der österreichische Kaiser und der osmanische Sultan abdanken. Zahlreiche Industriestaaten in und außerhalb Europas wurden von Protesten und Unruhen erschüttert. Selbst in neutralen Staaten kam es zu Streikbewegungen. Darüber hinaus erfuhren die antikolonialen Bewegungen des globalen Südens einen ersten Höhepunkt.
Der geplante Sammelband soll einen Beitrag dazu leisten, diese globale Dimension sichtbar zu machen und so die erwähnte Forschungslücke zu schließen. Einzelne Beiträge werden die Revolutionen in Deutschland und Österreich-Ungarn beleuchten, Arbeiterproteste in der Schweiz und den Niederlanden vergleichen, Hungerunruhen in Russland und Großbritannien darstellen, militante Streiks in Frankreich und Spanien analysieren und Protestbewegungen in Japan und Korea untersuchen. Verschiedene Autorinnen und Autoren werfen einen Blick auf die antikolonialen Kämpfe in Irland und Ägypten, die Unabhängigkeit Finnlands und lokale Protestbewegungen in Lateinamerika. Die Rolle revoltierender Matrosen, militanter Studenten und linker Syndikalisten wird ebenso untersucht wie die von konservativen und „konterrevolutionären“ Kräften.
Dabei soll dargestellt werden, in welchem Zusammenhang die entsprechenden sozialen Bewegungen mit dem Krieg standen, was zum Erfolg oder zum Scheitern der Proteste führte und welche Akteure darin führend waren.
Der Band: Marcel Bois, Frank Jacob (Hrsg.): Zeiten des Aufruhrs. Proteste, Streiks und Revolutionen gegen den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen in globalhistorischer Perspektive, erscheint 2018 im Metropol-Verlag (Berlin). Mit Beiträgen von Marcel Bois, Stephanie Anne Boylle, Helge Döhring, Jule Ehms, Jan Freytag, Martin Göllnitz, Iroslav Golubinov, Hans Hautmann, Tobias Hirschmüller, Jonathan Hyslop, Frank Jacob, Knut Kollex, Martin Platt, Dörte Putensen, Stefan Rinke, Michael Robinson, Jan Rybak, Jamie Stoops, Charles Storrie, Reiner Tosstorff, Axel Weipert, Adrian Zimmermann.
Autorinnen und Autoren gesucht: Die Konzeption des Bands ist schon weit fortgeschritten. Doch sind bislang insbesondere Asien, Nordamerika und Australien noch unterbesetzt. Daher suchen wir kurzfristig noch Autorinnen und Autoren, die über Protestbewegungen auf diesen Kontinenten schreiben können. Eine kurze Darstellung Ihres geplanten Beitrags in deutscher oder englischer Sprache (ca. 3000 Zeichen) sowie einen kurzen Lebenslauf senden Sie bitte an Prof. Dr. Frank Jacob (FJacob@qcc.cuny.edu) und an Dr. Marcel Bois (marcel.bois@gmx.de).
Friedrich-Ebert-Stiftung Archiv der sozialen Demokratie Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19
KontaktPeter Beule
Godesberger Allee 149 53175 Bonn
+49 228 883 8076peter.beule(at)fes.de
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