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Ein Projekt des Onlineportals sagwas gibt Menschen auf der Flucht eine Kamera in die Hand und die Chance, ihre Geschichten selbst zu erzählen.
Schwanger flüchten, um den eigenen Kindern ein sicheres Leben zu ermöglichen? Die Heimat verlassen, um endlich die eigene Sexualität leben zu dürfen? Hoffen auf ein Wiedersehen mit der Familie, die der Krieg in alle Winde verstreut hat?
Auch 2019 werden Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen sein, um ihre Familien und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Und weiterhin werden in den öffentlichen Diskussionen die Unterbringung und Deutschkenntnisse von Geflüchteten, ihre Integration in unsere Gesellschaft sowie in unsere Bildungs- und Wirtschaftssysteme abgehandelt.
Das sind zweifellos wichtige Fragen, aber oft genug sprechen wir stets über diese Menschen, viel zu wenig mit ihnen und noch seltener lassen wir sie selbst zu Wort kommen. Dabei bringen Geflüchtete eigene wertvolle Geschichten mit, werden zu Mitbürger_innen und Nachbar_innen und könnten sich mit uns über ihre Erfahrungen und Eindrücke in Deutschland austauschen. Doch wann lassen wir sie zu Wort kommen und diese Geschichten erzählen? Wann nehmen wir uns die Zeit, ihnen zuzuhören?
Das Debattenportal SagWas der Friedrich-Ebert-Stiftung hat zusammen mit dem Bezirksamt Berlin-Neukölln ein Projekt unterstützt, das sich zum Ziel setzt, Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, eine Stimme zu geben, mehr noch: eine Kamera. Hinter dieser Idee stecken die beiden Initiatorinnen Anke Riester, eine Kamerafrau, und Chris Herrmann de Valdez, eine Migrationsforscherin und Lehrerin. In einem mehrmonatigen Prozess brachten sie den Geflüchteten bei, wie man ein Drehbuch schreibt, Drehorte aussucht und eine Kamera nutzt.
Das Ergebnis sind kurze, bewegende und authentische Videos, in denen die Geflüchteten ihre Perspektiven sichtbar und ihre Meinungen deutlich machen. Diese Videos sind Begegnungen ohne jeden Filter: traurig, lustig, intim und vor allem menschlich.
Die Filmemacher_innen sind stolz auf ihre Videos und glücklich, sich auf dieses Projekt eingelassen zu haben. Damit geben sie nicht zuletzt ein Beispiel, wie wichtig Selbstermächtigung für eine gelingende Integration ist.
Die Videos und die Geflüchteten, die hinter der Kamera standen, ebenso wie die beiden Initiatorinnen des Projekts stellen wir Ihnen bei der Veranstaltung „NACH DER FLUCHT - MEIN LEBEN IN DEUTSCHLAND“ vor:
am 27. März 2019, 18 Uhr im Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Str. 141 in 12043 Berlin Anmeldung unter forum.aj(at)fes.de
Weitere Informationen zum Projekt und alle Filme, z.B. den von HALA, finden Sie hier.
Kontakt in der FES: Hans Komorowski, Forum Berlin, verantwortlich für SagWas.net / Digitale politische Bildung
Der Youtuber und FES-Stipendiat Abdul Abbasi sprach mit uns über sein Buch "Eingedeutscht", das er am 18.9. bei einer FES-Lesung in Köln vorstellt.
Zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes reflektiert Seminarleiter Chadi Bahouth, was die deutsche Verfassung geflüchteten Menschen bedeutet.
Wir sprachen mit Sebastian Schipper (Victoria) über seinen neuen Film „Roads“.
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