Befähigung durch Beratung
Berufliche Übergangsprozesse sind häufig mit Zukunftssorgen und Risiken verbunden, heute aber oft unausweichlicher Bestandteil im Erwerbsleben vieler Beschäftigter. Ein Teil dieser Erwerbsunterbrechungen mag intendiert sein mit dem Ziel, die persönliche Situation zu verbessern oder den Job zu wechseln. Häufig jedoch sind es externe Faktoren wie etwa Betriebsschließungen und Standortverlagerungen, die einen beruflichen Transitionsprozess notwendig machen. Solche Prozesse werden vielfach individuell und ohne besondere Hilfeleistungen bewältigt. In bestimmten Fällen besteht aber nicht nur ein Anspruch, sondern auch die Verpflichtung, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Was zeichnet eine gute Beratung in beruflichen Umbruchsituationen aus und wer definiert überhaupt, was Beratung leisten soll oder besser: leisten kann?
Die Expertise von Kathrin Filipiak vom Helex Institut in Bochum knüpft an die Diskussion über alternative Leitbilder zum Aktivierungsansatz der Hartz-Reformen an und stellt verschiedene Beratungstypen vor. Während „Counselling“ vorwiegend als therapienaher Aspekt im Gesundheitsbereich angesiedelt ist, steht „Guidance“ im Zentrum von wirtschaftsnahen, arbeitsmarktbezogenen, beratenden Dienstleistungsprozessen. Um der schwierigen Phase des beruflichen Umbruchs allerdings umfassend gerecht zu werden, so ihre zentrale These, müssen beide Komponenten wieder verstärkt zusammengeführt werden. Am Fallbeispiel der Transfergesellschaft im Zuge der Insolvenz der Baumarktkette Praktiker/Max-Bahr 2013/14 wird gezeigt, wie eine intensive, an individuellen Bedürfnissen orientierte Beratung Übergangsprozesse verbessern kann.
Ansprechpartner_innen in der FES: Ruth Brandherm, Matthias Klein
Filipiak, Kathrin
Befähigung durch Beratung
Berlin, 2016
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