Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Berlin ist eine weltoffene Metropole, die zugleich Stadtstaat und Bundeshauptstadt ist. Die Stadt und ihre Einwohner_innen sind dabei so bunt und facettenreich wie kaum eine andere Stadt Deutschlands. Darauf sind nicht nur Berliner_innen stolz, auch außerhalb Berlins wird das positive Image der Stadt wahrgenommen, weshalb immer mehr Menschen zum Leben und Arbeiten nach Berlin ziehen. Berlin ist in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen und wird in den kommenden Jahren laut Prognosen weiterwachsen. Berliner_innen stehen diesem Wachstum grundsätzlich positiv gegenüber und schätzen die Metropole mit Zukunft. Allerdings verursacht das stetige Wachstum durchaus Probleme. Insbesondere auf die Versorgung mit Wohnraum hat der Zuzug von außen negative Auswirkungen.
Während des Untersuchungszeitraums dominierte die Coronapandemie den Alltag der Berliner_innen. Die Coronamaßnahmen bedeuteten weitreichende Einschränkungen für das private wie auch berufliche Leben und trübten die Stimmung merklich. Dennoch befürworteten die Berliner_innen die Coronamaßnahmen mehrheitlich und wünschten sich in der Tendenz sogar noch schärfere Maßnahmen. Nichtsdestotrotz stellte sich eine gewisse „Coronamüdigkeit“ ein, die zu einer schlechteren Bewertung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Berlin führte.
Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist nicht nur durch die Coronapandemie geschwächt. Ein wirkliches Zusammengehörigkeitsgefühl der Berliner_innen konnte nicht festgestellt werden. Vielmehr endet das Zusammengehörigkeitsgefühl im eigenen Kiez. Wie sich der Zusammenhalt ausdehnen lässt, bleibt eine wichtige Frage – nicht nur für Berlin.
Durch die Coronapandemie wurden viele Problemlagen schmerzlich offengelegt, die zuvor nicht klar erkannt worden waren, oder bestehende Probleme verschärft. Am deutlichsten zeigt sich dies bei der Sorge um den Erhalt von Arbeitsplätzen in Berlin und um den Stand der Digitalisierung, vor allem in den Schulen. Insbesondere Eltern sind während der Coronapandemie einer Doppelbelastung durch Homeoffice und Homeschooling ausgesetzt.
Es gibt Dauerthemen, die von den Befragten auch unabhängig von Corona als zentrale Aufgaben für die Berliner Politik formuliert werden. Das dringendste Thema bleibt bezahlbares Wohnen. Das Wachstum Berlins muss so gelenkt werden, dass die Stadt für alle Berliner_innen bezahlbar und lebenswert bleibt – neu Zugezogene wie Alteingesessene. Die Angst, sich das Leben in Berlin zukünftig nicht mehr leisten zu können oder nach weit außerhalb ziehen zu müssen, ist in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet. Damit verbunden ist auch die zweite zentrale Aufgabe: Mobilität. Zwar waren die Straßen während der bisherigen Phasen der Pandemie weniger voll, da viele Pendler_innen im Homeoffice arbeiteten. Das Problem hat sich damit aber nicht aufgelöst. Kluge Konzepte sind nötig, um innerhalb wie außerhalb des Berliner S-Bahn-Rings allen Berliner_innen eine gute Anbindung mit allen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. Die drittwichtigste Aufgabe stellt das Thema „Bildung und Soziales“ dar. Grundsätzlich wird Berlin Familienfreundlichkeit attestiert. Aber auch hier hat die Coronapandemie Baustellen offengelegt. Zum einen ist die Digitalisierung der Schulen ausbaufähig, wenngleich es hier durchaus Unterschiede innerhalb Berlins gibt. Zum anderen fehlt es an Kita-Plätzen.
Die Studie zeigt, dass die Trennlinien nicht bei allen Themen – wie oft angenommen – entlang des Berliner S-Bahn-Rings verlaufen. Selbstverständlich gibt es räumliche Unterschiede, zum Beispiel im Bereich Mobilität. Es sind aber vor allem die Unterschiede in der politischen Einstellung, die Meinungsunterschiede in den verschiedenen Themenbereichen erklären.
Insgesamt ist das politische Interesse in der Hauptstadt sehr groß. In der Eigenwahrnehmung interessiert sich die Mehrheit der Berliner_innen für politische und gesellschaftliche Themen. Die wichtigste Quelle für politische Informationen ist dabei das Fernsehen, gefolgt von Online-Nachrichtenseiten. Die gedruckte Zeitung, soziale Medien und das Radio sind insgesamt weniger relevant.
Felix Eikenberg
Leiter des Landesbüros Berlin
030 269 35 7360
Felix.Eikenberg(at)fes.de
Jana Faus/Rainer Faus/Lutz IckstadtWohin wächst Berlin? Erwartungen der Berliner_innen an die Zukunft ihrer Stadt
Hg. v. Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.
ISBN 978-3-98628-015-4
Grundlage der Ergebnisse der Studie ist ein mehrstufiger Forschungsprozess. In einem ersten Schritt wurden im April 2021 sechs qualitative Fokusgruppen mit jeweils sechs bis sieben Teilnehmer_innen durchgeführt. Die Grundgesamtheit bildete die bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren.
Bei der Auswahl der Teilnehmer_innen wurde auf einen ausgewogenen soziodemografischen Mix hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Migrationshintergrund, Berufstätigkeit und Kindern im Haushalt geachtet. Um auch geografische Unterschiede qualitativ abbilden zu können, wurden jeweils zwei Gruppen mit Berliner_innen, die innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings wohnen, und vier Gruppen mit Berliner_innen, die außerhalb des Berliner S-Bahn-Rings wohnen, durchgeführt.
Darauf aufbauend erfolgte im April/Mai 2021 eine quantitative Bevölkerungsbefragung. Die Grundgesamtheit der Stichprobe von n = 1.002 Befragten bildete ebenfalls die bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren. Die Daten wurden mittels einer Kombination aus telefonischer Befragung und Online-Befragung erhoben (Hybridbefragung, CAWI-Methode, quotierte Stichprobenziehung aus Online-Access-Panel).
Die durchschnittliche Befragungsdauer lag bei 22 Minuten. Die Daten wurden gemäß der amtlichen Statistik gewichtet, um die Repräsentativität der Ergebnisse zu gewährleisten. Bei n = 1.002 Befragten beträgt die maximale Fehlertoleranz bei einem 95%-Konfidenzintervall 3,1 Prozentpunkte. Der Fragebogen der quantitativen Befragung beruht zum Teil auf den Ergebnissen aus der qualitativen Erhebung.
Um an bisherige FES-Studien anknüpfen zu können, wurde eine bewährte Segmentierung repliziert. Die Segmentierung teilt die Bevölkerung in national Orientierte, weltoffen Orientierte sowie dazwischen die bewegliche Mitte ein und fokussiert damit einen zentralen Punkt gesellschaftlicher Polarisierung.
Weitere Details zur Methode finden sich im Kapitel 2 der Studie.
Wie sehen die Berliner_innen ihre Stadt und wie sehen sie sich selbst? Wie stehen sie dazu, dass die Hauptstadt stetig wächst? Welche Entwicklungen sehen sie mit Sorge und welche stimmen sie optimistisch? Was sind aus ihrer Sicht die wichtigsten Zukunftsthemen und wo sehen sie den größten politischen Handlungsbedarf? Die Studie untersucht, wie die Berliner_innen zu diesen Fragen stehen. Mittels Fokusgruppengesprächen und einer repräsentativen Befragung wurde auch ermittelt, wie sich die Einstellungen je nach Wohnort, Alter, Geschlecht und anderer Faktoren unterscheiden. So entsteht ein Bild davon, welche Erwartungen die Berliner_innen an die Politik haben, wie die Zukunft der Metropole zu gestalten ist.
Die erste Ausgabe der Berlin Expertisen nimmt das Leben der Berliner_innen in den Blick und zeigt Themen und Trends der Hauptstadt auf. Die Autor_innen des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (Berlin) haben vielfältige Analysen entlang von acht Dimensionen des Berliner Alltags (Identität und Lebensgefühl, Wirtschaft und Beschäftigung, Bildung, Wohnen, Mobilität, Kultur, Diversität und Politik, Verwaltung und bürgerschaftliches Engagement) ausgewertet. Sie zeichnen die Lebenslagen der Berliner_innen nach und verweisen so auf politische Handlungsbedarfe und -optionen.
Wie gestaltet sich Teilhabe von Frauen in der Berliner Politik? Wie hoch ist der Anteil von Frauen in den Bezirksverordneten- versammlungen, im Abgeordnetenhaus und im Senat? Wie hat er sich entwickelt und wo liegen dafür die Ursachen? Was ist zu tun?
Die neue Studie„Frauen MACHT Berlin! Politische Teilhabe von Frauen in Berlin“ im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung liefert aktuelle Zahlen und eine kritische Analyse politischer Partizipation von Frauen im Land Berlin.
Ein neues Gutachten: "Berlin braucht Parität! Juristisches Gutachten zu einem Paritätsgesetz im Land Berlin".im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung nimmt eine detaillierte juristische Bestandsaufnahme zu einem Paritätsgesetz im Land Berlin vor. Anhand verschiedener von einer Paritätsregelung berührter Rechtsgrundlagen des Grundgesetzes und der Verfassung von Berlin, prüft die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski die Gesetzeskonformität einer paritätischen Regelung. Mit diesem Gutachten leistet die FES einen weiteren Beitrag zur Debatte über ein Paritätsgesetz in der Hauptstadt.
Verantwortlich: Dr. Nora Langenbacher
Interview mit dem Autor Prof. Dr. Stephan Rammler
Mitschnitt der Veranstaltung vom 01.07.2020