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Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig Gesellschaft und Kultur für unser Zusammenleben sind.
Bild: von April-Mediengruppe
Der demokratische und liberale Geist unseres Gemeinwesens ist nirgendwo so unmittelbar zu spüren wie an öffentlichen gesellschaftlichen und kulturellen Orten. Ohne diese Räume sind moderne, aufgeklärte Gesellschaften nicht denkbar; erst sie ermöglichen die Gemeinschaft, in der wir zu uns selbst finden. Doch es sind genau diese Orte, die verschlossen bleiben mussten und teilweise noch müssen, um die Welle der Neuansteckungen mit dem Corona-Virus zu brechen. Wir müssen Solidarität und Empathie füreinander empfinden können, um das zu leisten, was derzeit notwendig ist – Abstand zueinander halten und Distanz wahren. Aber trotz aller Einsicht ins Notwendige spüren wir alle seit März einen enormen Verlust an Freiheit und Gemeinschaft. Uns wird bewusst, welche Bedeutung all jene Orte und Erlebnisse besitzen, die wir vielleicht für ein wenig zu selbstverständlich gehalten haben. Erst wenn etwas weg ist, wächst das Bewusstsein für seinen Wert. Hierin mag eine paradoxe Chance der aktuell schrecklichen Situation liegen: Uns kann bewusst werden, was uns ausmacht – und zwar in dem Moment, in dem wir uns selber die Möglichkeit nehmen müssen, es zu leben.
Wenn wir die Fragen des schieren Überlebens – des Gesundheitsschutzes und der ökonomischen Absicherung – im Rahmen des Möglichen geklärt haben, dann werden grundsätzliche Fragen nach dem Sinn unserer offenen Gesellschaft mit Macht über uns hereinbrechen. Dann werden wir uns nicht mehr davor drücken können, die kapitalistische Landnahme der offenen Verständigungsräume zu diskutieren, dann werden wir uns der Frage stellen müssen, wie eine gute Gesellschaft lebbar wird. Das sind natürlich politische Fragen, die an den normativen Kern heranreichen. Aber es sind eben auch Fragen, die eine kulturelle Fundierung brauchen, die Künstlerinnen und Kreative unmittelbar und direkt herausfordern. Denn es geht um die spekulative Alternative, um den pragmatisch gelebten neuen Entwurf, um die Suche nach jener tiefsitzenden und umfassenden Solidarität, die die Freiheit und die Vielfalt unseres Zusammenlebens überhaupt erst ermöglichen . Wenn es stimmt, dass wir in existenziellen Krisen letztlich alle Aspekte neu bewerten, auf denen unser Gesellschaftsmodell begründet ist, dann bleibt zu hoffen, dass Künstlerinnen und Musiker, Schriftstellerinnen und Tänzer, Kreative und Schauspieler diesen Diskurs beleben und mit ihren Positionen und Interventionen aufmischen.
Kunst hat die Aufgabe, Chaos in die Ordnung zu bringen, hat Adorno in seinen Minima Moralia geschrieben. Doch wenn die Welt im Chaos versinkt und wir als Gesellschaft mittlerweile sogar versucht sind, autoritäre Haltelinien zu definieren, kann Kunst eine alternative, eine weiterhin freiheitliche und offene Ordnung anbieten. Gerade jetzt geht es darum, die Freiheit unserer Gesellschaft zu bewahren. Wenn es gelingt, das Bewusstsein für den derzeitigen Verzicht zu sichern, dann besteht die Hoffnung, dass neue Sensibilität wächst – für den Wert und die Bedeutung all jener Orte und Angebote, die es uns ermöglichen, in Freiheit und Offenheit und Vielfalt miteinander zu leben.
Über den Autor:Carsten Brosda, Kultursenator der Freien und Hansestadt Hamburg und Vorsitzender des Kulturforum der Sozialdemokratie.
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