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In der Reihe ERKUNDUNGEN unserer ZUKUNFTS(T)RÄUME. Generationengespräche zu Ostdeutschland reflektiert die Friedrich-Ebert-Stiftung regelmäßig Aspekte
- von Identität und Herkunft
- von der Macht der Erinnerung(en)
- von schwankenden Gegenwarten und sich hineindrängenden Zukünften.
Anlässlich der Jubiläen 35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall laden wir Sie in der Reihe ERKUNDUNGEN im Herbst zu zwei Veranstaltungen ein, die vertiefte Einblicke in die Zeit historischer Umbrüche geben und dabei auf besondere Weise die Kunst sprechen lassen:
In der Veranstaltung am 14. November steht wieder ein Buch im Fokus der Gespräche und Lesungen: "Simone" von der Journalistin & Autorin Anja Reich. Wir reflektieren hier u.a. Gründe für die große Faszination, die südamerikanische Freiheitsbewegungen auf die Menschen in der DDR ausgeübt haben.
Franziska Richter
Referentin „Politik in Ostdeutschland“ und „Kultur&Politik“
Franziska.Richter(at)fes.de
Franziska Bongartz
Sachbearbeiterin
Franziska.Bongartz(at)fes.de
Präsentationen & Lesungen
An diesem Abend sind wir in die Foto- und Lebenswelten der Fotografinnen Ursula Arnold, Sibylle Bergemann, Cihan Çakmak und Evelyn Richter getaucht - den "Chronistinnen der Verhältnisse".
Sie waren Zeitzeuginnen von Um-Brüchen, die bis heute epochenprägende Zäsuren darstellen. Wir präsentierten selten gezeigte Fotografien der frühen Jahre der DDR, des Mauerbaus, der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls. Zudem wurden exklusiv bisher unveröffentlichte Texte aus den Nachlässen gelesen, die aufzeigen, wie sich die Fotografinnen mit den gesellschaftspolitischen Verhältnissen auseinander setzten.
Die in Leipzig lebende Fotografin Cihan Çakmak befasst sich in der Gegenwart ebenso intensiv mit Aspekten von Frau-Sein, Selbstbestimmtheit, aber auch mit Umbrüchen, Wiederholung und Schmerz. Ihre multimedialen Werke präsentiert die ehemalige Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung in unterschiedlichen Ausstellungen - und an diesem Abend auch bei uns.
Die Enkelinnen / Nichten von Arnold, Bergemann und Richter zeigten ausgewählte Fotografien und suchten jeweils Bezüge zu heutigen Um-Brüchen: Wie deuten und lesen wir die Arbeiten von dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen? Wie setzt sich die nachwachsende (Fotografinnen)-Generation mit Aspekten von Frau–Sein, Feminismus und Selbstbestimmung und mit Erinnerung an Vergangenheiten, die ins Heute ragen, auseinander?
Die Klarinettistin Constance Morvan erschuf für uns spannungsreiche Zwischen-Töne.
Die Akteurinnen des Abends waren
Dorothea Arnold, Schauspielerin
Cihan Çakmak, Fotografin und multimediale Künstlerin
Lily von Wild, Kunst- und Fotohistorikerin
Dr. Jeannette Stoschek, stellv. Direktorin Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)/ Leiterin Evelyn Richter & Ursula Arnold Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im MdbK
Franziska Richter, Referentin Kultur & Politik, Politik in Ostdeutschland der Friedrich-Ebert-Stiftung
Constance Morvan, Klarinetistin
Kuratorische Beratung: Franziska Schmidt, Kunst- und Fotohistorikerin
Lesung & Gespräch
Berlin, Mitte der achtziger Jahre. Zwei junge Frauen feiern, tanzen, reisen, verlieben sich – und werden im Osten der Stadt erwachsen. Dann fällt die Mauer, und das Leben der Freundinnen verändert sich in rasender Geschwindigkeit. Simone lebt die lang ersehnte Freiheit aus, reist durch Südamerika, verliebt sich in einen chilenischen Exil-Musiker in Berlin, lebt in einer Familie in Caracas. Anja bekommt ein Kind, heiratet, beginnt zu arbeiten. Sie treiben auseinander und verlieren sich doch nicht. Bis zu jenem Tag, an dem Simone ihre Freundin ein letztes Mal anruft.
Wer war Simone? Woher kam ihr Fernweh? Was faszinierte sie an der südamerikanischen Kultur? Warum sehnte sie sich nach Freiheit und fühlte sich gleichzeitig von ihr überfordert?
Auf der Suche nach Antworten unternimmt die Autorin eine Reise zurück in das Leben der Freundin und in ihr eigenes. Sie spricht mit Angehörigen, Freunden und Experten, liest Briefe, Tagebücher und Dokumente – und fasst die Ergebnisse ihrer Spurensuche zu einem so bewegenden wie aufschlussreichen Buch zusammen.
An diesem Abend reflektieren Anja Reich und unsere Gäste vertieft folgende Fragen:
Warum übten die südamerikanischen Freiheitsbewegungen so eine Faszination auf die Menschen in der DDR aus? Was erlebten Ostdeutsche, als sie sich nach dem Fall der Mauer ihre Träume erfüllten und die Welt bereisten? Wie hat der Umbruch 1989 das Leben und die Identität der Menschen geprägt?
Sie erwartet ein spannender Abend
mit
Assol Urrutia-Grothe, Geschäftsführerin Pankower Früchtchen, wuchs in der Ost-Berliner Community von Exil-Chilenen auf
Dr. Annette Leo, Historikerin und Publizistin
Moderation: Marion Brasch, Radioeins, Autorin
Einführung: Franziska Richter, Referentin Kultur & Politik, Politik in Ostdeutschland, Friedrich-Ebert-Stiftung
Mit Wärme, Wucht und Witz erzählt Paula Fürstenberg in „Weltalltage“ von einer besonderen Freundschaft und deren Zerreißprobe. Davon, was es heißt, nicht zu funktionieren in einer Welt, in der alles funktionieren muss; vom Körper und wie wir mit ihm umgehen. Ein Roman über die Nachwendekindheit im Osten bis in die schwankende Gegenwart und ein Nachdenken über die gesellschaftlichen Verhältnisse, die sie zu denen haben werden lassen, die sie sind, über das Kranksein – und die Sprache der Körper.
Die Autorin Paula Fürstenberg war im Gespräch mit der Psychologin und Systemischen Familientherapeutin Claudia Grimm, die langjährige Erfahrungen in der direkten therapeutischen Arbeit mit seelisch verletzten jungen Menschen und deren komplexen Systemen aus Familie & Umfeld aufweist. Sie ist zudem eine der Protagonistinnen des Films ZONENMÄDCHEN von Sabine Michel.
Moderation: Thembi Wolf, Journalistin, Teil des Journalist*innenkollektivs Collectext, Reporterin beim Stern
Die Autorinnen waren im Gespräch mit Prof. Dr. Kerstin Brückweh, Leiterin Zeitgeschichte und Archiv, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung
Moderation: Franziska Richter, Friedrich-Ebert-Stiftung, Kultur & Politik, Politik in Ostdeutschland
Auf Initiative der Filmemacherinnen Sabine Michel (Frauen in Landschaften, Zonenmädchen) und Dörte Grimm (Female Revolution? Women in Times of Political CHange) suchen Großeltern und Enkel aus ostdeutschen Familien das Gespräch miteinander. Sie sprechen – oft zum ersten Mal – sehr offen und persönlich über ihre Familiengeschichte in der DDR, während und nach der Zeit des Umbruchs 1989, aber auch über aktuelle Ängste, Weltsichten und Zukunftsvisionen.
Wir fragten: Wie funktioniert Erinnerung, welcher Räume bedarf es hierfür und was hat dies mit unserer Gegenwart & Zukunft zu tun?
Was ist Heimat und wie lässt man die Provinz hinter sich - davon erzählt Sabine Rennefanz in "Kosakenberg" voller Ironie und Melancholie. Seit Jahren lebt die Protagonistin des Romans als Grafikerin in London, die Besuche bei ihrer Mutter im brandenburgischen Kosakenberg konfrontieren sie mit einer Welt, der sie in den neunziger Jahren zu entkommen versuchte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet. Wie es ist, wenn man auf der Reise zwischen alter und neuer Heimat sich selbst nicht nur findet, sondern sich auch verlorengeht - darüber und viele andere Themen besprach sie bei den "Erkundungen" mit der Regisseurin Annika Pinske, die sich in ihrem Film "Alle reden übers Wetter" mit einer ähnlichen Thematik befasst.
Moderation: Wiebke Hollersen, Reporterin, Berliner Zeitung